Dienstag, 10. Dezember 2019

Rezension: Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle - Stuart Turton

© Audiobuch Verlag
Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
| Stuart Turton |

Verlag: Audiobuch Verlag 2019
Dauer: 18 h : 17 min 
ISBN: 9783958625310
Sprecher: Frank Stieren

MEINE BEWERTUNG

 
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Merkwürdig, interessant und rätselhaft

Auf Blackheats wird zum Ball geladen! Familie Hardcastle umgibt sich mit erlauchten Gästen bis zu einem Schuss, der den Feierlichkeiten ein jähes Ende setzt. Evelyn Hardcastle ist tot, und dieser Mord muss aufgeklärt werden.

"Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" ist ein Krimi, der seinesgleichen sucht. Obwohl es einer simplen Handlung gleicht, hat sich Autor Stuart Turton etwas ganz Besonderes einfallen lassen. 

Denn Aidan ist einer der Gäste, bis auf die Tatsache, dass er nicht eingeladen ist. Noch dazu ist Evelyns Tod nicht einmalig. Sie wird immer wieder sterben, bis Aidan die Umstände aufgeklärt hat. Klingt merkwürdig und interessant? Ist es auch.


Der Clou an der Sache ist, dass Aidan nicht als er selbst auf Hardcastle erscheint, sondern im Körper anderer erwacht. Ihm stehen mehrere Wirte zur Verfügung, durch die er sich am Anwesen unter den anderen Gästen einigermaßen frei bewegen kann. 


Aidan selbst weiß nicht, wie er in diese bemerkenswerte Situation geraten, noch wer er vor dem Rätsel auf Hardcastle gewesen ist. 


Der Einstieg ist mir schwergefallen, weil Aidan und ich zuerst Orientierung brauchten. Er steht im Wald, hat keine Ahnung, wer er ist oder wie er überhaupt dahin gekommen ist. Es ist kalt, der Name einer Frau liegt ihm auf den Lippen, und er glaubt, dass ihm ein Mörder auf den Fersen ist. 


Der Anfang war etwas verwirrend, was insgesamt zwar seltsam, doch auf jeden Fall passend ist. Da sich Aidan genauso wenig wie der Leser zurechtfindet, ließ ich mich auf das Geschehen ein, und war neugierig, wie es weitergeht. 


Nach und nach begreift man die Spielregeln von Blackheats, obwohl einem die Frage unter den Nägeln brennt, wer sie sich ausgedacht hat. 


Die Handlung weist spannende Krimi-Züge auf. Zusätzlich läutet der Autor ein Verwirrspiel ein, weil Gut und Böse durcheinandergeraten. Aidan weiß bald nicht mehr, wem zu trauen ist, und dazu kommen seine unterschiedlichen Befindlichkeiten, auf die er sich - je nach Wirtskörper - einlassen muss.


Protagonist Aidan erlebt die Abfolge eines Tages immer wieder, nur eben, dass er ständig zwischen Körpern wechselt. Einmal ist er ein Arzt, der es faustdick hinter den Ohren hat, dann eine behäbige Persönlichkeit, die sich kaum von der Stelle bewegt, oder ein liederlicher Lustmolch, der dem Verlangen nur zu gern nachgibt.


Insgesamt fand ich es daher recht spannend und interessant, gemeinsam mit Aidan den Mörder von Evelyn Hardcastle zu jagen. Noch faszinierender wäre der Rahmen von Blackheats und den sich wiederholenden Ereignissen gewesen. Hier erfährt man zwar, warum die seltsame Zeitschleife entstanden ist, jedoch gerät dieser Aspekt zur Nebensache, weil sich der Autor auf den Ball der Hardcastles fokussiert.


Im Endeffekt ist es eine bemerkenswerte Handlung mit einem einfallsreichen Rahmen, die ich richtig gerne mit Aidan erlebt habe. Wer auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Roman ist, und sich nicht an der wiederholenden Zeitschleife stört, hat mit „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ einen guten Griff getan. 

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MEINE BEWERTUNG


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8 Kommentare:

  1. Guten Morgen!
    Schöne Rezension! Ich habe das Buch geliebt und es ist ein Highlight des Jahres für mich.
    Liebe Grüße,
    Caro

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    1. Hallo Caro,

      nein, für ein Highlight hat's bei mir nicht gereicht. Dennoch fand ich es wirklich gut umgesetzt. Bei mir kommt wohl auch hinzu, dass ich insgesamt nicht so ein Fan vom Murmeltier-Effekt bin.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Uuhhh, habe das Buch auch gelesen und war direkt in der Geschichte! Hab von einigen gehört, dass es ihnen zuerst schwerfiel, hineinzufinden und manche deswegen abbrachen. Mich konnte die Geschichte begeistern und ist eines meiner Monatshighlights! Nur das Ende nehme ich dem Autor krumm, das war mir zu soft, hätte mir was anderes gewünscht ...

    Mukkelige Grüße!

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    1. Der Einstieg ist mir schon etwas schwer gefallen. Es hat gebraucht bis ich in der Handlung war, trotzdem hat's mir sehr gut gefallen. Hm, mir wurde der Rahmen zu wenig behandelt, da hätte ich schon gern mehr davon erfahren. Ansonsten fand ich den Schluss ok.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Hallo Nicole,
    da ist sie ja =) UNd das Buch bleibt auf meinem Wunschzettel. Da es ein Hardcover ist, werde ich es wohl mal über rebuy ergattern. Ich finde neue Ideen gehlren einfach gelesen! =)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      ja, unbedingt! Und wenn man den Einstieg gepackt hat, ist es sehr fesselnd. Wobei ich es mir bei der Buchversion ein bisschen einfacher vorstelle. Egal in welcher Form, das Buch lohnt sich. :)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  4. Hallo Nicole :D

    Jetzt hast du es beendet! :D Ich hatte schon gesehen, dass du es als Hörbuch gehört. Ich fand schon beim Lesen, dass man eine ungemein hohe Aufmerksamkeit gebraucht hat, deswegen verneige ich mich vor dir, dass du es als Hörbuch durchgezogen hast! :D

    Ich war von dem Buch echt angetan, vor allem, wie der Autor es geschafft hat, diese ganzen Zusammenhänge nach und nach zu offenbaren. Das fand ich schon brilliant, es war irgendwie mal ein ganz anderes Lesegefühl! Ich hoffe, irgendwann noch mal etwas vom ihm lesen zu dürfen!

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      die Hörbuchversion war hier wohl nicht die optimale Wahl. Aber es war ok. Zu Beginn war es recht verwirrend, das ist wahrscheinlich beim Lesen auch nicht anders.

      Ich selbst bin nicht so der Freund von diesen Murmeltier-Geschichten, vielleicht konnte es mich deshalb nicht bis auf's Letzte begeistert. Aber ich fand es sehr, sehr gut - es hat sich definitiv gelohnt.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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