Mittwoch, 24. September 2014

Read 2.0: eReader - Die Entscheidung

Warum ich mich für einen eReader entschieden habe

(und was das mit einem Flugzeug zutun hat)



Es gibt Entscheidungen im Leben, die trifft man nicht so leicht. Gerade dann, wenn es die liebste Freizeitbeschäftigung - das Lesen - betrifft.

Lange habe ich darüber nachgedacht, soll ich oder soll ich nicht, mir einen eReader zulegen?
Dazu habe ich mir mal die allgemeine Verbreitung von eReadern und eBooks angeschaut und mir natürlich das Hirn mit den Vor- und Nachteilen zermartert.

Aber so richtig konnte ich es mir trotzdem nicht vorstellen.
Einfach nur eine simple Datei auf einem elektronische Gerät und das soll dann mein „Buch“ sein?
Wie man sieht, gewaltige Zweifel waren hier im Spiel.

Mein Mann und ich verreisen gerne, wir sind immer mit unseren Büchern unterwegs und das hat uns bisher eigentlich nie wirklich gestört, denn im Urlaub will man ja nicht nur lesen sondern auch so richtig etwas erleben.

Bei unserer letzten Reise haben wir es uns im Flugzeug gemütlich gemacht. Mein Mann saß am Fenster, ich habe mich in die Mitte gezwängt und rechts von mir am Gang hatte es sich ein älterer Herr behaglich gemacht. Dann hieß es „Ready for take off“ und schon schwebten wir durch die Lüfte, die Gurte durften gelockert werden und ich wurde mit der Mission „Lesefutter“ betraut.

Daher, ich musste den älteren Herrn neben mir aufjagen, in die Gepäckablage langen, unseren Rucksack runterfischen (was bei meiner geringen Körpergröße einem akrobatischen Akt gleicht) und dann hielten wir sie endlich in Händen: unsere Urlaubslektüre!

Während ich es mir in meinem Sitz wieder einigermaßen heimelig mache, den Rucksack darunter verstaue und mein dickes, schweres Buch aufklappe, wird der ältere Herr neben mir gleichermaßen aktiv:
Lässig, locker und ohne sich dabei merklich zu bewegen zieht er einen eReader aus der Seitentasche seines Sakkos!

Ganz kurz habe ich mich sogar etwas geschämt. ;-) 

Den restlichen Flug über konnte ich mich kaum auf meine Lektüre konzentrieren, sondern habe immer wieder verstohlene Blicke auf das Display meines Nachbarn geworfen, der - vielleicht hat er mein Interesse gespürt - seelenruhig in seiner Bibliothek (!) herumgekramt hat.
Oft dachte ich mir, das Buch habe ich zuhause und das will ich auch noch lesen und das klingt ja so interessant … und dann habe ich wieder auf den dicken Wälzer auf meinen Schoß gestarrt, der neben einem zweiten Buch die gesamte Auswahl an Lektüre für die ganze Urlaubswoche war.

Während dieses Fluges (der ansonsten zum Glück kurz und unspektakulär verlaufen ist) habe ich endlich eine Entscheidung getroffen, ein eReader muss her!

Denn wenn sich dieser ältere - ich sage jetzt bewusst nicht „alt“ - Mann damit zurechtfindet und mir zeigt, wie locker, flockig damit zu lesen ist, muss es ja für mich als junge (wehe da lacht jetzt jemand!) Vielleserin ebenfalls denkbar sein.

Und somit stand ich schon vor der nächsten Schwierigkeit:

Welches Modell soll ich nur nehmen?

Aber davon, erzähle ich beim nächsten Mal mehr.

Wie ist es bei dir?
Hattest du auch ein eReader-Erlebnis?
Oder gehörst du zu den Zweiflern, die sich - wie ich - ewig nicht entschließen konnten?

20 Kommentare:

  1. Hallöchen :)

    Mir ging es neulich ganz ähnlich, nachdem ich mich jahrelang gewehrt hatte so ein Gerät überhaut nur in die Hand zu nehmen! Hier übrigens mein Post dazu:
    http://friedhofdervergessenenbuecher.blogspot.co.at/2014/09/ein-ereader-auf-dem-friedhof-news.html

    Ich habe wirklich sehr lange mit mir gehadert, der Ausschlaggeber war dann allerdings auch bei mir der bevorstehende Urlaub und ich habe meine Entscheidung nicht bereut :) Ich habe mir einen Kindle paperwhite gekauft und bin sehr zufrieden ^__^ Dass er angenehm von selbst leuchtet ist definitiv ein Vorteil. Größter Nachteil ist für mich, dass er mit Amazon gekoppelt ist, dort kaufe ich meine Bücher nämlich gar nicht gerne, alle "richtigen" Buchbestellungen laufen bei mir weiterhin über diverse Buchgeschäfte und Thalia.

    Liebe Grüße!

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    1. Hallo Misty!

      Ich habe vorhin deine Geschichte gelesen, und sehe, dass es dir ähnlich ergangen ist.

      Es ist irgendwie seltsam, wie schwer man sich zu etwas Neuem durchringen kann, obwohl man im Großen und Ganzen nur Gutes davon hört.

      Liebe Grüße,
      Nicole


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  2. Ich hab mir vor 2 Jahren einen Kindle gekauft, weil eine Dozentin von mir meinte, wenn man in der Buchbranche arbeiten will, dann muss man sich auch mit E-Readern auskennen. Und da ich eigentlich keine Lust hatte, mich damt großartig auseinander zu setzten, hab ich einen Kindle genommen. Am Anfang hab ich mich noch dagegen gesträubt aber jetzt finde ich E-Reader super, vor allem, wenn man unterwegs ist.
    Letzten November hab ich mir aber dann einen Sony zugelegt, weil ich bei Amazon überhaupt nichts mehr kaufe. War mir einfach zu viel schlechte Presse. Mit dem Sony bin ich super zufrieden, vor allem, weil ich selber auswählen kann, ob ich bei Hugendubel, Kobo, Libri oder bei einer kleinen Buchhandlung kaufe.
    Lg Kerstin

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    1. Also, bei dir war es dann eher Druck von außen? Hättest du dir ohne den Rat der Dozentin den eReader auch schon vor 2 Jahren zugelegt oder dir länger Zeit gelassen?

      Ja, ich habe schon gesehen, es gibt so viele Modelle zur Auswahl. Wahnsinn! Ich habe lange darüber nachgedacht, was für mich wohl das richtige Modell zum Einstieg ist.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    2. Ich glaube ohne meine Dozentin hätte ich heute immer noch keinen :D Ich war ein richtiger E-Reader-Hasser :D Aber jetzt bin ich doch froh drum :)

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    3. Na, das ist ja ein Zugeständnis! ;-)

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  3. Also ich hab keinen ebook-reader, werde mir auch so schnell keinen zulegen ;)
    Dafür bin ich einfach zu sehr vernarrt ich echte Bücher und selbst beim Probelesen konnte ich mich nicht mit diesem Pad anfreunden.
    Da ist mir der positive Nebeneffekt (weniger Masse) ziemlich egal - wie signierst du denn so z.B. dein Lieblingsbuch? :P

    FALLS ich jemals in die Enge getrieben werde und mir einen zulegen MUSS (z.B. beruflich bedingt), dann würde ich auch zu "unabhängigen" readern greifen, wo jetzt zB nicht fett amazon & co drauf steht :)

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    1. Es stimmt schon, man hat dann kein "echtes" Buch in der Hand. Aber es ist ja nicht so, dass man ausschließlich nur eBooks liest, sondern es relativ abwechselnd gestaltet. Außerdem kann man sich noch immer die Printausgabe zulegen, wenn einen das eBook so bezaubert hat.

      Meine Bücher werden gar nicht signiert, nicht einmal mein Lieblingsbuch. *lach*

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    2. Es überzeugt mich einfach nicht und mir ist schon klar, dass man nicht nur ebooks liest - merke es ja selbst wenn ich die Blogger so verfolge - da wird auch gemixt. Dennoch fehlt mir etwas und selbst wenn ich es geschenkt bekommen würde, würd es wohl mal gestestet werden, aber danach in der Ecke landen (da kenn ich mich einfach zu gut :/)

      @signieren
      Gut, das ist ein Argument :D

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    3. Solltest du tatsächlich mal einen geschenkt bekommen, dann musst du uns aber unbedingt davon berichten! Auch wenn er nachher in der Ecke landet ...

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  4. Ich bin Berufspendlerin und lese die meiste Zeit in der Bahn. Daher besitze ich schon lange (bestimmt 3 Jahre) einen E-Reader, der im Dauereinsatz ist. "Analoge" Bücher kaufe ich kaum noch.
    Mein erster war der Kindle Paperwhite 2, mit dem ich sehr zufrieden war und nie Probleme hatte.
    Vor kurzem bin ich mir nun auf das Pocketbook Touch Lux 2, weil ich unabhängig von Amazon werden wollte. Der E-Reader ist super. Ich kann kaufen, wo ich will und endlich auch die Onleihe nutzen. Aber was die Software angeht muss ich zugeben, dass der Kindle Paperwhite 2 schon stabiler lief. Bereut habe ich meine Entscheidung dennoch nicht.
    In folgendem Beitrag stelle ich die aktuellen E-Reader der Komfortklasse da und küre meine persönlichen Sieger. Schau doch mal rein!
    http://kerstin-scheuer.de/wochen-index-1-aktuelle-e-reader-der-komfortklasse/#1:%20aktuelle%20E-Reader%20der%20Komfortklasse

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    1. Hallo Kerstin!
      Ich bin auch Pendlerin und daher kommt die Überlegung mit dem eReader und nicht wegen möglicher Urlaube.
      Ich habe oft schon 2 Bücher herumgeschleppt und manchmal sogar schon ein Ziehen in den Schulter oder gar Rückenschmerzen bekommen, weil an manchen Wälzern trägt man doch recht schwer.

      Danke für den Link zu deinem Beitrag - ist sehr interessant!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  5. Hallo Kerstin,
    ich habe deinen Blog soeben bei Katja entdeckt. Du hast nun eine Leserin mehr :)

    Ein toller Beitrag! Ich kann dir den Kindle Paperwhite empfehlen. Vorher war ich mit dem Kindle 4 sehr zufrieden, die Touchfunktion möchte ich mittlerweile aber nicht mehr missen.
    Ich lese seit ca. zwei Jahren E-Books, aber natürlich auch weiterhin sehr viele normale Bücher. Gerade zum Verreisen ist ein E-Reader wirklich eine tolle Alternative. Ein Pluspunkt ist für mich aber auch die variable Schriftgröße. Oft stehe ich im Geschäft, blättere durch ein Taschenbuch und kaufe dann im Endeffekt abends online das E-Book, da mir die kleine Schrift einfach zu anstrengend ist.

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    1. Hallo Nicole,
      ich habe mich soeben mit deinem Namen verschrieben, weil ich hier Kerstins Beitrag zum Thema E-Reader gelesen habe *schäm*
      Ein riesiges Sorry deswegen!

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    2. Hallo,
      ja, das mit der Schriftgröße kommt ja auch noch dazu. Das hat schon was, wenn man die individuell anpassen kann.
      Du kaufst dir wirklich das Taschenbuch und am Abend schlägst du beim eBook zu? Das ist ja interessant, ich dachte, es wäre eher umgekehrt.

      Also, dass man das eBook durch eine Printausgabe ergänzt.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    3. Hallo Nicole,
      nein, ich meinte, dass ich mir im Geschäft das Buch ansehe, die Schrift zu klein empfinde und dann zu Hause das E-Book kaufe. Doppelt gekauft habe ich auch schon, aber nur wenn mir bei der Übersetzung etwas komisch vorgekommen ist. Dann habe ich mir oft zusätzlich noch das englische Exemplar geholt. Das mache ich nun aber nicht mehr, da ich englischsprachige Bücher ab sofort nur noch im Original lesen möchte.

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    4. Ah, jetzt kenne ich mich aus!
      Mit zu kleinen Schriften hatte ich bisher noch nie Probleme, aber trotzdem kann ich dir in diesem Punkt zustimmen. Es ist ein wichtiger Punkt, wenn man die Schriftgröße individuell anpassen kann.

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  6. Das mit dem Namen ist mir auch schon passiert. ;-) Ich denke, das passiert manchmal, weil man ihn beim Kommentar-Schreiben direkt vor Augen hat.

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  7. Hallo Nicole

    Musste gerade schmunzeln, schön erzählt!
    War am Anfang auch nicht sicher, ob der eReader und ich Freunde werden, aber mittlerweile liebe ich meinen Kindle heiss und innig.
    Klar, ein "richtiges" Buch ist immer noch etwas anderes, aber gerade wenn man unterwegs ist, ist das Teil unbezahlbar.

    Liebe Grüsse
    Carmen

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    1. Hallo Carmen,

      ich glaube, die Entscheidung mit dem eReader ist keinem leicht gefallen, man kann es sich ja gar nicht richtig vorstellen, wenn man noch nie ein Buch darauf gelesen hat.

      Bisher habe ich noch nie gehört, dass jemand die Anschaffung bereut hätte, was eigentlich auch dafür spricht.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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