Freitag, 3. Januar 2025

Rezension: Chasing Snowfall: Zusammen verloren - Annie C. Waye

Chasing Snowfall: Zusammen verloren - Annie C. Waye
Quelle: Amazon*
Chasing Snowfall: Zusammen verloren
| Annie C. Waye |

Verlag: Annie C. Waye 2024
Seiten: 280
ISBN: 978-3911068215

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 
 


Liebesgeschichte im verschneiten Ambiente

Luna begegnet dem Briten Will ausgerechnet am deutschen Weihnachtsmarkt in Großbritannien. Bevor sie sich bessern kennenlernen, trennen sich ihre Wege. Doch der introvertierten Luna geht der wagemutige Will nicht aus dem Kopf. Daher beschließt sie, sich zu trauen, und reist ihm hinterher.

Es darf auch mal ein leichter Liebesroman sein, der mit winterlicher Kulisse und einer charmanten Geschichte die passende Stimmung vermittelt. "Chasing Snowfall: Zusammen verloren" von Annie C. Waye hat mich vor allem mit dem Schauplatz, dem österreichischen Kitzbühel, angelockt. Der Roman erzählt die Geschichte von Luna, die entschlossen ist, den charmanten Briten Will zu erobern, womit ein unterhaltsamer und romantischer Ausflug ins verschneite Skigebiet beginnt.

Die österreichische Kulisse verleiht der Geschichte Charme, auch wenn mir diese stellenweise zu dezent im Hintergrund bleibt. Die Autorin fängt den Winter in Kitzbühel mit verschneiten Gipfeln, gemütlichen Skihütten und dem ausgelassenen Treiben beim Aprés-Ski wunderbar ein. 

Die Darstellung des Aprés-Ski-Vergnügens ist gelungen. Ich fand es witzig, dem musikalisch sowie alkoholisch inspirierten Pistentreiben beizuwohnen, das die müden Glieder zum Leben erweckt. Dennoch muss ich zugeben, dass ich mich ein bisschen geschämt habe, weil diese Art des Vergnügens nicht gerade die beste Seite meines Heimatlandes zeigt. 

Allerdings gab es ein paar Details, die bei mir als Österreicherin für Stirnrunzeln sorgten. Beispielsweise wird im Roman erwähnt, dass das Thermalwasser nachts abkühlt, weil die Heizung abgeschaltet wird. Hierbei handelt es sich um ein Missverständnis, da echtes Thermalwasser immer eine natürliche Grundtemperatur von über 20 °C hat. Auch die Idee, dass man Ski benötigt, um mit einem Sessellift zu fahren, ist so nicht korrekt. Denn man darf bzw. kann ohne Ski sehr wohl die meisten Lifte benützen. In wärmeren Jahreszeiten chauffieren diese keine Wintersportbegeisterte, sondern Wanderer und Gipfelstürmer. Solche kleinen Ungenauigkeiten könnten auf manche Leser:innen irritierend wirken bzw. falsche Erwartungen bei Ortsfremden wecken.

Dennoch vermittelt die Atmosphäre insgesamt ansprechendes, winterliches Flair und macht Lust auf einen Thermenurlaub in den verschneiten Alpen.

Die Handlung empfand ich als leicht und überwiegend unterhaltsam, wie man es von einem Liebesroman erwartet. Lunas Reise nach Kitzbühel, um Will näherzukommen, sollte wohl romantisch wirken. Ich fand dieses Verhalten nicht vollkommen überzeugend, weil es doch Fragen aufwirft, wenn jemand einer unbekannten Person in ein anderes Land nachreist. Für mich ist hier die Grenze zwischen Sehnsucht und Stalking verschwommen, was ich im Sinne der Handlung aber als romantischen Auftakt akzeptiert habe.

Besonders witzig war zumindest Lunas Einstieg ins Arbeitsleben, als sie direkt ins kalte Wasser geworfen wurde – im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man an ihre selbstdiagnostizierte Angststörung denkt.

Während die ersten Kapitel Lunas soziale Hemmungen solide herausarbeiten, verschwinden diese im Verlauf der Geschichte fast vollständig. Stattdessen zeigt sie sich schüchtern, aber keineswegs außergewöhnlich ängstlich. Das mag ihrer neuen Umgebung und den Herausforderungen im Tourismus geschuldet sein, die sie offenbar aus ihrer Komfortzone holen.

Die Liebesgeschichte zwischen Luna und Will bleibt nett und unaufdringlich. Dabei sorgt die Gegensätzlichkeit der beiden Charaktere für anhaltendes Interesse. Sie ist unterhaltsam, genau das, was man von einem Roman dieser Art erwarten kann.

Unterm Strich bleibt daher ein kurzweiliger, leichter Liebesroman, der mit winterlichem Charme und einer Prise österreichischer Alpenromantik punktet. Die Kulisse verleiht der Geschichte das gewisse Etwas, auch wenn einige Einzelheiten bei Ortskundigen ein Schmunzeln hervorrufen könnten. Der Roman ist sehr nett zu lesen, wenn man sich nach einem Ausflug ins verschneite Kitzbühel sehnt.

Mir hat mein Abstecher in die Ski- und Thermenregion gefallen. „Chasing Snowfall: Zusammen verloren“ ist angenehm geschrieben, vermittelt ein bisschen österreichischen Winterurlaubsflair, zeigt, was Saisonkräfte leisten und lässt einen zufrieden zurück, obwohl manche Fakten etwas verdreht worden sind. 

Wer Lust auf eine romantische Geschichte im verschneiten Ambiente hat, wird sicherlich winterliches Vergnügen darin finden.
_______________
MEINE BEWERTUNG
★★★★

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2 Kommentare:

  1. Liebe Nicole,
    hm...das erinnert mich ja an mein Buch damals von Karen Swan, wo es so einige wirklich haarsträubende Dinge betreffend dem Skisport geschrieben wurden, die so überhaupt nicht stimmen.
    Das mit dem Thermalwasser und mit dem Sessellift finde ich schon witzig. Ich würde vor allem beim Thermalwasser nie auf so eine Idee kommen. Aber man sieht, dass doch zu wenig recherchiert wird bzw. was für uns selbstverständlich ist, für andere Menschen, die aus einem anderen Land kommen, es eben nicht ist.
    Hier könnte ich eventuell noch ein Auge zudrücken, aber bei Karen Swan, die sich am Ende noch rühmt jedes Jahr im Winter in der Schweiz zu sein und Wintersport zu genießen und dann von einer Garderobe beim Lift spricht, von falschen Markieren auf der Schipiste (sogar Google sagt dir gleich, dass die rote Piste nicht die Steilste ist!) und einem Massenstart beim Abfahrtslauf...nein, das geht wirklich gar nicht!

    Aber wenigstens mochtest du das Buch trotzdem ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      es war jetzt nicht ganz so schlimm, aber augefallen ist es mir halt schon. Eigentlich finde ich es sogar ganz interessant, weil man auf diese Weise sieht, welche Vorstellungen fremde Menschen von bestimmten Dingen haben. Interessant fand ich das mit den Ski, weil es einen ordentlich hinhauen würde, wenn man als Nichtfahrerin damit von einem Sessellift kommen will.

      Da bin ich froh, dass ich das Buch von Karen Swan nicht kenne. XD Da sträubt sich halt alles, wenn recht viel Nonsense verarbeitet wird.

      Jedenfalls war dieser Roman recht schön und gemütlich. Richtig zum Reinkuscheln. Das mit dem Aprés-Ski fand ich schon witzig und gut getroffen. :D

      Liebe Grüße
      Nicole

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