© Sternensand Verlag |
| Miriam Rademacher |
Verlag: Sternensand Verlag 2021
Seiten: 324
ISBN: 978-3038962212
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Die vergessenen Brüder
Unter der Metropole London braut sich eine Katastrophe zusammen. Kaum jemand ahnt etwas, doch Ada und ihre Freunde stellen sich der Gefahr, während Ada nicht ahnt, dass sie in der Vergangenheit bereits der Lösung des Problems nahe war.
„Ada. Die vergessenen Brüder“ ist der finale dritte Band um das Golfschläger schwingende Kindermädchen Ada und ihrem skurrilen Gefolge, welche die Welt vor der Bedrohung in Wänden, Schränken oder unter Städten bewahren.
Der erste Band um das schrullige Kindermädchen hat bei mir einen Nerv getroffen und mir exzellent gefallen. Aus diesem Grund kam ich an den Folgebänden nicht vorbei und habe mich nach der Suche nach den vergessenen Orten auf das Geheimnis der vergessenen Brüder eingelassen.
Unter London kribbelt und krabbelt es, während oberirdisch der normale Alltag seiner Wege geht. Außer einer merkwürdigen Abteilung aus mehr oder weniger Staatsbediensteten und Forschungstreibenden und einem vom Zufall auserwählten Personenkreis, weiß kaum jemand um die unterirdische Gefahr: Schrate graben sich ihren Weg, welche für die Menschen und vor allem, deren Nachwuchs zu einer Bedrohung werden, falls man unachtsam ist.
In meiner Vorstellung sind die Schrate überdimensionale Kakerlaken, die zwischen den Wänden und unter dem Boden einer Art Parallelwelt leben. Sie sind in gewisser Weise Hausgeister, die - bei entsprechendem Verhalten - im Haushalt eingreifen und manches Mal für dramatischen Wirbel sorgen.
Äußerst charmant fand ich die Idee, dass Schrate von den vergessenen Objekten und - leider Subjekten - der Menschen leben. Sobald von den Schraten etwas als nicht beachtet eingestuft wird, sehen sie es als ihren Besitz an und ziehen es in ihr Zuhause. Das sind zum Beispiel Gegenstände, die wir im Alltag verzweifelt suchen: Angefangen vom Schlüsselbund oder Lebensmittel, bis hin zu Kindern, die über Nacht plötzlich verschwunden sind.
Dinge sind noch akzeptabel, doch sobald Kinder betroffen sind, sieht Kindermädchen Ada rot, da sie seit Jahrzehnten als Schrat jagende Mary Poppins auf Ghostbuster-Level ihrer Berufung nachgeht.
In diesem letzten Band treffen erneut Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Im Vergangenheitsstrang erfährt der Leser, wie es Ada nach ihrem allerersten Schrat-Abenteuer ergangen ist, welchen Geheimnissen sie auf die Spur kam und wie all das mit einem Künstler und einer Kinderschar zusammenhängt.
In der Gegenwart gilt es einer überdimensionalen Schratsituation Herr zu werden und dafür, in skurriler James-Bond-Manier mit einer höchstrangigen Abteilung eine ausgefallene Lösung zu finden.
Mit dabei ist Adas verschrobenes Gefolge, welches sich von Teil zu Teil aus immer schrulligeren Charakteren zusammensetzt. Es ist oftmals wunderlich und charmant erzählt. Miriam Rademacher hat ein solides Gespür, mit witzigen Slapstick-Episoden der Geschichte Pep zu verleihen.
Meinem Geschmack hat sich dadurch die Situation zu sehr im Kreis gedreht. Die beteiligten Figuren haben mir zu wenig an einem Strang gezogen, auf eigenen Ideen beharrt und großteils durchgezogen. Dies hat zwar oftmals humorvollen Szenen genützt, aber die Gesamthandlung verwässert.
Diesen Band habe ich wieder als abenteuerlich, aber auch relativ kindlich empfunden. Die düstere Note vom ersten Teil habe ich leider bis zum Ende vermisst.
Mein letztes Abenteuer mit der Golfschläger schwingenden Ada hat mir trotzdem gefallen und mich unterhalten, aber es hat mir nicht mehr so großen Spaß gemacht, wie es am Anfang der Trilogie Fall war. Ungeachtet meiner Kritik bin ich mir sicher, dass Ada für jüngere Leser ein witzige und leicht gruselige Unterhaltung und damit eine Leseempfehlung ist.
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MEINE BEWERTUNG
MEINE BEWERTUNG
★★★★★
Die Ada-Trilogie:
1) Ada. Die vergessenen Kreaturen [Rezension lesen]
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