Dienstag, 30. Januar 2018

Rezension: Der Tod steckt im Detail - Martin Krist

© Luzifer Verlag
Der Tod steckt im Detail
| Martin Krist |

Verlag: Luzifer Verlag 2015
Seiten: 200 
ISBN: 9783958350977

MEINE BEWERTUNG 

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Kriminell gute Kurzgeschichten 

Polizeibeamte mit einer Waffe an der Schläfe, fliehende Zeugen oder konkurrierende Frittenbuden - Martin Krist hat ein Amuse-Gueule seiner Krimikünste für den Leser zusammengestellt.

Dreizehn Erzählungen aus der Feder von Martin Krist vereinen sich zu einem kriminell gutem Kurzgeschichtenband.

Diese Kurzgeschichten hat Krist in drei Abschnitte unterteilt. 


Im ersten Teil ‚Crime Scene Berlin‘ wird die Hauptstadt ins Zentrum der kriminellen Begebenheiten gerückt. Es wird ermittelt, Zeugen werden befragt, man macht einen Abstecher zu den Überresten der Berliner Mauer und holt sich die besten Fritten der Stadt. Gerade die Beschreibungen der Stadt und ihrer Bewohner haben es mir sehr angetan. Obwohl ich noch nie in Berlin gewesen bin, vermittelt Krist einen anschaulichen Eindruck davon und gibt einem das Gefühl richtig dabei zu sein.


Der Abschnitt ‚Thrill Nation‘ zeigt, dass es auch außerhalb der Hauptstadt zu brutalen Verbrechen und Gewalttaten kommt. Hier wird man als Leser quer durch Deutschland geschickt und findet sich schon mal in einem dunklen Wald wieder.


Der letzte Teil um die  ‚Mystery World‘ ist ohne festen Schauplatz und auf eher übernatürliche Ereignisse reduziert. Dieser Abschnitt hat mir nicht ganz so gut gefallen, weil ich hier wohl schon den Dreh rausgehabt habe. Die Geschichten sind allesamt sehr gut zu lesen, doch ich hatte mich an den Erzählrhyhtmus gewöhnt, wodurch der Überraschungseffekt ausgeblieben ist.


Martin Krist hat einen fesselnden frequenzartigen Schreibstil, der den Leser kaum zu Atem kommen lässt. Sofort wird man in ein Ereignis hineinkatapultiert und windet sich in einer unvorstellbaren Situation. Egal ob die Figur grad eine Waffe an den Kopf gehalten bekommt oder quer durch den Wald vor Peinigern flieht - der Spannungssog entsteht im ersten Moment! Krist lässt einen von einer Frequenz zur nächsten springen, wobei er einem ordentlich den Kopf verdreht, um den Leser am Ende ins Staunen zu versetzen.


Der Schluss jeder Geschichte schlägt knallhart zu. Es ist fast, als ob man einen Witz mit einer sehr düsteren Pointe erzählt bekommt. Zuerst wird man auf die falsche Fährt gelockt, die Spannung zieht, das Tempo steigt - und plötzlich ist die unerwartete Auflösung da!


Dieser Dreh ist großartig zu lesen und hat enormes Unterhaltungspotential. Grad bei düsterer Lektüre sind die unvorhersehbaren Enden richtig genial. Das einzige Manko an diesem Sammelband ist, dass ich mich nach etlichen Geschichten an diesen Ablauf gewöhnt habe und das letzte Drittel bei mir nicht mehr ganz so gezogen hat.


Insgesamt handelt es sich bei „Der Tod steckt im Detail“ um einen schön-schaurigen und sehr beeindruckenden Kurzgeschichtenband, der sicherlich Krimi- und Thrillerleser begeistern kann. 

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MEINE BEWERTUNG

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