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Meine Bewertung ★★★★★
SHORT FACTS
Titel: Im Auge der Kamera
Autor: Orkania
Verlag: neobooks 2014
Seiten: 155
ISBN: 9783847612346
Nachtdienst
Nach seinem erholsamen Sommerurlaub kommt Erich an seinen Arbeitsplatz als Nachtwärter zurück und bekommt es plötzlich mit der Angst zutun. Seltsame Geräusche in den Gängen, mysteriöses Weißrauschen auf den Monitoren und ein Bild, das sich scheinbar ständig selbst verrückt. Wer würde da nicht an seinen Sinnen zweifeln?
Obwohl Erich nichts so schnell verschrecken kann, ist ihm der Nachtdienst langsam nicht mehr geheuer. Eigentlich lässt er sich nicht so einfach aus der Ruhe bringen, bodenständig wie er ist, aber die unerklärlichen nächtlichen Phänomenen in der Agentur lassen sich dann doch nicht einfach abtun.
Und dann bekommt er eine Gänsehaut, als sich die gruseligen Ereignisse häufen und er ratlos durch das finstere Agenturgebäude tapst. Wirkt sich der jahrelange Nachtdienst auf seine Nerven aus oder ist doch mehr dahinter?
Besonders gut hat mir die „Alltagstauglichkeit“ dieser Geschichte gefallen. Auch wenn das jetzt etwas seltsam klingen mag, aber die Autorin erzählt so realistisch von Erich und den nächtlichen Ereignissen, dass es einen nur packen kann.
Erich an sich ist kein aufregender Charakter und trotzdem fand ich die Handlung sehr spannend. Er ist schon etwas älter, einige Jahre vor der Pension, beständig, und ich würde ihn als behäbig bezeichnen. Schon allein daraus kann man schließen, dass ihn eigentlich nichts so leicht verunsichern kann, vor allem im Nachtdienst nicht, weil er die Ruhe des Jobs sehr zu schätzen weiß.
Erwähnenswert ist meiner Ansicht nach auch das gruselige Ambiente. Wer schon einmal länger - vielleicht sogar allein - Überstunden in einem Bürogebäude machen musste, kann sich bestimmt gut vorstellen, wie es ist, wenn man Stockwerk für Stockwerk, Büro für Büro, mitten in der Nacht abklappert und einen das Knallen einer Tür einen gehörigen Schrecken einjagt.
Diese solide Gruselspannung baut sich langsam auf, wird immer wieder durch den vernünftigen Erich zerstreut, nur damit sie einen später erneut kalt den Rücken runterläuft.
Für mich war es eine gute Gruselgeschichte, mit „realistischen“ Spukelementen. Vielleicht war sie etwas zu beschaulich und eine Spur zu behäbig, aber hier empfehle ich, dass man sich bei Interesse auf jeden Fall ein eigenes Bild von Erichs Nachtdienst machen soll.
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