Quelle: Amazon * |
| Tanja Hanika |
Verlag: Independently published 2022
Seiten: 276
ISBN: 9798837806087
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Kurzweiliges Schauervergnügen
Zombies, Dämonen und viktorianische Monster? Dieser Sammelband vereint drei Kurzgeschichten zu einem kurzweiligen Werk, welches Genrefreunden und Gruselliebhaber schaurige Lesestunden verspricht.
Die Autorin Tanja Hanika kenne ich bereits von einer anderen Kurzgeschichtensammlung und hatte zuvor schon festgestellt, dass sie mit Horror-Vorstellungen spielt. In dieser Sammlung finden sich die drei Geschichten „Ich verwese“, „Krampusnächte“ und „Die Gruft des Doktor Amorbius“, welche allesamt ausgezeichnet zu lesen sind.
In „Ich verwese“ darf der Leser einen zombiemäßigen Verwesungsprozess erleben. Hanika fängt eine Alltagssituation ein und dreht fast von Null auf Hundert das Zombie-Massaker auf. Wer allerdings meint, dass er schon alle Zombieverstrickungen kennt, dem verspreche ich, dass die Autorin abseits vom üblichen Weg einen eigenen Gang einschlägt. Dem Schockzustand des ersten Augenblicks folgt ein radikaler Wechsel, der einen den Verwesungsgestank in die Nase treibt.
„Krampusnächte“ ist eine ruhigere Geschichte, die vielmehr auf subtilen Horror und alten, dämonischen Sagen beruht. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern hat es sich zum Adventurlaub in den Alpen gemütlich gemacht. Wer - wie ich - in dieser Gegend lebt, weiß, dass besonders die Bräuche und Sagen im Advent Furcht einflößender als manches Halloween-Spektakel sind. Somit zieht die Autorin den Krampus heran, der Eltern und Kindern Albträume beschert. Die Geschichte hat mir gefallen, obwohl sie sich von ihrem Stil her entsprechend leise in die Schneenächte des Dezembers bettet. Die Autorin lässt aus einem dämonischen Albtraum heraus Ängste in den Alltag gleiten, sodass einem klamm um die Seele wird. Meiner Meinung nach hätte mehr aus der Grundlage des Krampus herausgeholt werden können. Die Erzählung bleibt an der Oberfläche und das Gefühl für die „Schiachperchten“ und ihresgleichen konnte nicht vermittelt werden. Anmerken muss ich, dass ich von klein auf mit der Thematik und dem Brauchtum vertraut bin, und weiß, dass die Realität um einiges gruseliger als hier dargestellt ist. Gelesen habe ich diese Geschichte trotzdem sehr gern.
„Die Gruft des Doktor Amorbius“ war eine gelungene Überraschung für mich! Es beginnt mit einem vertrauten Horror-Klassiker-Setting: Ein Arzt beziehungsweise Wissenschafter im viktorianischen Gewand macht sich an Leichen zu schaffen. Vom ersten Eindruck her war ich sogar enttäuscht, weil ich mir daraufhin eine Entwicklung à la Frankenstein erwartete. Zwar merkt man der Geschichte das berühmte Vorbild an, doch Hanika hat eine richtig böse Erzählung daraus gemacht, die mich nach wenigen Seiten vollkommen im Bann hatte.
Tanja Hanika erfindet das Genre nicht neu, doch sie schafft es mit Bravour, altbekannten Settings einen eigenen Schliff zu verleihen und auf ungedachte Wege zu gehen. Der Schreibstil ist souverän, der Erzählstil ist einnehmend, sodass man sofort in die Geschichten gezogen wird.
Für mich ist dieser Sammelband aus „Horror- und Schauergeschichten“ ein kurzweiliges Schauervergnügen, das ich sehr gerne weiterempfehle.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★★
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Ich bedanke mich bei der Autorin für das Rezensionsexemplar.
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Huhu Nicole,
AntwortenLöschenich kann dir nur zustimmen, besonders bei "Ich verwese", das ist meine Lieblingsgeschichte von Tanja und allen bisher gelesenen Geschichten, allein der Wechsel, so gelungen!
Muckelige Grüße, Janna
Hallo Janna,
Löschen"Ich verwese" ist wirklich extrem gelungen! Aber die anderen Geschichten dieser Sammlung brauchen sich dahinter nicht verstecken.
Liebe Grüße
Nicole
Horror gehört zu meinem Lieblings-Genre;)
AntwortenLöschenLG
Zu meinen auch. :)
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