Freitag, 6. November 2020

Rezension: Das Haus der bösen Kinder. The Fourth Monkey - J. D. Barker

Das Haus der bösen Kinder. The Fourth Monkey  - J. D. Barker
© Random House
Das Haus der bösen Kinder
| J. D. Barker |

Verlag: Random House Audio 2020
Dauer: 17 h : 15 min 
ISBN: 9783837150117
Sprecher: Dietmar Wunder, Oliver Brod, Richard Barenberg

MEINE BEWERTUNG

 
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Das Haus der bösen Kinder

Auf dem Chicagoer Friedhof wird die Leiche einer Frau gefunden. Augen, Zunge und Ohren sind entfernt - was eindeutig das Markenzeichen des berüchtigten 4MK-Serienkillers ist. Außerdem ist ein Schild neben der Toten platziert, welches um Vergebung beim Vater fleht. Für die Polizei liegt der Fall klar auf der Hand, dass Ansop Bishop alias 4MK der Mörder ist. Aber Ermittler Sam Porter glaubt nicht daran.

„Das Haus der bösen Kinder“ ist der Abschlussband der Trilogie um den Four Monkey Killer, der in Chicago und im Leben von Ermittler Sam Porter sein Unwesen treibt. 

Der erste Band ist für mich ein wahres Thriller-Highlight gewesen, weil ich die Tagebucheinträge von Ansop Bishop alias 4MK mit Faszination gelesen habe. Daher war ich sehr erfreut, weil es in diesem Abschlussband erneut etliche Tagebucheinträge gibt, die einen Blick in die Entwicklungsgeschichte des Killers geben.

Allerdings bin ich gar nicht gut in die Story gekommen, weil dieser Abschlussband von zahlreichen Perspektiven überladen wird. Natürlich ist man als Leser wieder an der Seite von Sam Porter unterwegs, der ermittlungstechnisch ins Fadenkreuz gerät. Sam steckt bis zu den Ellbogen in diesem heiklen Fall, und bald weiß er selbst nicht mehr, ob er überhaupt auf der Seite der Guten steht.

Die Einträge in Ansop Bishops Tagebuch sind wieder fesselnd dargestellt, haben aber nicht mehr ganz die morbide Faszination des ersten Bands ausgeübt. Ich wusste zu keinem Zeitpunkt, was Lüge oder Wahrheit ist, daher überzeugten mich diese Rückblenden auf anno dazumal nicht mehr dermaßen, wie es in den Anfangsstunden der Trilogie der Fall gewesen ist.

Die vielen Perspektiven machten mir die Orientierung in der Story teilweise schwer, weil es neben dem Tagebuch und Sam Porter diverse Ermittler der Chicagoer Polizei zu begleiten gilt. Hier folgt ein Verwirrspiel, das dennoch absolut fesselnd ist, weil es ständig mit überraschenden Wendungen und Erkenntnissen aufwartet. 

Die Handlung ist eine Mischung aus hochkarätigem Thriller, Vergangenheitsbewältigung und verwirrendem Rätselpotential.

Die Chicagoer Polizei hat alle Hände voll zutun. Es gibt Leichen, Verdächtigungen, Erkenntnisse und einen Virus, den es zu bezwingen gilt. Thematisch ist J. D. Barker hochaktuell, obwohl ich bezweifle, dass der Autor beim Schreiben die gegenwärtigen Entwicklungen im Sinn hatte. 

Im Endeffekt ist nichts so, wie es scheint. Autor J. D. Barker weiß gekonnt den Leser in unterschiedliche Richtungen zu schicken, während jede einzelne Gehirnwindung rotiert. Obwohl es manchmal anstrengend zu lesen beziehungsweise zu hören ist, hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. 

Schlussendlich ist „Das Haus der bösen Kinder“ ein gelungener Abschluss einer exzellenten Reihe, die dank des labyrinth-gleichen Aufbaus neben klassischer Ermittlungsarbeit enormen Rätselcharakter versprüht. Für Genre-Liebhaber ist diese Trilogie - trotz verwirrender Perspektiven - definitiv ein Hochgenuss.
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MEINE BEWERTUNG


Bisher in der The-Fourth-Monkey-Reihe erschienen:
1) The Fourth Monkey. Geboren, um zu töten [Rezension lesen]
2) Das Mädchen im Eis. The Fourth Monkey [Rezension lesen]
3) Das Haus der bösen Kinder. The Fourth Monkey


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2 Kommentare:

  1. Liebe Nicole

    Wie schön, dass du nach anfänglichen Schwierigkeiten gut ins Buch gekommen bist und dass dich der Reihenabschluss überzeugen konnte. Mit dem Ende steht und fällt für mich jeweils die ganze Reihe, deshalb kann ich sehr, sehr gut verstehen, wie wichtig dieses Buch für dich war und ich habe mir die Reihe auf die Wunschliste gesetzt. Gute Thriller finde ich nur selten.

    Alles Liebe
    Livia

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    Antworten
    1. Hallo Livia,

      an den ersten Band kommen die Folgebücher allesamt nicht ran. Das ist bei Reihen aber oft so, oder nicht? Der Auftakt ist meist eine richtige Steilvorlage und was danach kommt kann nicht mithalten. Aber egal. Insgesamt ist die Reihe um den The-Fourth-Monkey-Killer richtig gut.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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