Freitag, 7. Oktober 2016

Rezension: Mind Control - Stephen King

© Random House
Mind Control
| Stephen King |

Verlag: Heyne 2016
Seiten: 528 
ISBN: 9783453270862

MEINE BEWERTUNG 

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End of Watch

Fünf Jahre lang hat das Grauen in Zimmer 217 gewartet. Pfleger und Krankenschwestern haben es schon länger geahnt, dass im Wachkoma-Patienten Brady Hartfield das Böse schlummert. Nun ist es aufgewacht.

Es handelt sich um den Abschlussband von Stephen Kings Bill-Hodges-Trilogie. Dennoch lässt es sich auch lesen, wenn man die Vorgängerbände nicht kennt. Trotzdem empfehle ich zuvor zu „Mr Mercedes“ und „Finderlohn“ zu greifen, weil man sich ansonsten um die Hintergründe der Geschichte selbst betrügt.

In der Stadt greift eine Selbstmordwelle um sich, die Ex-Detective Bill Hodges auf die Fährt von Brady Hartfield bringt. Hodges ist sich sicher,  es gibt nur einen Menschen, dem diese Taten zuzutrauen sind, und trotzdem zweifelt er, weil Brady doch im Wachkoma ist.


Hodges holt sich bei seiner Partnerin Holly Rat, aber trotz ihrer analytischen Fähigkeiten, ist sie auch keiner Erklärung auf der Spur. Wie kann es sein, dass Bradys Muster erneut auftaucht? Und gerade als sie die Wahrheit dahinter erkennen, ist es schon zu spät.


Es ist ein Abschlussband der den Vorgängerbänden auf jeden Fall alle Ehre macht. Emotional, spannend und um mysteriöse Elemente erweitert, zeigt Stephen King, wer er wirklich ist, und sagt der ursprünglichen Krimihandlung der ersten beiden Bände „Adieu“. Denn hier haben wir es mit einem King zutun, der zwar den kriminalistischen Ablauf in den Vordergrund stellt, sich aber auf den Ursprung im Horror beruft, was man eher von ihm gewohnt ist.


Gefühlsbetont ist es deshalb, weil einem Kings Figuren nach mittlerweile zwei Bänden sehr ans Herz gewachsen sind, und wie es dem Abschluss einer Trilogie zugrunde liegt, war es an der Zeit, sich von Hodges und seinem Team zu verabschieden, was mir tatsächlich ein Tränchen am Ende der Patrouille gekostet hat.


Hier zeigt sich für mich erneut diese unheimliche Kraft, Figuren eines Romans zum Leben zu erwecken, weil ich auch bei „Mind Control“ das Gefühl hatte, die Geschichte eines echten, lebenden Menschen, erzählt zu bekommen. Es ist die Geschichte von einem Polizisten, der im Ruhestand ist, und einer neurotischen Frau, die trotz oder gerade wegen ihrer unzähligen Macken, sehr liebenswert ist.


Die Handlung selbst ist relativ einfach gestrickt und neben typischer spannender Krimi-Elemente, wird dem Ganzen ein Horror-Häubchen aufgesetzt. Besonders die Hintergründe zu Selbstmordwellen und damit verbundene Gefahren aus dem Internet, fand ich sehr gut eingearbeitet und höchst interessant erzählt.


Obwohl es rundum gut, spannend, liebevoll und grauslich war, haben mir der Wow-Effekt des letzten Bandes „Finderlohn“ und auch eine erhoffte Schauerstimmung gefehlt. Mittendrin hat sich die Katze um den eigenen Schwanz gedreht, und hier hätte ich mir eine raschere Abfolge der Ereignisse gewünscht.


Auf jeden Fall ist Stephen Kings „Mind Control“ ein aufwühlender, runder und insgesamt sehr gelungener Abschluss der Bill-Hodges-Trilogie und ich finde es sehr traurig, dass es nun zu Ende ist.

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MEINE BEWERTUNG
★★

Stephen Kings Bill-Hodges-Reihe:

1) Mr Mercedes [Rezension lesen]
2) Finderlohn [Rezension lesen]
3) Mind Control


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8 Kommentare:

  1. In meinem Umfeld lesen auch gerade alle Stephen King. Ich komme mir schon merkwürdig vor, wenn ich ein anderes Buch in der Hand habe *lach*

    LG
    Sonja

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    1. King ist halt ein Evergreen. :D Ich finde es toll, dass sich ein Autor so lange bei so vielen Lesern hält.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Hallo Nicole,

    ich war schon gespannt auf deine Rezension. :) Schön geschrieben, ich bin sehr neugierig auf den Abschluss der Trilogie.
    Wie du schon gesagt hast, ist "Finderlohn" nur schwer zu übertreffen.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      ich wünsche dir eine schöne Lesezeit mit dem Abschlussband. Es lohnt sich auf jeden Fall!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Hey Nicole,
    ich muss zugeben, Deine Rezension heute mal nur überflogen zu haben, denn ich möchte mich überraschen lassen von King ;) Aber 4 Sterne sind doch sehr gut, da bin ich sehr gespannt auf das Buch :)
    Mr. Mercedes und Finderlohn haben von mir auch jeweils 4 Sterne bekommen und ich hoffe, dass es einen passenden Abschluss geben wird. Aber wie ich Stephen King kenne, muss ich mir da keine Sorgen machen :)
    Liebe Grüße! Melli

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    1. Hallo Melli,

      das kann ich gut verstehen! Wenn ich ein Buch zeitnah lesen will, dann meide ich Rezensionen dazu, weil ich mich nicht beeinflussen lassen will. Auf jeden Fall zahlt es sich aus.

      Viel Spaß mit dem Abschlussband!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  4. Hi Nicole,
    die Schauerstimmung hat mir auch gefehlt :/ King kann so toll unterschwelligen Horror erzeugen und hier hätte es vom Thema her auch super gepasst bzw. sich angeboten. Aber war dann nichts. Aber dies ist Jammern auf hohem Niveau^^
    Finde es auch schade, dass die Reihe vorbei ist.
    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hallo Tanja,

      ja, ganz genau! Der subtile Horror wollte sich nicht einstellen. Aber es war trotzdem gut erzählt. :)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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