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Meine Bewertung ★★★★★
SHORT FACTS
Titel: Léon und Louise
Autor: Alex Capus
Verlag: dtv 2012
Seiten: 320
ISBN: 9783423141284
Krieg und Liebe
Léon und Louise verlieben sich während des 1. Weltkriegs ineinander, doch ein Fliegerangriff trennt sie und jeder denkt, der andere sei tot.
Doch 1928 in der Métro in Paris sehen sie sich wieder und stellen fest, dass ihre Liebe die Jahre überdauert hat, obwohl Léon mittlerweile Ehemann und Vater ist.
Es war mein erstes Buch von Alex Capus und ich war sehr neugierig auf die Geschichte von Léon und Louise, dem Liebespaar, das gegen die Widrigkeiten zweier Weltkriege kämpft. Mit seinem unglaublichen Charme hat mich Capus sofort gefangen, denn er lässt die Geschichte tatsächlich beim Begräbnis von Léon beginnen, während sich Louise mitten in der altehrwürdigen Notre Dame mit einer Fahrradhupe von ihrem Geliebten verabschiedet.
Wie es in all den Jahren zu dieser skurrilen, aber liebevollen Geste des Abschieds kam, wird von Léons Enkel erzählt, der sich mit herzerwärmender Liebenswürdigkeit der Lebensgeschichte des Großvaters widmet.
Diese Lebensgeschichte erstreckt sich über 2 Weltkriege und natürlich spielt in beiden Kriegen seine große Liebe Louise die Hauptrolle. Und genau wie sich die Dramen des 1. Weltkriegs im 2. Weltkrieg wiederholen, wiederholt sich das Drama dieser Liebe ein weiteres Mal, denn während der Besetzung Paris’ durch die Nationalsozialisten wird das unkonventionelle Paar erneut voneinander getrennt.
Meiner Meinung nach handelt es sich um eine nette Liebesgeschichte, die vom zeitgeschichtlichen Bezug zu den Weltkriegen lebt. Mehr war es für mich allerdings nicht. Anfangs empfand ich Léon und Louise durch ihre charmante Eigenart noch als besondere Protagonisten, aber spätestens nach der ersten flüchtigen Begegnung in der Métro hat sich dieser Zauber in Alltagsbanalitäten verabschiedet.
Außerdem hat mir die Rolle der Ehefrau - Yvonne - überhaupt nicht gefallen. Obwohl es damals andere Zeiten waren, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich als Ehefrau auf diese Weise behandeln lässt und damit auch noch zufrieden ist. Teilweise kam es mir vor, als würde Léon als Opfer seiner Ehe dargestellt werden, wobei hier eigentlich er der Täter war. Denn aus Pflichtergebenheit hält er zu Yvonne, und da fragt man sich schon, warum er sie überhaupt geheiratet hat. Ähnlich erging es mir mit der Protagonistin Louise, die zwar als aufregende und selbstbewusste Frau erscheint, aber meiner Meinung nach gar nicht dementsprechend gehandelt hat.
Nichtsdestotrotz ist „Léon und Louise“ eine nette Liebesgeschichte und ein interessanter Blick auf die Weltkriege aus französischer Perspektive, die sich durch den ungewöhnlichen Charme des Autors trotz der genannten Kritikpunkte gut lesen lässt.
Doch 1928 in der Métro in Paris sehen sie sich wieder und stellen fest, dass ihre Liebe die Jahre überdauert hat, obwohl Léon mittlerweile Ehemann und Vater ist.
Es war mein erstes Buch von Alex Capus und ich war sehr neugierig auf die Geschichte von Léon und Louise, dem Liebespaar, das gegen die Widrigkeiten zweier Weltkriege kämpft. Mit seinem unglaublichen Charme hat mich Capus sofort gefangen, denn er lässt die Geschichte tatsächlich beim Begräbnis von Léon beginnen, während sich Louise mitten in der altehrwürdigen Notre Dame mit einer Fahrradhupe von ihrem Geliebten verabschiedet.
Wie es in all den Jahren zu dieser skurrilen, aber liebevollen Geste des Abschieds kam, wird von Léons Enkel erzählt, der sich mit herzerwärmender Liebenswürdigkeit der Lebensgeschichte des Großvaters widmet.
Diese Lebensgeschichte erstreckt sich über 2 Weltkriege und natürlich spielt in beiden Kriegen seine große Liebe Louise die Hauptrolle. Und genau wie sich die Dramen des 1. Weltkriegs im 2. Weltkrieg wiederholen, wiederholt sich das Drama dieser Liebe ein weiteres Mal, denn während der Besetzung Paris’ durch die Nationalsozialisten wird das unkonventionelle Paar erneut voneinander getrennt.
Meiner Meinung nach handelt es sich um eine nette Liebesgeschichte, die vom zeitgeschichtlichen Bezug zu den Weltkriegen lebt. Mehr war es für mich allerdings nicht. Anfangs empfand ich Léon und Louise durch ihre charmante Eigenart noch als besondere Protagonisten, aber spätestens nach der ersten flüchtigen Begegnung in der Métro hat sich dieser Zauber in Alltagsbanalitäten verabschiedet.
Außerdem hat mir die Rolle der Ehefrau - Yvonne - überhaupt nicht gefallen. Obwohl es damals andere Zeiten waren, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich als Ehefrau auf diese Weise behandeln lässt und damit auch noch zufrieden ist. Teilweise kam es mir vor, als würde Léon als Opfer seiner Ehe dargestellt werden, wobei hier eigentlich er der Täter war. Denn aus Pflichtergebenheit hält er zu Yvonne, und da fragt man sich schon, warum er sie überhaupt geheiratet hat. Ähnlich erging es mir mit der Protagonistin Louise, die zwar als aufregende und selbstbewusste Frau erscheint, aber meiner Meinung nach gar nicht dementsprechend gehandelt hat.
Nichtsdestotrotz ist „Léon und Louise“ eine nette Liebesgeschichte und ein interessanter Blick auf die Weltkriege aus französischer Perspektive, die sich durch den ungewöhnlichen Charme des Autors trotz der genannten Kritikpunkte gut lesen lässt.
Hallo,
AntwortenLöschenich liebe dieses Buch. Wahrscheinlich hat es auch damit zu tun, dass meine Mama aus Frankreich kommt und genau auch aus dieser Gegend. Ich mochte die ruhige Erzählart.
Ich habe den Autor bei einer Lesung zu dem Buch getroffen, er war so nett, freundlich und witzig - da vergibt man wahrscheinlich auch noch einen Punkt zusätzlich :)
lg
Marie
Hallo Marie,
Löschenvielleicht waren auch meine Erwartungen einfach zu hoch, weil es doch ein sehr gelobter Spiegelbestseller ist. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich es gelesen habe, war ganz nett.
Liebe Grüße,
Nicole
Hi :D
AntwortenLöschenDas Buch klingt echt interessant, ich mag auch solche Sachen, die zur Zeit der Weltkriege spielen und eine kleine Liebesgeschichte in sich tragen!
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschendann ist es ganz sicher etwas für dich, grad den Handlungsrahmen Weltkriege finde ich gut gelungen.
Liebe Grüße,
Nicole
Hupsi wieder historisch :P
AntwortenLöschenHallöchen Nicole! :)
AntwortenLöschen"Léon und Louise" habe ich, nachdem es einige Monate auf meinem SuB verbracht hat, auch endlich vor ein paar Wochen gelesen und heute rezensieren können. Da ich wieder mal auf der Suche nach anderen Rezensenten, die ich in meiner Rezension verlinken kann, bin, bin ich auf deine Besprechung gestoßen. ;)
Ich fand es auch irgendwie makaber (aber gut!), dass die Geschichte von Léon und Louise mit Léons Beerdigung beginnt.^^
Die Rolle der Yvonne hat mir auch nicht so gut gefallen, aber ich fand die Art Humor, die der Autor mit ihr verbunden hat, irgendwie witzig. :D
Bei Louise erging es mir ähnlich, ich fand auch, dass sie in der Geschichte als sehr selbstbewusste Frau, die sich gerne das holt, was sie will, dargestellt wurde, aber letztlich, zumindest in Bezug auf Léon und Yvonne überhaupt nicht danach handelt. Ich habe mich nach dem Beenden gefragt, wie das Ganze wohl ausgegangen wäre, wenn Louise Léon gesagt hätte, dass sie mit ihm zusammen sein WILL. Dann wäre die Szene in der Kirche am Anfang vermutlich ein wenig anders ausgefallen.^^
Hier geht's zu meiner Rezension, ich hoffe es ist okay für dich, dass ich dich wieder mitverlinkt habe? http://janine2610.blogspot.co.at/2015/12/rezension-leon-und-louise-alex-capus.html
Alles Liebe ♥,
Janine
Hallo Janine,
Löschenda musste ich gleich zu dir stöbern kommen. Nein, mir ist Léon etwas zu gut weggekommen, weil er hier irgendwie als der "arme" Ehemann dargestellt wurde, dabei hat er ja beide Frauen auf seine Weise verletzt. Aber witzig war es teilweise schon, da hast du vollkommen Recht.
Und ja, natürlich darfst du verlinken, das freut mich sehr!
Liebe Grüße,
Nicole