Freitag, 23. Februar 2018

Rezension: Die Monster von Templeton - Lauren Groff

© dtv
Die Monster von Templeton
| Lauren Groff |

Verlag: dtv 2011
Seiten: 512 
ISBN: 978342313986

MEINE BEWERTUNG 

 - 



Monster der Vergangenheit

Dokoratsstudentin Willie ist ihren Ahnen auf der Spur. Denn nur so kann sie herausfinden, wer ihr Vater ist. Dabei fördert sie unaussprechliche Familiengeheimnisse zutage, deren Schatten bis in die Gegenwart reicht. Gleichzeitig wird aus dem See ihrer Heimatstadt ein Monster gezogen, das für Furore sorgt.

Willi kehrt unglücklich und abgehetzt in ihre Heimatstadt Templeton zurück. An der Universität sind Dinge vorgefallen, über die sie nicht sprechen kann. Außerdem fürchtet sie, dass sie ihre Karriere als Wissenschafterin an den Nagel hängen muss. Gerade ist sie im Städtchen Templeton angekommen, wird der Kadaver des Monsters im See entdeckt. Es ist ein Wesen, das sich niemand erklären kann.

„Die Monster von Templeton“ ist weniger Schauergeschichte sondern ein Familienroman. Es geht um die Stadtgründung, alte Geheimnisse, verwegene Ahnen und Willies Platz in der Welt, damit sie sich einreihen kann.


Willie hat wegen besagter Ereignisse die Flucht ergriffen und sich in die Arme ihrer Mutter und Templeton geflüchtet. Hier versucht sie zur Ruhe zu kommen und geht gleichzeitig die Geschichte ihrer Ahnen an.


Ihre Familiengeschichte ist in der Stadt Templeton verwurzelt, weil Willies Vorfahren die Gründungsväter sind. Mit einem gewissen Stolz hat ihre Familie seither in Templeton residiert und Willie geht nun die verborgensten Winkel ihrer Ahnen an. Dazu schmökert sie in Briefen und Tagebüchern, lässt sich von Dorfbewohnern Geschichten und Gerüchte erzählen und stöbert in der hiesigen Bibliothek, weil sie nur so das Geheimnis ihrer Herkunft lüften kann.


Auf diese Weise wird man mit dem Leben vieler Vorfahren vertraut. Es werden witzige, schockierende und sogar unheimliche Geschichten aufgedeckt. Willies Vorfahren haben schon ihren eigenen Charme. Zudem werden die Lebensgeschichten mit Fotos und Bildern unterstützt, was auf mich glaubwürdig wirkt und sehr unterhaltsam gewesen ist. Gerade dieser ungewöhnliche Erzählstil hatte es mir angetan. Beispielsweise wird im vertraulichen Briefverkehr zweier Matronen ein Schauder erregender Verdacht bestätigt oder der abscheuliche Charakter mancher Berühmtheit entdeckt. Abschließend bleibt über Willies Ahnen zu sagen, dass sie ein skurriler Haufen sind. 


Bei der Rahmenhandlung um Willie wollte die Autorin meiner Ansicht nach zu viel, denn es wurden etliche Probleme hineingepackt. Es geht um Willie und ihr Liebesleben, ihre Beziehung zu und ihrer Mutter, um eine Freundschaft, die von einer Krankheit überschattet wird und das Kleinstadtleben an sich, das Willie so vertraut geblieben ist. Mir hat es bei der Rahmenhandlung am Spannungsbogen gefehlt. Durch die vielen aufgegriffenen Themen plätschert sie vor sich hin. Es gibt kaum Höhepunkte oder Überraschungen, sondern ausschließlich philosophisch-anmutende Begegnungen. 


Die Figuren - allen voran Willie - finde ich sehr gut gelungen. Sie wirken natürlich, charmant und lebensnah, wodurch auch das Kleinstadtleben in Templeton seinen Charme versprüht.


Das Monster bekommt nur einen sehr kleinen Part und ist eher entzückend als beängstigend.  Mit den angepriesenen Monstern im Buchtitel sind wohl eher Willies Vorfahren gemeint.


Insgesamt ist „Die Monster von Templeton“ ein unterhaltsamer sowie ungewöhnlicher Familienroman, dem es am packenden Handlungsverlauf fehlt, doch aufgrund der Geheimnisse der Vergangenheit sporadisch zu fesseln weiß.

________________
MEINE BEWERTUNG

Mehr über dieses Buch auf Amazon* erfahren:


*Affiliate-Link = Für mich fallen ein paar Cents ab, wenn ihr hier kauft.

5 Kommentare:

  1. Huhu Nicole :D

    Ein entzückendes Monster? :D Klingt witzig, aber schade, dass es hier an Spannung gefehlt hat. Klingt auch irgendwie schon etwas trocken ;)

    Liebe Grüße
    Jessi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jessi,

      trocken beschreibt es ganz gut, obwohl sich sehr liebevoll mit diesem fiktiven Templeton auseinandersetzt. Der letzte Schliff hat gefehlt. Oh ja, das Monster ist herzerweichend! :)

      Liebe Grüße,
      Nicole

      Löschen
  2. Guten Morgen Nicole

    Eigentlich klingt das Buch gut. Schade, dass dich das entzückende Monster nicht richtig packen konnte.

    Liebe Grüße,
    Gisela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Guten Morgen, Gisela!

      Grundsätzlich ist es auch gut, nur etwas zu gleichförmig erzählt. Es fehlt an Höhepunkten und daher kann's leider nicht richtig packen.

      Liebe Grüße,
      Nicole

      Löschen
  3. "Fehlende Spannung und entzückende Monster" - ja da war doch etwas.
    Viel hängengeblieben ist mir nicht. Unterhaltsam, aber ohne Nachwirkung.
    Liebste Grüße, Hibi

    AntwortenLöschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Speicherung deiner Daten. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung