Mittwoch, 21. Juli 2021

Rezension: Pinguine lieben nur einmal - Kyra Groh

Pinguine lieben nur einmal - Kyra Groh
© Forever / Ullstein
Pinguine lieben nur einmal
| Kyra Groh |

Verlag: Forever 2020
Seiten: 384 
ISBN: 9783958185586

MEINE BEWERTUNG 

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Eine Chaotin findet auch mal ein Korn

Die Studentin Feli ist ein verträumter Chaot, die lieber in Liebeskomödien im Fernsehen schwelgt, als sich ihr eigenes Glück aufzubauen. Doch dann fällt sie dem neuen Nachbar Janosch vor die Füße, der für sie das Paradebeispiel des Traummanns ist. Der Angebetete reagiert abweisend und unfreundlich, womit für Feli ihre eigene Liebeskomödie beginnt.

„Pinguine lieben nur einmal“ ist ein charmanter Liebesroman, den ich in Richtung Chick-Lit einordne. Es gibt eine teilweise witzige Liebesgeschichte, ernste Themen, herzergreifende Höhen und dramatische Tiefen, während der Autorin, der Schelm im Nacken sitzt.

Feli ist eine 20-jährige Anglistik-Studentin - nicht auf Lehramt! - die selbst nicht einmal ein Bücherregal besitzt. Unordentlich und chaotisch gammelt sie in ihrem WG-Zimmer eher vor sich hin als sich einem aktiven Leben zu stellen. Mit ihrem schwulen, türkischstämmigen Mitbewohner Cem hat sie einen guten Freund an der Seite, der ihr wenigstens von Zeit zu Zeit Beine macht.

Die Protagonistin fand ich grundsätzlich nett, auch wenn sie auf mich einen sehr schlappen Eindruck macht. Wahrscheinlich liegt es an ihrer aktuellen Lebensphase, in der sie eher ziellos durch ihr studentisches Dasein driftet und über keinen Elan oder sprühende Motivation verfügt.

Doch dann fällt sie dem neuen Nachbarn Janosch vor die Füße und sie gewinnt an Entschlossenheit. Feli verschaut sich in den unhöflichen Typen vom unteren Stockwerk, obwohl dieser alles andere als freundlich zu ihr ist. Der blinde Typ hat sein Leben besser als Feli im Griff und das junge Mädchen staunt, was ein Mensch mit einer soliden Portion Entschlossenheit zustande bringt.

Daraus spinnt sich eine heitere, kecke und amüsante Liebesgeschichte, die in typischer Chick-Lit-Manier ihren Lauf nimmt und exzellent unterhält. Mir gefällt der Humor von Kia Kahawa außerordentlich gut. Ich mag, wie sie ihre Figuren von manchen Höhenflügen holt, dafür andere Szenen nicht zu ernst nimmt und trotzdem wichtige Themen anspricht.

Neben der lockeren Liebesgeschichte spielt die Integration von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung eine vordergründige Rolle. Die Autorin beschreibt, wie der Alltag für diese Menschen ist und stellt das Recht und den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben ins Zentrum.

Weniger gefiel mir die Konstellation aus Feli und Janosch beziehungsweise, wie die beiden miteinander umgegangen sind. Die verliebte Feli lässt sich einiges gefallen, was mir deutlich gegen den Strich gegangen ist. Egal wie herzchenförmig die Augen geworden sind, respektloses Verhalten ist meiner Ansicht nach nicht zu tolerieren.

Trotzdem macht Feli eine schwungvolle, positive Entwicklung durch, die auf mich definitiv - im Rahmen des Genres - glaubwürdig wirkt. Es ist schön, ihre Erkenntnisse zu begleiten und zu sehen, wie sie zu einer gefestigteren Persönlichkeit wird.

Alles in allem hat mir „Pinguine lieben nur einmal“ bestens gefallen. Der witzige Schreibstil sorgt für Lachmomente, manch dramatische Episode facht die Spannung an und letztendlich hat man in den Händen, wofür das Genre steht: Eine amüsante Liebesgeschichte, die am Ende ein herzerwärmendes Gefühl beim Leser hinterlässt.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★

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2 Kommentare:

  1. Liebe Nicole

    Das klingt doch nach einer passenden Abwechslung zu deinen sontigen Genres ;-)
    Mir gefallen vor allem der Titel und das Cover, ich werde mir aber einmal eine Leseprobe ansehen.

    Alles Liebe an dich
    Livia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Livia,

      ganz genau - das habe ich mal gebraucht. :) Melli und ich habe es gemeinsam gelesen und das war schon sehr fein. Ab und an darf es auch mal was in die Richtung sein.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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