Montag, 8. September 2014

Rezension: Die Bestimmung - Veronica Roth

© Random House
Meine Bewertung ★★★

SHORT FACTS


Titel: Die Bestimmung

Autor: Veronica Roth
Verlagcbt 2012
Seiten: 480
ISBN: 9783442479443



Solider Dystopie-Auftakt


Die Gesellschaft hat sich in 5 Fraktionen geteilt. Die Altruan sind die Selbstlosen, die Candor für ihre Freimütigkeit bekannt, die Ken sehen im Wissen ihre Stärke, die Amite bestechen durch ihre friedliche Freundlichkeit und die Ferox sind die Unerschrocken, die sich vor nichts zu fürchten wagen.



Beatrice wächst in dieser Gesellschaft bei den Altruan auf, doch mit 16 ist es so weit, sich zur Fraktion seiner Wahl zu bekennen und fortan mit ihr weiterzuleben. Als Hilfestellung dient ein Eignungstest, den alle Initianten absolvieren. Doch bei Beatrice gibt es kein eindeutiges Ergebnis und damit ist sie eine Unbestimmte.

Wie wird sie sich entscheiden?



Beatrice muss also eine Fraktion für sich wählen und egal, ob die Entscheidung auf „ihre“ Fraktion - die Altruan - fällt oder auf eine andere, man muss sich so oder so der Fraktion als würdig erweisen, wozu eine Ausbildung durchlaufen wird. In diesem Rahmen lernt die Protagonistin Gleichgesinnte aus anderen Fraktionen kennen und befindet sich von Vornherein in einer Konfliktsituation, weil nur 10 Initianten aufgenommen werden. Außerdem muss sie auch noch ihr Geheimnis wahren. Warum darf niemand wissen, dass sie ohne Bestimmung ist?



Man stelle sich vor, wir Menschen hätten nicht unser Leben lang Zeit, unsere Stärken und Schwächen auszuprobieren und daran zu arbeiten, sondern wir müssten uns im jugendlichen Alter schon auf eine bestimmte Lebensform festlegen. Auf einmal müssten wir wissen, ob wir eher selbstlos, freimütig, wissbegierig, freundlich oder unerschrocken durch die Welt gehen möchten, und eine passable Mischung würde uns zu Unbestimmten machen, die als gefährlich gelten.



Die Idee hinter dieser Dystopie fand ich eigentlich unrealistisch, aber wenn man genau darüber nachdenkt, dann ist es mit unseren Nationalitäten ähnlich und daher gar nicht so absurd, wie es zu Beginn scheinen mag.



Leider wurden hier nur wenig Hintergründe beleuchtet. Mich interessiert bei Dystopien immer sehr, wie es zu den geschilderten gesellschaftlichen Verhältnissen gekommen ist und diese Fragen wurden mir im ersten Band nicht beantwortet, was mich allerdings auf die anderen beiden Teile hoffen lässt.



Die Protagonistin Beatrice ist mir etwas zu perfekt geraten. Egal was sie in die Hand nimmt, sie scheint in allem ein Naturtalent zu sein und droht niemals zu scheitern.



Die Initianten-Gruppe, in der sie sich bewegt, ist mir auch zu einfach gestrickt. Wir haben einerseits die guten, auf der anderen Seite die bösen Mitbewerber, die nur selten charakterliche Graustufen durchscheinen lassen.



Besonders gut hat mir dafür der Handlungsaufbau gefallen. In diesem Teil liegt wohl im Vordergrund, den Leser an die Funktionsweise und Merkmale der einzelnen Fraktionen heranzuführen und die gegenwärtige politische Situation herauszuarbeiten, was der Autorin meiner Meinung nach hervorragend gelungen ist, und in einem rasanten Ende gipfelt.



Für mich ist „Die Bestimmung“ ein solider Dystopie-Auftakt, der zwar viele Fragen offen lässt, dadurch aber die Neugier auf die weiteren Bände der Trilogie weckt.



Die Trilogie:

Die Bestimmung

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7 Kommentare:

  1. Deine Rezi finde ich echt gut, auch wenn ich dem Buch mehr Sterne gegeben habe.

    Du hast gesagt, das dir die Hintergründe zu wenig beleuchtet wurden. Das liegt daran, das Tris auch nichts davon weiß. Sie kennt nur die Dinge, die man als Leser auch weiß. Das wird aber ein bisschen in Teil 2 erklärt und in Teil 3 erfährt Tris dann die ganze Wahrheit. Wie es wirklich zu allem kam usw.

    Du kannst dir ja mal meine Rezi zu dem Buch anschauen!
    Auch Teil 2 und 3 habe ich schon gelesen...
    http://buecherdrache.blogspot.de/2014/08/rezension-die-bestimmung.html

    LG
    Hannah

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    1. Hallo Hannah,

      oh ja, es ist mir bewusst, dass Tris auch nicht mehr weiß. Aber eigentlich ist es schon seltsam, wenn man mit 16 Jahren nie davon gehört hat, wie die eigene Gesellschaftsform entstanden ist. Es wäre fast, als ob wir in der Schule nie etwas vom 1. und 2. Weltkrieg gelernt hätten ...

      Für 4 Sterne hat's einfach nicht gereicht, was auch daran liegt, dass ich 5 Sterne nicht so oft hergebe. Aber 3 Sterne sind in meinen Augen eine ganz passable Wertung. :-)

      Deine Rezi zum 2. Teil macht mich auch gleich wieder neugierig, wie es denn weitergehen wird.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Schöne Rezi, vielen Dank dafür. Das Buch (oder besser gesagt die ganze Reihe) liegt auch noch auf meinem SuB, sollte ich jetzt dann wirklich mal lesen...

    Liebe Grüsse
    Carmen

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Hallöchen,
    tolle Rezi! Ich habe ja schon die ganze Reihe durch und fand den letzten Band am schlechtesten, dafür war aber der erste meiner Meinung nach der Beste :)
    Ich habe dich übrigens getaggt. Hier.
    Liebe Grüße
    Sara

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  5. Huhu,
    von dieser Serie hab ich schon gehört, aber immer gezweifelt. Ich glaub, das ist nix für mich.
    Tolle Rezension.

    Liebe Grüße
    Beate

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    1. Hallo Beate,

      im Nachhinein habe ich mir gedacht, es wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Trotzdem war es jetzt nicht schlecht zu lesen, aber es gibt bessere Dystopien.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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