Montag, 23. Juli 2018

Rezension: Die Saat des Killers - Paul Cleave

© Random House
Die Saat des Killers
| Paul Cleave |

Verlag: Heyne Verlag 2018
Seiten: 480 
ISBN: 9783453439245

MEINE BEWERTUNG 

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Mörderische Träume

Joshuas Vater ist Polizist und wird bei einem Einsatz getötet. Für Joshua ändert sich mit einem Schlag sein Leben, weil ihm sein Vater ein Geschenk hinterlässt: Er spendet dem blinden Jungen seine Augen, damit er die Welt für sich entdecken kann. Allerdings ist bei der Operation ein Fehler passiert und Joshua wird das Auge eines Killers eingesetzt. Daraufhin hat er furchtbare Träume, die er sich nicht erklären kann.

"Die Saat des Killers" musste ich unbedingt lesen, weil ich endlich mal wieder Lust auf Cleaves Christchurch hatte. Wer Paul Cleave bereits kennt, muss sich auf eine ungewöhnliche Geschichte einstellen, die mir dennoch ausgezeichnet gefallen hat.

Joshuas Vater stirbt bei einem Einsatz, als er und sein Kollege Ben einen Mörder stellen. Nach dem Tod seines Dads ändert sich Joshuas Leben von Grund auf, weil der blinde Junge die Augen seines Vaters erhält. 


Gleich zu Beginn wird man in die Mordszene hineinmanövriert, und sieht, wie Joshuas Vater um's Leben kommt. Hier zeigt sich Cleave, wie man ihn kennt. Blutig, schnörkellos und knallhart leitet er den Tod der Figuren herbei, um im Anschluss Joshua aus der Blindenschule abzuholen.


Bei einer Transplantation ist Zeit ein wichtiges Kriterium. Joshua kommt nicht einmal dazu, den Tod des Vaters zu realisieren, schon wird er operiert und findet sich mit einem Verband um die Augen im Krankenhaus wieder. 


Daraufhin findet sich der 16-Jährige in die Welt der Sehenden ein. Nur diese grausamen Träume suchen in heim, in denen er sieht, wie sein Vater getötet wird.


Mit dem Polizeieinsatz hat mich Cleave sofort wieder nach Neuseeland gezogen. Ich mag sein Christchurch und wie die polizeilichen Ermittlungen in dieser Stadt laufen. Doch dann sieht der Autor vom Ermittlungsstrang ab, und wendet sich in erster Linie Joshua zu.


Für Joshua öffnet sich eine neue Welt, was sehr interessant zu lesen ist. Er war sein bisheriges Leben lang blind. Jetzt kann er sogar auf eine normale Schule gehen, und sehenden Auges die Zukunft planen. Zudem ist Joshua verwirrt, weil er eben den Tod des Vaters und die neue Lebenssituation verkraften muss. Außerdem wird er von merkwürdigen Visionen geplagt, die er sich nicht erklären kann.


Gerade dieser Part um Joshua hat mir enorm gefallen, weil Cleave damit zeigt, dass er nicht nur mit den bösen Jungs kuscheln kann. Der jugendliche Protagonist nimmt zwar oftmals den Thrill aus der Handlung raus, gibt dafür aber fesselnden Raum für die Entwicklung der Story her.


Thematischer Hintergrund des Romans ist zelluläres Gedächtnis. Es gibt die Annahme, dass sich transplantierte Organe an ihre biologischen Eigentümer erinnern, und es deshalb bei Organempfänger manchmal zu merkwürdigen Anwandlungen kommt. Beispielhaft werden die plötzliche Vorliebe für deutsches Bier oder der unabdingbare Drang, Klavier zu spielen, angeführt, obwohl der Empfänger vor der Operation niemals damit in Berührung kam. Und nun stelle man sich vor, man bekommt das Herz eines Serienkillers eingesetzt … 


Die Handlung ist für einen Cleave relativ ruhig, wird dennoch sehr fesselnd erzählt. Es gibt einen blutigen Rachefeldzug, der meiner Ansicht nach genau im richtigen Maß gewählt wurde, die Polizei hat Dreck am Stecken und das Tempo zum Ende hin wird stetig erhöht.


Insgesamt ist „Die Saat des Killers“ ein großartiger Roman, für Cleave aber mit wenig Thrill, in dem der Autor jedoch neue Facetten zeigt. Rahmenthema und Handlung haben mich fasziniert, daher ist es ein Thriller, den ich durchaus empfehlen kann.

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MEINE BEWERTUNG

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Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.


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2 Kommentare:

  1. Das Buch hört sich richtig gut an. Ich merk es mir mal! :)
    Danke für die Rezi. <3

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