Dienstag, 27. September 2022

Rezension: Teuflische Tochter - Kirsten Mahr

Teuflische Tochter - Kirsten Mahr
Quelle: Amazon *
Teuflische Tochter
| Kirsten Mahr |

Verlag: Independently published 2021
Seiten: 355 
ISBN: 9798746304445

MEINE BEWERTUNG 

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Teuflisch gut

Den Millers geht es wunderbar: Sie haben ein schönes Haus, gute Jobs und ein idyllisches Familienleben aus Vater, Mutter und kleinem Sonnenschein Jodie. Die perfekte Stimmung kippt als die Tochter ihre Mutter schikaniert. Handelt es sich um eine natürliche Entwicklung oder wird Grace wahnsinnig?

„Teuflische Tochter“ von Kirsten Mahr habe ich aufgrund einer Empfehlung entdeckt. Atmosphärische Horrorthriller mit dämonischen Flair lese ich besonders gern und deshalb war mir sofort klar, dass es sich um ein Buch für mich handelt. Skeptisch war ich, weil es das Debüt einer Selfpublisherin ist. Allerdings hat mir Kirsten Mahr von der ersten Seite an bewiesen, dass sie hervorragend schreiben und erzählen kann. Ich bin begeistert!

Der Leser ist bei den Millers zu Gast, die den amerikanischen Traum der perfekten Familie leben. Die Eltern sind berufstätig und erfolgreich. Sie wohnen in einem gemütlichen Haus und das Glück wird von der gemeinsamen Tochter gekrönt.

Während der ersten Seiten wird man von diesem Übermaß an strahlender Glückseligkeit geblendet, doch rasch ziehen Wolken auf, und man sieht, dass Glanz oftmals Ablenkung ist. 

Hinter den Kulissen sieht man eine Ehe, die nicht ganz das ist, was sie vorgibt. Zwar scheint es, als ob Edgar und Grace eine gleichberechtigte Beziehung führen, aber es ist immer Grace, die zurücksteckt. Dieser Punkt ist für die Entwicklung der Handlung wichtig, weil es eine mögliche Erklärung für Graces Wahrnehmung ihrer Tochter Jodie ist.

Töchterchen Jodie ist als kleiner Sonnenschein bekannt. Egal, ob zuhause oder im Unterricht, bisher ist sie ein normales Mädchen, das eine außergewöhnliche Vorliebe für den heimischen Dachboden hat. Langsam schleicht sich merkwürdiges Verhalten ein, welches ins Bösartige umschlägt. Jodie ist regelrecht boshaft zu ihrer Mutter, aber nur, wenn diese allein mit ihr ist. 

„Teuflische Tochter“ ist eindeutig ein Horror-Thriller. Thematisch ist die Autorin ganz den klassischen Elementen des Genres treu geblieben, die sie in ihrem exzellenten Stil umsetzt und denen sie eigene Akzente verleiht. 

Grace als Protagonistin hat mir charakterlich gar nicht gefallen, was aber überhaupt nicht auf das Lesevergnügen schlägt. Sie erweist sich in ihrem Verhalten weniger als die toughe Frau, die sie auf den ersten Blick ist. Grace lässt sich von ihrem sozialen Umfeld einiges gefallen, was ich weder in meiner Familie noch Ehe so gelten lassen würde. Nichtsdestotrotz ist diese schwache Persönlichkeit einfühlsam beschrieben und sorgt dafür, dass die Handlung an Fahrt gewinnt.

Autorin Kirsten Mahr hat es jedenfalls drauf, unter die Haut zu schreiben, sodass einem das Blut in den Adern gefriert. Die Stimmung ist gedrückt, die Erwartung wird angeheizt, was die Anspannung steigen lässt. Kompetent wird somit Gruselatmosphäre in meisterlicher Manier aufgebaut, die sich durch alltägliche Situationen zieht und wie Kreide über die Tafel quietscht.

Sehr lebendig beschreibt die Autorin die Geschehnisse und wühlt in der richtigen Dynamik das Gruselempfinden auf. Kennt ihr dieses Tag-Nacht-Gefühl? Bei Dunkelheit wirkt eine Situation schaurig, weil unser Kopfkino läuft. Sobald wir bei Tag darüber nachdenken, kommen wir zu einer vernünftigen Erklärung, und zum Schluss, dass wir überreagiert haben. Genau diese Emotionen werden in Gang gesetzt, sodass es ein grandioses Horror-Schmankerl ist. 

Kirsten Mahr hat mich mit ihrem Debüt „Teuflische Tochter“ von Anfang bis Ende begeistert. Ich freue mich, dass ich diesen Horror-Stern gefunden habe und hoffe, dass er mit weiteren Romanen am finsteren Firmament des Genres strahlt. 

Wer höllischen Horror à la William Peter Blatty mag, sollte sich unbedingt in das Haus der Millers wagen und selbst Grace und ihre „Teuflische Tochter“ kennenlernen. Ich empfehle diese Begegnung besonders an Genre-Freunde!
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MEINE BEWERTUNG
★★★★★

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4 Kommentare:

  1. Hallo Nicole,
    freut mich, dass dir dieses noch recht unbekannte Werk ebenso wie mir sehr gut gefallen hat :)
    Ich erhoffe mir auch noch weitere Werke der Autorin.

    Mir ist am Anfang deiner Rezi nur aufgefallen, dass du als Verlag Festa Verlag angegeben hast. Dort ist es aber nicht erschienen.
    Solche Fehlerchen kenne ich zu gut^^

    Liebe Grüße,
    Andrea

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    1. Hallo Andrea,

      das war so ein genialer Tipp von dir! Ich hoffe auch, dass wir bald Nachschub von der Autorin bekommen.

      Danke für den Hinweis wegen des Verlags. Da hat sich doch tatsächlich der Fehlerteufel eingeschlichen. :D

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Ach, das wandert mal direkt auf meine Wunschliste. :)
    Danke dir für deine Rezension!
    Liebe Grüße
    Diana

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