Donnerstag, 20. Juli 2023

Rezension: Atlas - Die Geschichte von Pa Salt - Lucinda Riley & Harry Whittaker

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt - Lucinda Riley & Harry Whittaker
© Goldmann
Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
| Lucinda Riley & Harry Whittaker |

Verlag: Goldmann Verlag 2023
Seiten: 800 
ISBN: 978-3442315673

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★★★ - 



Das Ende einer Ära

Ende der 1920er-Jahre in Paris findet ein Junge ein neues Zuhause, wo er, dank seiner Adoptivfamilie, den Grundstein für ein interessantes und spannendes Leben legt. Während sich 2008 sieben Schwestern treffen, um vom Vater Abschied zu nehmen.

„Atlas - Die Geschichte von Pa Salt“ ist der finale Band der Reihe um die sieben Schwestern von Lucinda Riley. 

Im Mittelpunkt der Handlung stehen sechs Schwestern, die allesamt von ihren Vater adoptiert wurden. Aufgewachsen sind sie am Genfer See, umgeben von Privilegien und Luxus, was ihnen einen erfreulichen Start ins Leben ermöglichte. 

Als Pa Salt, der Adoptivvater, überraschend verstarb, hinterließ er jeder Schwester einen Brief, damit sie die Spur zu ihrer wahren Herkunft aufnehmen kann. Daraus ergaben sich sechs Bände der achtteiligen Reihe, worin jeder Schwester eine Geschichte gewidmet ist.

Den Rahmen der Handlung bildet das Sternbild der Plejaden, weil jede der Schwestern nach einem Stern davon benannt wurde. Zudem war Pa Salt auf der Suche nach seiner siebenten Tochter, die er leider bis zum Ende nicht gefunden hat. Somit ist der vorletzte Band dieser verschwundenen Schwester gewidmet, während sich das große Finale mit der Geschichte von Pa Salt auseinandersetzt.

Während der letzten sieben Bände wurden enorm viele Hinweise und Geheimnisse eingestreut, welche die Samen für eine unbändige Neugier der Leser und Leserinnen war. Schon beim vorletzten Band habe ich mir die Lösung all dieser Rätsel erhofft, doch erst jetzt haben wir einen Blick hinter die Kulissen geschafft.

Der Junge in Paris ist Pa Salt. Er schreibt in einem Tagebuch von seinem Leben und nimmt den Leser oder die Leserin auf eine atemberaubende Reise mit. Kaum ein Kontinent, der nicht sein Schicksal ist, kaum eine Begegnung, die ohne langfristige Auswirkungen bleibt. Die Geschichte von Atlas an sich ist interessant, bemerkenswert und eindeutig kein Alltagsphänomen.

Trotzdem wurde sie auffallend oberflächlich erzählt und der Erzählstil hat mich nicht überzeugt. Als kleiner Junge im Alter von zehn Jahren, hat Atlas Erkenntnisse, welche manchem 40-jährigem nicht in den Sinn gekommen sind. Seine Wortwahl ist von vornherein vornehm und äußerst gebildet, was ich bei einem Kind in dem Alter und auf diese Weise nicht als authentisch auffasse. Merkwürdig empfand ich außerdem, dass in einem Tagebuch ständig „Liebe Leserin, lieber Leser“ geschrieben wird, als ob ihm bewusst ist, dass er sich an ein Publikum wendet. 

Alle Geheimnisse werden geklärt und trotzdem oftmals im Schnelldurchlauf abgehakt. Speziell am Beginn seiner Lebensgeschichte sind wir - meinem Eindruck nach - besonders lange verharrt, während der wirklich interessante Teil um die Adoptionen der Schwestern rasch und immer nach dem gleichen Muster abgearbeitet wurde.

Im Gegenwartsstrang von 2008 treffen sich die Schwestern auf der Titan, der Yacht der Familie. Auf dieses Wiedersehen hatte ich mich gefreut, wollte ich doch wissen, wie es den Schwestern seit dem jeweiligen Abenteuer ergangen ist. Die ernüchternde Gegenwart konzentriert sich auf Maia und Ally, während die anderen Geschwister eher blass im Hintergrund bleiben.

Leser und Leserinnen von Lucinda Riley wissen, dass sie zu früh gestorben ist und dieses Buch nicht mehr selbst geschrieben hat. Ihr Sohn Harry Whittaker hat sich der Notizen seiner Mutter angenommen und damit der Reihe um die sieben Schwestern zu einem passablen Ende verholfen. Ich denke, dass er sein Bestes gegeben hat, und vermute, dass selbst die Autorin persönlich die komplexe Reihe nicht eleganter abschließen hätte können. Es war sicherlich schwierig, alle Fäden vernünftig zu verweben, ein Gesamtwerk zu erschaffen und trotzdem das Interesse aufrecht zu erhalten.

Ich blicke auf eine großartige Lesezeit zurück, die mich in zahlreiche Länder führte und mir spannende historische Zusammenhänge erklärte. „Atlas - Die Geschichte von Pa Salt“ habe ich gerne gelesen, weil ich neugierig war, und trotzdem bin ich froh, dass die Reihe nun einen Abschluss hat.
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MEINE BEWERTUNG

Die Sieben-Schwestern-Reihe:

1) Die sieben Schwestern [Rezension lesen]
2) Die Sturmschwester [Rezension lesen]
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4) Die Perlenschwester [Rezension lesen]
5) Die Mondschwester [Rezension lesen]
6) Die Sonnenschwester [Rezension lesen]
7) Die verschwundene Schwester [Rezension lesen]
8) Atlas - Die Geschichte von Pa Salt

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2 Kommentare:

  1. Liebe Nicole

    Du hast alle diese gemischten Gefühle sehr gut auf den Punkt gebracht, finde ich. Am Anfang war ich auch einfach froh, dass es "geschafft" war, aber trotzdem hatte ich mir der Reihe einige wundervolle Lesestunden und vor allem auch einen sehr schönen Austausch in den Leserunden.

    Alles Liebe an dich
    Livia

    Meine Rezension: https://samtpfotenmitkrallen.blogspot.com/2023/07/rezension-atlas-die-geschichte-von-pa.html

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    1. Hallo Livia,

      ich fand es so schade, dass ich die Reihe mit dem Gefühl von "Endlich abgeschlossen" beendet habe. Früher habe ich mich immer sehr gefreut, dass es weitergeht und eigentlich habe ich auf ein Wehmuts-Gefühl beim Beenden gehofft. Wehmütig war ich zwar, aber wegen unserer Riley-Leserunden. :D Die haben mir jedes Mal sehr große Freude gemacht.

      Liebe Grüße
      Nicole

      P.s.: Bitte entschuldige vielmals diese späte Antwort. Dein Kommentar ist mir tatsächlich im Sommer durchgerutscht!

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