© Argon |
| Tríona Walsh |
Verlag: Argon Verlag 2023
Dauer: 10 h : 59 min
Dauer: 10 h : 59 min
ASIN: B0CQPJBFD5
Sprecher: Christiane Marx
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Stürmisches Wiedersehen auf Inishmore
Sprecher: Christiane Marx
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Stürmisches Wiedersehen auf Inishmore
Vor zehn Jahren haben sich Cara und ihre Freunde aufgrund einer Tragödie aus den Augen verloren. Nun wollen sie gemeinsam den Jahrestag begehen und wieder zueinanderfinden. Dazu treffen sie sich auf der irischen Insel Inishmore, wo sie gemeinsam die Kindheit und Jugendjahre verbrachten. Unerwartet wird die Insel von einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten und eine Leiche wird entdeckt. Schnell ist klar, dass ein Mord geschehen ist. Somit sitzen alles auf der Insel fest und mittendrin ist ein:e Mörder:in.
Wer meinen Buchgeschmack kennt, weiß, dass ich eine Vorliebe für Thriller und Horror inmitten von frostigem Treiben habe. Je winterlicher und bedrohlicher die kalte Umgebung ist, umso mehr heizt es meiner Meinung nach der Spannung und Faszination an.
Die irische Insel Inismhore ist in einen eisigen Schneesturm eingehüllt. Das Setting finde ich geschickt gewählt, indem die Figuren durch eine plötzlich eintretende Naturgewalt in einer ausweglosen Situation gefangen werden. Damit beginnt die Geschichte wirklich spannend.
Im Zentrum sind sechs Freunde, die sich nach zehn Jahren auf der Insel versammeln, um gemeinsam den Jahrestag einer Tragödie zu begehen. Dabei sind sie letztendlich nicht nur auf der Insel, sondern auch in alten ungelösten Auseinandersetzungen gefangen. Aufgrund der Umstände kommt es dazu, dass alte Geheimnisse und schwelende Konflikte durch den Sturm an die Oberfläche geweht werden, wodurch die Insel in einer frostigen Atmosphäre aus Misstrauen und Feindseligkeit versinkt.
Was die Stimmung angeht, liefert die Autorin ein solides Fundament. Durch den Sturm kommen Dramatik und Verzweiflung auf. Aber auch wenn die Wetterbedingungen einen hervorragenden Rahmen schaffen, empfand ich diese leider unterpräsentiert. Die bedrohliche Kälte und die Gefahren der Naturgewalt hätten meinem Geschmack mehr eingearbeitet werden können. Stattdessen wird der Schneesturm primär als logistische Einschränkung verwendet, um die Kommunikation und die Fluchtmöglichkeiten der Figuren zu blockieren.
Das soziale Gefüge der Insel hat Tríona Walsh geschickt in die Handlung eingebaut. Von vornherein ist Caras Stellung auf Inishmore auffällig. Obwohl sie als Gesetzesvertreterin auf der Insel lebt, wird sie von der Bevölkerung nicht wirklich akzeptiert. Einerseits liegt es daran, dass sie nicht auf Inishmore geboren ist, aber andererseits an Caras Verhalten selbst. Unter anderem sträubt sie sich entschieden dagegen, Irisch zu lernen, obwohl dies die gebräuchlichste Sprache in ihrem Umfeld ist. Das stachelt das Misstrauen der hiesigen Bevölkerung an, die äußerst abweisend auf sie reagiert, und auf mich hat das auch eher unsympathisch gewirkt.
Anfangs fand ich es schwierig, mich in dem Figuren-Repertoire zurechtzufinden. Die sechs Freunde, die früher eng miteinander verbunden waren, sind nun durch die Entwicklung von 10 Jahren voneinander entfremdet. Dabei merkt man, dass sich die Autorin viel Mühe gibt, jeden Charakter individuell darzustellen. Was ihr bei manchen schlechter, bei anderen besser gelingt.
Jedenfalls bringen die Freunde, jeder für sich, verschiedene Motivationen und Geheimnisse auf die Insel mit, die im Lauf des Thrillers Stück für Stück ans Licht kommen.
Klar im Mittelpunkt steht Cara, die als Ermittlerin eine wichtige Rolle einnimmt. Trotz der Widrigkeiten, denen sie ausgesetzt ist, bleibt sie hartnäckig. Sie ist entschlossen, den Mord aufzuklären, solange niemand von der Insel abreisen kann.
Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut. Diese beginnt mit dem Auffinden der Leiche und den damit verbundenen Verdacht, dass unter den Freunden ein:e Mörder:in steckt. Die Autorin versteht es, Misstrauen zu schüren, und lässt den:die Leser:in lange Zeit miträtseln. Dabei erkennt man, dass die Vergangenheit der Freunde weit in die Gegenwart ragt und grundsätzlich jede:r ein Motiv hat. Dadurch geraten sie immer weiter aneinander, wodurch sich das Gefühl der Bedrohung deutlich verstärkt.
Das Ende ist ein wenig arg konstruiert. Hier hat mich besonders gestört, dass die Autorin den:der Leser:in erst in den Schlussszenen gewisse Informationen enthüllt. Man merkt, dass sie diese Details bewusst verschwiegen hat, um die Spannung aufrechtzuerhalten und um ein überraschendes Finale zu liefern.
Für mich war es ein solider Thriller, der mit dem packenden Setting und den gut entwickelten Charakteren unterhält. Die Wetterbedingungen und die Abgeschiedenheit auf der Insel bieten einen idealen Hintergrund für die zunehmend angespannten Beziehungen zwischen den Figuren. Gefehlt hat mir die fühlbare Bedrohung durch den Schneesturm, der mehr als Mittel verwendet wird, um die Handlung voranzutreiben.
Demzufolge ist „Schneesturm“ ein Thriller, der mich trotz Schwächen unterhalten hat. Ich denke, dass dieser für Fans von spannungsgeladenen und von Gruppendynamik geprägten Geschichten besonders ansprechend ist.
Wer meinen Buchgeschmack kennt, weiß, dass ich eine Vorliebe für Thriller und Horror inmitten von frostigem Treiben habe. Je winterlicher und bedrohlicher die kalte Umgebung ist, umso mehr heizt es meiner Meinung nach der Spannung und Faszination an.
Die irische Insel Inismhore ist in einen eisigen Schneesturm eingehüllt. Das Setting finde ich geschickt gewählt, indem die Figuren durch eine plötzlich eintretende Naturgewalt in einer ausweglosen Situation gefangen werden. Damit beginnt die Geschichte wirklich spannend.
Im Zentrum sind sechs Freunde, die sich nach zehn Jahren auf der Insel versammeln, um gemeinsam den Jahrestag einer Tragödie zu begehen. Dabei sind sie letztendlich nicht nur auf der Insel, sondern auch in alten ungelösten Auseinandersetzungen gefangen. Aufgrund der Umstände kommt es dazu, dass alte Geheimnisse und schwelende Konflikte durch den Sturm an die Oberfläche geweht werden, wodurch die Insel in einer frostigen Atmosphäre aus Misstrauen und Feindseligkeit versinkt.
Was die Stimmung angeht, liefert die Autorin ein solides Fundament. Durch den Sturm kommen Dramatik und Verzweiflung auf. Aber auch wenn die Wetterbedingungen einen hervorragenden Rahmen schaffen, empfand ich diese leider unterpräsentiert. Die bedrohliche Kälte und die Gefahren der Naturgewalt hätten meinem Geschmack mehr eingearbeitet werden können. Stattdessen wird der Schneesturm primär als logistische Einschränkung verwendet, um die Kommunikation und die Fluchtmöglichkeiten der Figuren zu blockieren.
Das soziale Gefüge der Insel hat Tríona Walsh geschickt in die Handlung eingebaut. Von vornherein ist Caras Stellung auf Inishmore auffällig. Obwohl sie als Gesetzesvertreterin auf der Insel lebt, wird sie von der Bevölkerung nicht wirklich akzeptiert. Einerseits liegt es daran, dass sie nicht auf Inishmore geboren ist, aber andererseits an Caras Verhalten selbst. Unter anderem sträubt sie sich entschieden dagegen, Irisch zu lernen, obwohl dies die gebräuchlichste Sprache in ihrem Umfeld ist. Das stachelt das Misstrauen der hiesigen Bevölkerung an, die äußerst abweisend auf sie reagiert, und auf mich hat das auch eher unsympathisch gewirkt.
Anfangs fand ich es schwierig, mich in dem Figuren-Repertoire zurechtzufinden. Die sechs Freunde, die früher eng miteinander verbunden waren, sind nun durch die Entwicklung von 10 Jahren voneinander entfremdet. Dabei merkt man, dass sich die Autorin viel Mühe gibt, jeden Charakter individuell darzustellen. Was ihr bei manchen schlechter, bei anderen besser gelingt.
Jedenfalls bringen die Freunde, jeder für sich, verschiedene Motivationen und Geheimnisse auf die Insel mit, die im Lauf des Thrillers Stück für Stück ans Licht kommen.
Klar im Mittelpunkt steht Cara, die als Ermittlerin eine wichtige Rolle einnimmt. Trotz der Widrigkeiten, denen sie ausgesetzt ist, bleibt sie hartnäckig. Sie ist entschlossen, den Mord aufzuklären, solange niemand von der Insel abreisen kann.
Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut. Diese beginnt mit dem Auffinden der Leiche und den damit verbundenen Verdacht, dass unter den Freunden ein:e Mörder:in steckt. Die Autorin versteht es, Misstrauen zu schüren, und lässt den:die Leser:in lange Zeit miträtseln. Dabei erkennt man, dass die Vergangenheit der Freunde weit in die Gegenwart ragt und grundsätzlich jede:r ein Motiv hat. Dadurch geraten sie immer weiter aneinander, wodurch sich das Gefühl der Bedrohung deutlich verstärkt.
Das Ende ist ein wenig arg konstruiert. Hier hat mich besonders gestört, dass die Autorin den:der Leser:in erst in den Schlussszenen gewisse Informationen enthüllt. Man merkt, dass sie diese Details bewusst verschwiegen hat, um die Spannung aufrechtzuerhalten und um ein überraschendes Finale zu liefern.
Für mich war es ein solider Thriller, der mit dem packenden Setting und den gut entwickelten Charakteren unterhält. Die Wetterbedingungen und die Abgeschiedenheit auf der Insel bieten einen idealen Hintergrund für die zunehmend angespannten Beziehungen zwischen den Figuren. Gefehlt hat mir die fühlbare Bedrohung durch den Schneesturm, der mehr als Mittel verwendet wird, um die Handlung voranzutreiben.
Demzufolge ist „Schneesturm“ ein Thriller, der mich trotz Schwächen unterhalten hat. Ich denke, dass dieser für Fans von spannungsgeladenen und von Gruppendynamik geprägten Geschichten besonders ansprechend ist.
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Servus Nicole,
AntwortenLöschenich mag ja solche Art von Thrillern auch sehr, aber meistens sind sie dann doch eher enttäuschend. Bisher hat mich nur "Blutlauenen" zu diesem Thema richtig begeistern können. Aber ich greife auch immer wieder gerne zu diesem Aufbau.
Im Moment habe ich Triona Walsh zweiten Thriller "Nachtwald" aus der Bücherei hier. Dauert aber noch ein bisserl bis er an der Reihe ist. Dein Buch kenne ich nämlich auch noch nicht.
Liebe Grüße
Martina