© Jumbo Verlag |
Meine Bewertung ★★★★★
Titel: Das größere Wunder
Autor: Thomas Glavinic
Verlag: Jumbo Verlag 2014
Dauer: 6 h : 30 min (gekürzt)
Sprecher: Johannes Steck
Sprecher: Johannes Steck
ISBN: 97833833732935
Da sein.
Jonas ist ein etwas anderer Tourist. Denn er hat eine ganz besondere Umgebung für seinen Abenteuerurlaub gewählt: den Mount Everest.
Gleichzeitig mit dem Aufstieg in die Todeszone kommen seine Erinnerungen hoch, die ihm gemeinsam mit dem Berg zu überwältigen drohen.
Wer schon einmal ein Buch von Thomas Glavinic gelesen hat, weiß, dass man sich dabei immer auf ein besonderes Leseerlebnis einlässt. Mit einem einfachen Plot ist es bei Glavinic nicht getan und das ist auch hier der Fall.
Jonas besteigt also den Mount Everest. Gemeinsam mit anderen Hardcore-Touristen schleppt er sich von Basislager zu Basislager, kämpft gegen Übelkeit und Erbrechen und später gegen Orientierungslosigkeit und Erfrierungen an. Und in einem der menschenfeindlichsten Gebiete der Welt, denkt er über sein bisheriges Leben nach.
Ein Leben genauso besonders wie der Aufstieg selbst. Jonas ist in einem wohlbetuchten Haushalt aufgewachsen. Gemeinsam mit seinem Freund Werner hat er in absoluter Narrenfreiheit gelernt, gelebt, gelacht, jede Art von Unfug getrieben und der ganzen Umgebung oft boshafte Streiche gespielt. Dennoch musste auch er grausame Schicksalsschläge ertragen. Der unverständliche Tod seines Bruders Mike, die Abweisung durch die Mutter bishin zum Verlust seiner Lieben, der ihn als Erwachsenen nicht zur Ruhe kommen lässt.
Getrieben von dem Bedürfnis da zu sein, gibt es keinen Ort, an dem er zu sich findet, bis er in einem magischen Augenblick Marie begegnet.
Das Thema Mount Everest ist für mich immer wieder interessant. Kaum zu glauben, dass sich „normale“ Menschen monatelang darauf vorbereiten, den höchsten Berg der Welt zu erklimmen, dabei durch Erfrierungen abgetrennte Zehen und Finger und sogar den Tod riskieren, nur um abgekämpft am höchsten Punkt der Welt da zu sein.
Und hier gönnt Thomas Glavinic dem Leser einen Blick auf eine dieser Personen, die sich statt des beschaulichen Strandurlaubs für einen Urlaub in der Todeszone entschieden hat. Dazu erschafft er einen selbstbewussten, undurchschaubaren Charakter. Jonas, der macht, was er will, Jonas, der dem Sinn seines Lebens hinterfragt, Jonas, der den höchsten Berg der Welt erklimmen will.
Genauso interessant ist allerdings, wie Jonas eben diese Person geworden ist, denn all die bisherigen Ereignisse haben ihn genau hier her - auf den Mount Everest - gebracht.
Grundmotiv der Erzählung ist wohl, was wäre, wenn man sich um finanzielle Angelegenheiten keine Gedanken machen müsste. Wie würde man sein? Was würde man tun? Worin läge noch ein Sinn? Denn wenn man sich kaum um etwas bemühen muss, könnte man es wahrscheinlich gar nicht mehr richtig genießen. So ist Jonas eher ein blasser Charakter, der nur mit den Fingern schnippt, um ein Blockhaus zu bauen, ein Museum zu gründen oder eine Yacht zu kaufen. Jedoch funktioniert das nicht, um den Gipfel des Mount Everest zu erreichen oder um die Liebe seines Lebens zu halten.
Thomas Glavinic hat mit „Das größere Wunder“ wieder einen verstörenden Roman geschrieben, der ganz seinem bisherigen Werk entspricht. Dieses Buch stimmt nachdenklich, lässt philosophische Betrachtungen sprießen und beschäftigt sich meiner Meinung nach mit der Frage, was muss man tun, um da zu sein?
Gleichzeitig mit dem Aufstieg in die Todeszone kommen seine Erinnerungen hoch, die ihm gemeinsam mit dem Berg zu überwältigen drohen.
Wer schon einmal ein Buch von Thomas Glavinic gelesen hat, weiß, dass man sich dabei immer auf ein besonderes Leseerlebnis einlässt. Mit einem einfachen Plot ist es bei Glavinic nicht getan und das ist auch hier der Fall.
Jonas besteigt also den Mount Everest. Gemeinsam mit anderen Hardcore-Touristen schleppt er sich von Basislager zu Basislager, kämpft gegen Übelkeit und Erbrechen und später gegen Orientierungslosigkeit und Erfrierungen an. Und in einem der menschenfeindlichsten Gebiete der Welt, denkt er über sein bisheriges Leben nach.
Ein Leben genauso besonders wie der Aufstieg selbst. Jonas ist in einem wohlbetuchten Haushalt aufgewachsen. Gemeinsam mit seinem Freund Werner hat er in absoluter Narrenfreiheit gelernt, gelebt, gelacht, jede Art von Unfug getrieben und der ganzen Umgebung oft boshafte Streiche gespielt. Dennoch musste auch er grausame Schicksalsschläge ertragen. Der unverständliche Tod seines Bruders Mike, die Abweisung durch die Mutter bishin zum Verlust seiner Lieben, der ihn als Erwachsenen nicht zur Ruhe kommen lässt.
Getrieben von dem Bedürfnis da zu sein, gibt es keinen Ort, an dem er zu sich findet, bis er in einem magischen Augenblick Marie begegnet.
Das Thema Mount Everest ist für mich immer wieder interessant. Kaum zu glauben, dass sich „normale“ Menschen monatelang darauf vorbereiten, den höchsten Berg der Welt zu erklimmen, dabei durch Erfrierungen abgetrennte Zehen und Finger und sogar den Tod riskieren, nur um abgekämpft am höchsten Punkt der Welt da zu sein.
Und hier gönnt Thomas Glavinic dem Leser einen Blick auf eine dieser Personen, die sich statt des beschaulichen Strandurlaubs für einen Urlaub in der Todeszone entschieden hat. Dazu erschafft er einen selbstbewussten, undurchschaubaren Charakter. Jonas, der macht, was er will, Jonas, der dem Sinn seines Lebens hinterfragt, Jonas, der den höchsten Berg der Welt erklimmen will.
Genauso interessant ist allerdings, wie Jonas eben diese Person geworden ist, denn all die bisherigen Ereignisse haben ihn genau hier her - auf den Mount Everest - gebracht.
Grundmotiv der Erzählung ist wohl, was wäre, wenn man sich um finanzielle Angelegenheiten keine Gedanken machen müsste. Wie würde man sein? Was würde man tun? Worin läge noch ein Sinn? Denn wenn man sich kaum um etwas bemühen muss, könnte man es wahrscheinlich gar nicht mehr richtig genießen. So ist Jonas eher ein blasser Charakter, der nur mit den Fingern schnippt, um ein Blockhaus zu bauen, ein Museum zu gründen oder eine Yacht zu kaufen. Jedoch funktioniert das nicht, um den Gipfel des Mount Everest zu erreichen oder um die Liebe seines Lebens zu halten.
Thomas Glavinic hat mit „Das größere Wunder“ wieder einen verstörenden Roman geschrieben, der ganz seinem bisherigen Werk entspricht. Dieses Buch stimmt nachdenklich, lässt philosophische Betrachtungen sprießen und beschäftigt sich meiner Meinung nach mit der Frage, was muss man tun, um da zu sein?
Hi Nicole :D
AntwortenLöschenNa, das klingt ja interessant. Ich muss sagen, dass ich das Thema "Mount Everest" auch immer extrem spannend fand, vor allem die Menschen dahinter, die,wie du ja so schön sagtest, das alles in Kauf nehmen, nur um am Gipfel anzukommen! Das Buch hier landet definitiv auf meiner Wunschliste!
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenfreut mich, dass ich dich auf das Buch aufmerksam machen konnte und ich bin sehr neugierig, was du dazu sagst. Wäre es deine erste Begegnung mit Glavinic? Er hat nämlich einen sehr eigenenen Erzählstil.
Liebe Grüße,
Nicole
Hi :-)
LöschenJa, wäre es, aber ich hab mir das Video angeschaut! :-) klingt wirklich anders, aber gut anders! Ich werde auf jeden Fall mal einlesen, vielleicht finde ich was von ihm in der Bibliothek!
Liebe Grüsse und gute Nacht :-)
Jessi
Das freut mich, dass ich dein Interesse für Glavinic wecken konnte. "Die Arbeit der Nacht" hat mir besonders gut gefallen - aber das ist richtig strange.
LöschenHallo!
AntwortenLöschenich war ja erst im Juli bei einer Lesung, wo Thomas Glavinic aus dem Buch gelesen hat ...hier meine Post dazu: http://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/2015/08/alljahrliche-lesung-literatur-wiese.html
Weißt du, dass er alle seine Protagonisten Jonas tauft? ;) Er ist schon ein komischer Kauz....
LG Martina
Hallo Martina,
Löschenda muss ich mir gleich deinen Post anschauen. Ja, er ist wahrlich ein komischer Kauz. :-D Dem kann ich nur zustimmen.
Liebe Grüße,
Nicole
Du wohnst bei Amstetten????? Das ist ja toll! Ich wohne bei Melk....da könnten wir ja wirklich gemeinsam auf die nächste Literatur und Wiese gehen!! =) 1x im Jahr im Sommer gibt es diese Veranstaltung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Guten Morgen, Martina!
LöschenJa, ich bin also nicht weit entfernt und zu dir ist es eigentlich auch ein Katzensprung! :-) Passt, dann schauen wir uns nächstes Jahr die Literatur und Wiese gemeinsam an. Super, freut mich!
Liebe Grüße,
Nicole
Eher nix für mich aber Du stellst die Bücher immer so toll und informativ vor - Danke dafür!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Dein Lenchen
Danke, das ist ja lieb! :-)
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