Donnerstag, 16. November 2017

Rezension: Das siamesische Klavier - Christiane Neudecker

© Random House
Das siamesische Klavier
| Christiane Neudecker |

Verlag: btb Verlag 2012
Seiten: 224 
ISBN: 9783442743315

MEINE BEWERTUNG 

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Unheimliche Geschichten

In diesem Kurzgeschichtenband sind acht unheimliche Erzählungen zusammengefasst. Ein siamesisches Klavier im Dschungel, ein Schatten, der sich verselbstständigt oder ein Online-Spiel mit einem Verstorbenen, laden zu mysteriösen Lesestunden ein.

Mit dieser Geschichtensammlung habe ich mir schaurige Lesestunden in der kalten Jahreszeit erhofft. Christiane Neudecker hat sich sichtlich Mühe gegeben, die leider meinen Geschmack - bis auf eine Ausnahme - gar nicht getroffen hat.

Die Geschichten sind eher mysteriös-verrückt als unheimlich. Zum Beispiel wird ein Boxkampf minutiös beschrieben, ein Schachspiel mit all seinen Zügen durchlebt oder in der Nacht Autos aufgelauert, was schon durch die Tätigkeit an sich für Gähnen sorgt.


Dabei beschreibt Neudecker die Situation bis ins kleinste Detail, geht auf die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten ein und lässt am Ende die Geschichte in einem Satz verpuffen - vielleicht soll das ja gruselig sein.


Ich habe mich bemüht ihren Ausführungen zu folgen, aber alle Erzählungen haben einen faden Beigeschmack. Sie wirken bemüht und sind literarisch recht hochgestochen geschrieben, ohne wirklich zu fesseln oder gar spannend-schaurig zu sein.


Einzig mit der Geschichte „Gerufene Geister oder: Der Carpenter-Effekt“ konnte mich die Autorin bei der Stange halten und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Hier ist sie aus der Situation rausgegangen und hat sich einem längeren Zeitraum gewidmet, anstatt sich wie bei den anderen Erzählungen in eine detaillierte Situation zu verlieren.


Die anderen Geschichten zeichnen sich neben dem literarisch anmutenden Ton durch die uninteressanten Themen aus - egal ob Autos, Schach oder Boxen - die mich beim besten Willen nicht packen konnten.


Alles in allem habe ich mir mit diesem Buch sehr schwer getan, dabei hätte ich es gern gemocht. Ich glaube, dass literarisch anspruchsvollere Personen damit Freude haben könnten, auch wenn sie sich wahrscheinlich genauso wenig gruseln werden. 

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MEINE BEWERTUNG

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4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Nicole,

    wie schade...der Klappentext klang so vielversprechend und mysteriös.
    Vielen Dank für Deine Rezension! Habe über die Verlagsseite mal hineingelesen und kann nachvollziehen was Du meinst.
    Hoffe Dein nächstes Buch kann Dich begeistern.
    Liebe Grüße und bis bald,
    Tanja

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    1. Hallo Tanja,

      hier habe ich mich wohl vom Klappentext verleiten lassen. Aber egal, es können eben nicht immer nur Highlights sein.

      Liebe Grüße & schönes Wochenende,
      Nicole

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  2. Hi Nicole,
    Ach herje, noch ein Grusel-Flop ;/ Gerade, was Horror/Grusel-Kurzgeschichten angeht, tue ich mich auch recht schwer. Es ist aber auch nicht leicht, auf wenigen Seiten eine unheimliche Stimmung aufzubauen. Das schafft selbst Stephen King manchmal nicht ...

    Hoffentlich findest du mal wieder ein gutes Gruselbuch, obwohl "Hex" hat dir ja auch gefallen! :D
    Liebe Grüße
    jessi

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    1. Hallo Jessi,

      ja, das stimmt schon. Aber bei diesen Geschichten liegt es an den Geschichten selbst. XD Irgendwie habe ich sie nicht durchschaut und sie wirken auf mich sehr literarisch-bemüht.

      "Hex" fand ich klasse. :) Morgen kommt meine Rezension dazu. Und es wird bestimmt noch viele weitere gute Grusel- /Horrorbücher geben. Wir müssen sie nur finden!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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