Freitag, 4. Oktober 2019

Rezension: Swans Song. Das scharlachrote Auge - Robert McCammon

© Festa Verlag
Swans Song. Das scharlachrote Auge
| Robert McCammon |

Verlag: Festa Verlag 2015
Seiten: 450 
ISBN: 9783865523556

MEINE BEWERTUNG 

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Das scharlachrote Auge

Die Welt ist in die atomare Kälte gehüllt, und wird vom uralten Bösen bevölkert. 
Der Mann mit den vielen Gesichtern, dem scharlachroten Auge, fühlt sich im verstrahlten Land wohl, wo zwischen den wenigen Überlebenden Gewalt und Wahnsinn aufblühen. Nun liegt es an Swan, dem Boden Leben zu schenken und der Welt damit Hoffnung zu geben. 

Robert McCammons "Swans Song. Das scharlachrote Auge" ist der zweite Teil seines epischen Endzeit-Werks.

Im ersten Band erlebt der Leser den Untergang der Welt, und ist regelrecht live dabei. Zudem lernt man die Figuren kennen, die in dieser Fortsetzung durch McCammons düstere Welt wandern, und dem endgültigen Ende entgegensehen. 


Anders als erwartet setzt das Geschehen sieben Jahre später ein. Mit äußerster Beklemmung habe ich die Protagonisten wieder gesehen, und dabei vor Schrecken den Atem angehalten. Robert McCammon ist ziemlich fies, wenn er am literarischen Schicksalsrad spielt, und hat es mit seinen Charakteren alles andere als gut gemeint. 


Titelgebende Protagonistin Swan ist weiterhin mit dem ehemaligen Wrestler Josh unterwegs. Sie schlagen sich von Tag zu Tag durch, wobei es nicht nur aufgrund der herrschenden Bedingungen schwer für sie ist. Wie schon gesagt, McCammon ist richtig gemein gewesen, und ich war schockiert, was er seinen Figuren angetan hat. 


Jedenfalls ist Swan nun ein junges Mädchen, fast schon eine Frau, was im weiteren Verlauf der Handlung wichtig sein wird. 


Sister Creeper und Paul befinden sich bereits sieben Jahre auf Sisters 'Glasring-Mission'. Sie hat sich derart in ihre Aufgabe verbissen, dass sie das Treiben um sich mit kaum einen Blick würdigt. Paul zweifelt mittlerweile an den Visionen, die der Glasring seiner Begleitung schenkt. Eher widerwillig bleibt er an Sisters Seite, weil sie ihm dennoch ein bisschen Hoffnung gibt.


Mit diesen Figuren reist der Leser durch das Ende der Welt. Die Stimmung drückt, die Hoffnung ist längst verflogen, und die Rohheit der Menschen untereinander gibt den Blick auf das brutale Wesen unserer Spezies frei. 


Am Anfang des Buchs habe ich mich schon gefragt, was denn jetzt werden soll. Die Situation ist verfahren, es gibt kein Zurück und keine Hoffnung für die Zukunft. Genau wie die Figuren fragt man sich, ob der rasche Tod während des atomaren Schlags nicht die bessere Alternative gewesen sei. 


Doch dann zieht Robert McCammon alle Register, und führt den Krieg des Guten gegen das Böse an. Es wird gemetzelt, Wunder geschehen und das Böse zeigt sein wahres Gesicht. 


Thematisch bleibt der Autor seinem Endzeit-Szenario treu und führt erneut einige Hinweise auf die Atompolitik an. Dabei zeigt er dem Leser die Konsequenzen eines umfassenden nuklearen Schlags, die realistisch und unvorstellbar zugleich wirken.


Dem Horror wird er neben der Realität mit der Figur des Bösen gerecht. Wie schon im ersten Band spielen einige mysteriöse Elemente rein, die versiert, exzellent platziert und dezent die Geschichte prägen.


Für mich war "Swans Song. Das scharlachrote Auge" so gut wie der erste Band. Am Ende war ich traurig, weil der Abschied von den Figuren schwergefallen ist. Neben dem Wrestler Josh ist Sister zu meinem Liebling geworden, obwohl sie mir bei unserem ersten Kennenlernen dubios erschienen ist. 


Fest steht, wen Robert McCammon mit dem ersten Band überzeugen konnte, muss sich unbedingt erneut auf diese beklemmende Welt einlassen, und Swan beim Kampf gegen das scharlachrote Auge zur Seite zu stehen.

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MEINE BEWERTUNG


Die Dilogie:
1) Swans Song. Nach dem Ende der Welt [Rezension lesen]
2) Swans Song. Das scharlachrote Auge


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2 Kommentare:

  1. Ich bin absolut angetan von deiner Rezension, Nicole.
    Hätte ich das Buch/die Dilogie nicht schon (mit dir) gelesen, würde ich es genau jetzt...auf der Stelle...nachholen. Danke für die schöne Lesezeit und den Austausch dazu.
    Liebste Grüße, Hibi

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    1. Liebe Hibi,

      ich lese total gern Bücher mit dir! Unsere Runden machen immer großen Spaß und besonders bei dieser Dilogie war es eine recht intensive Erfahrung. Immerhin haben wir gemeinsam das Ende der Welt erlebt.

      Danke für deine lieben Worte!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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