Mittwoch, 29. März 2017

Rezension: Korrosion - Peter Beck

© Emons Verlag
Korrosion
| Peter Beck |

Verlag: Emons Verlag 2017
Seiten: 352 
ISBN: 9783740800406

MEINE BEWERTUNG 

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Exzellenter Krimi

Weihnachten. Eine alte Frau wird erschlagen und mit einer Stricknadel malträtiert in ihrer Wohnung aufgefunden. Das bescheidene Heim lässt es nicht erahnen, aber die Frau hat Millionen auf ihrem Bankkonto. Außerdem beschuldigt sie in ihrem Testament eines ihrer Kinder, einst ihren Mann getötet zu haben. Aber welches der drei ist für den Mord damals verantwortlich? Und wer hat die alte Frau um’s Leben gebracht?

Nun liegt es an Tom Winter, die Morde - damals und heute - aufzuklären. Denn das Testament kann erst vollstreckt werden, wenn der Mörder von damals gestanden hat.

„Korrosion“ ist ein Krimi der besonderen Art. Zwar handelt es sich um eine Reihe, allerdings kann dieser Band ohne Vorkenntnisse gelesen werden, weil man ausreichend mit Hintergrundwissen versorgt wird.

Peter Beck bringt verschiedene Themen in seine Krimihandlung rein. Es geht um das Schweizer Bankensystem, aber auch um Flüchtlinge vom afrikanischen Kontinent, und wie beschwerlich der Weg ins verheißungsvolle Europa ist.

Schon der Einstieg in den Krimi ließ mich den Atem anhalten. Zuerst wird man mit der Tat von damals konfrontiert und der Autor hat sich hier eine perfide Mordart ausgedacht. Brutal, grauslich und originell wird der Ehemann der alten Frau umgebracht.

Daraufhin wird zwischen zwei Perspektiven gewechselt. Einerseits ist man mit Ermittler Tom Winter unterwegs, der in diesem Fall für seine Bank ermittelt, andrerseits begleitet man einen Afrikaner, der sich aus dem Sudan nach Europa kämpft.

Protagonist Tom Winter war Polizist und hat in die Privatwirtschaft gewechselt, wo er die Interessen seiner Bank vertritt. Er hat bei mir als Buch-Charakter gerade noch so die Kurve gekriegt. Mit überladenen Action-Helden tue ich mir immer etwas schwer und Herr Winter hat an meiner persönlichen Grenze gekratzt, denn manche Situationen bewältigt er in James-Bond-Manier. Man steigt sofort in eine Actionszene mit ihm ein und weiß augenblicklich, dass er mit allen Wassern gewaschen ist. Dennoch hat es der Autor geschafft, seinen Protagonisten doch ausreichend Normalität zu verleihen, dass man ihn gerne mag.

Dem Schreibstil merkt man an, dass Tom Winter in der Schweiz tätig ist. Es ist herrlich erfrischend im Schweizer Stil Ermittlungen zu begehen, weil es dem Krimi eben einen besonderen Ton verleiht. Manche Wörter sind ungewohnt, andres hat man auf diese Art noch nicht gehört, und genau dieser Aspekt lässt den Krimi aus der Masse hervorstechen.

Die Handlung ist verdammt gut konstruiert und an dieser Stelle muss ich den Hut ziehen. Man fragt sich lange Zeit, wie die Geschehnisse zusammenhängen, und wer wie an welchem Mord Schuld trägt. Genau in dem Moment, wenn man meint, es durchschaut zu haben, lässt Peter Beck Köpfe rollen und den Leser vor Überraschung nach Luft schnappen, weil man damit wirklich nicht gerechnet hat.

Meinem Leseeindruck nach ist „Korrosion“ ein exzellenter Krimi, der sich durch die Handlung und dem Schreibstil von der Masse abhebt. Dem actiongeladenen Protagonisten zum Trotz, hat mich Peter Beck fasziniert, überrascht und ich bin sehr froh, die Ermittlungstätigkeit in der Schweiz aufgenommen zu haben.

Die Reihe um Tom Winter kann ich daher jedem empfehlen, der gute Krimihandlungen und unerwartete Wendungen schätzt, und sich vom Schweizer Ton angesprochen fühlt.

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MEINE BEWERTUNG
Bisherige Tom-Winter-Fälle:
1) Söldner des Geldes
2) Korrosion
3) Die Spur des Geldes [Rezension lesen]

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4 Kommentare:

  1. Liebe Nicole,

    Korrosion ist mein zweiter Thriller, den ich von Autor Peter Beck gelesen habe. Ich mag seinen Stil unglaublich gern. Es war ja wirklich zum verrückt werde, da wirklich bis zu letzt beide Perspektiven nicht miteinander vereinbaren konnte. Herrlich spannend.

    Liebe Grüße

    Nisnis

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    1. Hallo Nisnis,

      das Ende war einfach nur genial! Wer hätte denn damit gerechnet? :D Ich hatte davor noch nie etwas vom Autor gelesen, bin aber sehr positiv überrascht worden.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Guten Morgen Nicole,
    ohne einen Tipp hätte ich Tom Winter nie kennen gelernt und ich war wirklich froh darüber. DeR Bäcker hat sich jedenfalls bei mir festgesetzt :-)
    Deine Eindrücke kann ich allesamt nachvollziehen. Ich freue mich das das Buch Dich überzeugt hat.
    Liebe Grüße
    Kerstin

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    1. Hallo Kerstin,

      jetzt sehe ich tatsächlich erst gut 10 Tage später deinen Kommentar! Sorry, dass ich so spät antworte. Ja, die Sache mit dem Bäcker war echt heftig! ^^

      Liebe Grüße,
      Nicole

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