Mittwoch, 17. September 2014

Genre Times: Klischee

Das ist ja ein Klischee!


Während meiner Recherchen zu den Genres, die unsere bibliophilen Herzen höher schlagen lassen, bin ich auch über den Begriff Klischee gestolpert.

„Das ist ja ein Klischee!“ ist ein Gedanke, der uns - zumindest mir - bei der Buchlektüre des Öfteren unterläuft.

Der Ausdruck Klischee hat von Vornherein tatsächlich etwas mit Büchern zutun. Und zwar stammt er aus dem Druckhandwerk und bezeichnet zu druckende, erhabene Teile, die auf Zinkplatten befestigt sind. Ein Klischee in seiner ursprünglichen Bedeutung ist also einfach nur eine Druckvorlage:


Quelle: pixabay.com

In der Wissenschaft findet man den Begriff allerdings kaum. Nur in der Literaturwissenschaft werden - die uns wohl bekannten - ausreichend erschöpften Ausdrucksweisen, die leider mit einer gewissen Unbedachtheit verwendet werden, verstanden.

Im alltäglichen Sprachgebrauch kann man Klischees mit verbrauchten Phrasen gleichsetzen, die eigentlich eng mit Stereotypen und Vorurteilen verbunden sind.

Und sogar der Begriff Stereotypie kommt aus dem Druckhandwerk und damit ist ein abbildendes Verfahren gemeint.

Klischees und Stereotypen sind mit der schönen Welt der Bücher stark verbunden.

Aber wozu brauchen wir sie außerhalb des Druckhandwerks und was hat das mit Genres zutun?

Darüber werde ich im nächsten Genre Times Post berichten. ;-)


Quellen:
Blana, Hubert (1986): Die Herstellung. Ein Handbuch für die Gestaltung, Technik und Kalkulation von Buch, Zeitschrift und Zeitung
Falck, Lennart (1992): Sprachliche "Klischees" und Rezeption : empirische Untersuchungen zum Trivialitätsbegriff
Wernecke, Jens (2000): Wir und die anderen … Nationale Stereotypen im Kontext des Mediensports

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Speicherung deiner Daten. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung