Sonntag, 5. Februar 2017

Rezension: Evolution. Die Stadt der Überlebenden - Thomas Thiemeyer

© Rubikon Audioverlag
Evolution. Die Stadt der Überlebenden
| Thomas Thiemeyer |

Verlag: Rubikon Audioverlag 2016
Dauer: 460 min 
ISBN: 9783945986370
Sprecher: Mark Bremer

MEINE BEWERTUNG

 ★ - 



Die Stadt der Überlebenden

Eine Austauschgruppe Jugendlicher macht sich auf den Weg in die USA als ihr Flugzeug in Denver notlanden muss. Rasch liegt auf der Hand, dass unsere Welt binnen weniger Flugstunden verschwunden ist. Der Flughafen ist von Pflanzen überwuchert und die Tiere greifen die Menschen an. Was ist hier passiert?

Beim Klappentext allein bin ich schon angesprungen, weil die Vorstellung sehr gruselig ist: Man steigt in ein Flugzeug, es gibt Turbulenzen und als man in Denver eine Notlandung hinlegt, ist man auf einmal in einer fremden Welt gelandet. Für mich klingt das nach gutem Stoff mit Abenteuercharme.


Bei diesem Reihenauftakt handelt es sich tatsächlich um einen Endzeitroman mit Abenteuerflair, der in groben Zügen an große Klassiker von Jules Verne und H.G. Wells denken lässt. 


Die Gruppe Jugendlicher peilt via Flugzeug ein ganzes Jahr in den Vereinigten Staaten an. Man spürt die Aufregung und es liegt Freude in der Luft. Allen voran werden Lucie und Jamie gestellt. Lucie ist eine bunte Persönlichkeit, ohne aufdringlich zu sein. Sie hat nämlich die Begabung, die Welt und Menschen um sich herum in Farben zu sehen. Damit meine ich jetzt nicht das Gegenteil von Farbenblindheit. Nein, sie ordnet Menschen bestimmten Farben zu, beurteilt ebenso Personen und Gemütsverfassungen und gibt der Handlung einen geschickten Touch, weil sie dank ihr bunt zu hören oder zu lesen ist.


Jamie ist der gute Junge, der eigentlich ein sehr böser Knabe ist. Er hat sich auf das Jahr in den Staaten gefreut, weil sein Vater Amerikaner ist und er ihn nach zwei Jahren endlich wiedersehen will. So tugendhaft Jamie vom Charakter her ist, so bedenklich ist seine nahe Vergangenheit, die ihm als Figur interessante Würze gibt. 


Die restliche Gruppe ist nach dem üblichen Schema zusammengestellt. Etliche Figuren erscheinen am Rand, um der Handlung eine schöne Rundung zu verleihen. Selbstverständlich findet sich auch ein mieser Gegenspieler, der für das richtige Maß an Konfliktpotential sorgt.


In Denver heißt es zuerst einmal zu verstehen, wo sie überhaupt angekommen sind. Die hiesige Vegetation hat sich das Flughafengelände einverleibt, eigentlich harmlose Tiere greifen aggressiv die Gruppe an und ansonsten haben sich noch keine anderen Menschen blicken lassen, was allgemein für Unruhe sorgt. Denn wie sollen sie überleben, wenn sie ganz allein in dieser feindlichen Umgebung gestrandet sind?


Mit der Landung in Denver betritt man einen klassischen Abenteuerroman, der sich wohl an geläufigen Vorbildern orientiert. Die Handlung wurde sicherlich nicht neu erfunden, jedoch finde ich diese bekannten Aspekte sehr interessant vereint. Ich habe Elemente von Wells und Verne erkannt, die perfekt in einem modernen Rahmen eingepasst wurden und dank des ansprechenden jugendlichen Stils unterhaltsam aufbereitet sind.


Neben der mitreissenden Gruppendynamik hat mir vor allem diese postapokalyptische Welt gefallen. Es war spannend zu erkunden, wie sich dieses Umfeld warum entwickelt hat und Thomas Thiemeyer zeigt, dass die gegenwärtige Unbekümmertheit der Menschheit früher oder später einmal natürliche Konsequenzen hat. 


Zu guter Letzt muss unbedingt noch vor dem Cliffhanger warnen, der am Ende richtig böse ist, und einen am liebsten sofort den 2. Teil hören oder lesen lässt.


Thomas Thiemeyer hat meiner Meinung nach einen spannenden Abenteuerroman geschaffen, der sich mit Problemen unserer Gegenwart und ihren möglichen Folgen auseinandersetzt und dank des lebendigen Stils des Sprechers spannend zu hören ist.

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MEINE BEWERTUNG


Die Reihe:
1) Evolution. Die Stadt der Überlebenden
2) Evolution. Der Turm der Gefangenen


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8 Kommentare:

  1. Huhu Nicole,

    die Reihe klingt richtig interessant und habe ich auch auf meinem Wunschzettel. Aber da es schon ab 12 Jahren empfohlen wird, mache ich mir etwas Sorgen, dass es mir zu "kindlich" ist. Was meinst du? Ich lese ja gerne Jugendbücher, aber die sind meist ab 14 oder 16 Jahren empfohlen. Ich weiß danach kann man nicht immer gehen, aber gerade bei so Abenteuerromanen und Jugendthrillern mag ich es dann nicht wenn es zu jugendlich ist auch vom Schreibstil her, wenn du weißt was ich meine.
    Naja ich war bis jetzt immer noch unschlüssig, aber werde wohl einfach mal reinlesen/-hören.

    Viele Grüße,
    Julia

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    1. Hallo Julia,

      doch, ich glaube, da treffen deine Befürchtungen zu und es ist tatsächlich etwas kindlich. Beim Hörbuch hat es mich allerdings überhaupt nicht gestört und es hat großen Spaß gemacht. Vielleicht wäre es beim Buch etwas anderes gewesen. Ev. hörst du dir eine Hörprobe an bevor zu dich dazu entschließt?

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Hallo Nicole,

    mir hat der erste Teil auch gut gefallen und der Cliffhanger ist/war wirklich fies. Zum Glück liegt der zweite Teil bereits hier ;)

    Freue mich schon, wenn ich ihn im Februar lesen kann.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hallo Uwe,

      ja, das Ende war schon richtig gemein. :D Ich wünsche dir viel Spaß mit dem 2. Teil.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Klingt ja super^^ Ich muss den ersten Band dringend mal von Sub befreien, aber da schreien immer alle Bücher nach mir^^

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    1. Ich höre auch immer leise Bücherstimmen vom SuB, die nach mir rufen. :D Da fällt es schwer, sich für ein Buch zu entscheiden.

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  4. Hallöschen ^^
    Durch deine Rezension hast du mich jetzt noch neugieriger auf das Buch gemacht *gg*
    Dann werde ich den ersten Teil wohl erst lesen wenn ich mir den zweiten gekauft habe. Sprich dann im März XD Denn wenn ich eins nicht mag dann Cliffhänger ^^
    Bin wirklich gespannt wie mir der erste Teil gefallen wird und ob dir auch der zweite zusagt.
    Schönen Abend noch
    *knuddel*
    Flocke ;)

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    1. Hallo Flocke,

      der Cliffhanger ist wirklich gemein. :D Gut, dass du dann gleich weiterlesen kannst. Hoffentlich gefällt's dir dann auch. Ich mag diesen modernen Jules-Verne-Stil recht gern.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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