© Festa |
Der Schattenriss
| Laura Purcell |
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Verlag: Festa 2022
Seiten: 448
Seiten: 448
ISBN: 978-3986760182
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Konterfei des viktorianischen Thrillers
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Konterfei des viktorianischen Thrillers
Die Scherenschnitt-Künstlerin Agnes steht vor einer wirtschaftlichen Herausforderung: Die Kundschaft ist seit dem Aufkommen der Fotografie spärlich und neuerdings hat es ein Mörder auf ihre Kunden abgesehen. Agnes sieht im Geistermedium Pearle eine Chance, weitere Bluttaten zu verhindern. Doch stattdessen bringt sie Erschütterndes ans Licht.
Laura Purcell ist die Königin des viktorianischen Thrillers und mit "Der Schattenriss" lädt sie zum spannenden Spiel mit Licht und Dunkelheit ein.
Obwohl ich Bücher nicht nach Cover auswähle, muss ich bei dem Design ein wahres Lob aussprechen. Regelrecht majestätisch thronen die goldenen Scheren über dem edlen Konterfeit, was dem hochwertigen Niveau des Thrillers entspricht.
Laura Purcell versetzt den:die Leser:in nach London zur viktorianischen Zeit. Die Stadt unterliegt modernem Wandel, derweil sich die Oberschicht mit dem Rufen von Geistern schaurigst vergnügt. Obschon wenige Jahre zuvor viele Wände ein von Hand gefertigter Schattenriss zierte, tritt mittlerweile die Fotografie den Siegeszug an, was der Scherenschnitt-Künstlerin Agnes schwer zu schaffen macht. Denn die Kundschaft bleibt aus.
So kommt Agnes in finanzielle Not. Doch sobald sich ein Klient in ihr Atelier wagt, wird dieser kurze Zeit danach ermordet aufgefunden. Bisher ist der Zusammenhang nur der Künstlerin selbst aufgefallen und es drängt sie, den Mörder zu stellen.
Damit verbindet sich der Erzählstrang um Agnes mit dem jungen Mädchen Pearle. Diese ist gerade dabei, sich als Geister-Medium einen Namen zu machen, während ihre Schwester die spiritistischen Sitzungen tatkräftig unterstützt.
Der Roman wird aus der jeweiligen Sicht von Agnes und Pearle erzählt, wobei sicherlich die Scherenschnitt-Künstlerin als Protagonistin zu bezeichnen ist. Mit beiden Frauen - der älteren Agnes und der überaus jungen Pearle - nimmt man am beängstigenden Geschehen, bedrängenden Sorgen sowie täglichen Nöten teil und wird in jeden einzelnen Moment davon an die Seiten gebannt.
Grundlegend ist eine sanft schaurige Note, die in Richtung eines Psychothrillers tendiert, und dabei unter anderem die wirtschaftlichen Perspektiven von Frauen jener Zeit in den Vordergrund stellt. Purcell zeigt, wie wichtig eine Gabe - sei es das Talent zum Scherenschnitt oder das Rufen von Geistern - für das Überleben ist, wenn der männliche Hauptverdiener abhanden gekommen ist.
Hinzu kommt Purcells Gespür für historische Details, welche, trotz manchmal ernüchternder Realität, interessant eingepflegt sind und mitunter zum Drehpunkt mancher Wendung werden. Beispielsweise schärft die Autorin den Blick für Londons dreckige Straßen und woher der Unrat stammt.
Dabei kommt das erzählerische Spiel zweier Kontraste, aus Licht und Schatten, zu tragen. Es wirkt, als hätte Laura Purcell, genau wie ihre Figur, mit diesem Werk tatsächlich einen Schattenriss, erschaffen, der bis zum bitteren Ende das Geschehen umreißt.
Der Roman war für mich ein fesselndes Lesevergnügen. Die Handlung empfand ich als großartig erdacht, feinsinnig geschnitten und zum Ende hin detailliert in Perfektion gebracht.
Denn mit dem Finale sowie dem letztendlichen Schluss hat Laura Purcell auf sehr geniale Weise erzählerische Finesse gezeigt. Zwar lag der Showdown - bis auf wenige Einzelheiten - auf der Hand, doch dann hat sie sich eine äußerst überraschende Wende ausgedacht und sich dabei vermutlich ins Fäustchen gelacht.
Erneut hat Laura Purcell mit „Der Schattenriss“ bewiesen, dass sie das Konterfei des viktorianischen Thrillers ist. Ich freue mich auf weitere Werke aus ihrer Hand, weil ich bisher all ihre Bücher an Liebhaber:innen subtiler Spannung zur viktorianischen Zeit nachdrücklich empfehlen kann.
Obwohl ich Bücher nicht nach Cover auswähle, muss ich bei dem Design ein wahres Lob aussprechen. Regelrecht majestätisch thronen die goldenen Scheren über dem edlen Konterfeit, was dem hochwertigen Niveau des Thrillers entspricht.
Laura Purcell versetzt den:die Leser:in nach London zur viktorianischen Zeit. Die Stadt unterliegt modernem Wandel, derweil sich die Oberschicht mit dem Rufen von Geistern schaurigst vergnügt. Obschon wenige Jahre zuvor viele Wände ein von Hand gefertigter Schattenriss zierte, tritt mittlerweile die Fotografie den Siegeszug an, was der Scherenschnitt-Künstlerin Agnes schwer zu schaffen macht. Denn die Kundschaft bleibt aus.
So kommt Agnes in finanzielle Not. Doch sobald sich ein Klient in ihr Atelier wagt, wird dieser kurze Zeit danach ermordet aufgefunden. Bisher ist der Zusammenhang nur der Künstlerin selbst aufgefallen und es drängt sie, den Mörder zu stellen.
Damit verbindet sich der Erzählstrang um Agnes mit dem jungen Mädchen Pearle. Diese ist gerade dabei, sich als Geister-Medium einen Namen zu machen, während ihre Schwester die spiritistischen Sitzungen tatkräftig unterstützt.
Der Roman wird aus der jeweiligen Sicht von Agnes und Pearle erzählt, wobei sicherlich die Scherenschnitt-Künstlerin als Protagonistin zu bezeichnen ist. Mit beiden Frauen - der älteren Agnes und der überaus jungen Pearle - nimmt man am beängstigenden Geschehen, bedrängenden Sorgen sowie täglichen Nöten teil und wird in jeden einzelnen Moment davon an die Seiten gebannt.
Grundlegend ist eine sanft schaurige Note, die in Richtung eines Psychothrillers tendiert, und dabei unter anderem die wirtschaftlichen Perspektiven von Frauen jener Zeit in den Vordergrund stellt. Purcell zeigt, wie wichtig eine Gabe - sei es das Talent zum Scherenschnitt oder das Rufen von Geistern - für das Überleben ist, wenn der männliche Hauptverdiener abhanden gekommen ist.
Hinzu kommt Purcells Gespür für historische Details, welche, trotz manchmal ernüchternder Realität, interessant eingepflegt sind und mitunter zum Drehpunkt mancher Wendung werden. Beispielsweise schärft die Autorin den Blick für Londons dreckige Straßen und woher der Unrat stammt.
Dabei kommt das erzählerische Spiel zweier Kontraste, aus Licht und Schatten, zu tragen. Es wirkt, als hätte Laura Purcell, genau wie ihre Figur, mit diesem Werk tatsächlich einen Schattenriss, erschaffen, der bis zum bitteren Ende das Geschehen umreißt.
Der Roman war für mich ein fesselndes Lesevergnügen. Die Handlung empfand ich als großartig erdacht, feinsinnig geschnitten und zum Ende hin detailliert in Perfektion gebracht.
Denn mit dem Finale sowie dem letztendlichen Schluss hat Laura Purcell auf sehr geniale Weise erzählerische Finesse gezeigt. Zwar lag der Showdown - bis auf wenige Einzelheiten - auf der Hand, doch dann hat sie sich eine äußerst überraschende Wende ausgedacht und sich dabei vermutlich ins Fäustchen gelacht.
Erneut hat Laura Purcell mit „Der Schattenriss“ bewiesen, dass sie das Konterfei des viktorianischen Thrillers ist. Ich freue mich auf weitere Werke aus ihrer Hand, weil ich bisher all ihre Bücher an Liebhaber:innen subtiler Spannung zur viktorianischen Zeit nachdrücklich empfehlen kann.
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