Donnerstag, 11. Dezember 2025

Rezension: Zwischen Titel und Theke - Robin Lang

Zwischen Titel und Theke - Robin Lang
© Amazon *
Zwischen Titel und Theke
| Robin Lang |

Verlag: Independly published 2025
Seiten: 242
ISBN: 979-8280445017

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 
 


Angenehmer Liebesroman im gemütlichen Rahmen 

Theo lebt unbeschwert in Luxemburg, jobbt im Café und meidet jede Form von Beziehung. Als er den zurückhaltenden Botschaftsmitarbeiter Roger kennenlernt, fühlt er sich zum ersten Mal ernsthaft hingezogen. Jedoch kämpft Roger mit alten Verletzungen und tiefen Selbstzweifeln und wird von Theos lockeren Lebensstil sofort abgeschreckt.

"Zwischen Titel und Theke" von Robin Lang ist ein Roman, mit dem man es sich einfach gemütlich macht. Der Schreibstil fließt angenehm dahin, man gleitet mühelos durch die Seiten und fühlt sich in dieser kleinen Luxemburger Welt schnell angekommen. Die Geschichte blieb nett. Sie ist weder überwältigend noch enttäuschend, sondern ein Roman, den ich gerne gelesen habe, ohne völlig begeistert zu sein. Es ist eine ruhige Liebesgeschichte zweier junger Männer, deren Weg zueinander mehr durch kleine Gesten als durch große Emotionen geprägt ist.

Theo verfolgt einen Lebensstil, der stark nach außen zeigt, dass er sich von den Erwartungen anderer gelöst hat. Roger hingegen ist zurückgezogen, vorsichtig und geprägt von den Ansprüchen anderer. Diese Gegensätze machen jedenfalls neugierig. Während Theo mit den letzten Ausläufern seiner spätjugendlichen Rebellion kämpft, versucht Roger, überhaupt erst in diese Phase zu kommen.

Die Sanftheit zwischen den Männern mochte ich recht gern. Die gemeinsamen Spaziergänge fand ich dabei sehr schön, weil Theo bestimmt die Führung übernimmt, ohne Roger zu überfahren. Beim Lesen erfährt man beide Sichtweisen und versteht Theos Gesten und auch, wie sie auf Roger wirken. Man sieht richtig, wie sie sich aufeinander einstellen. Gleichzeitig hat mir aber auch ein wenig die Kraft gefehlt, die ich von anderen Liebesromanen kennen. Der Funke wollte mich nicht mitreißen, auch wenn ich den Weg der beiden gern begleitet habe. 

Es war schön zu sehen, wie sie langsam aus ihren Mustern herauswachsen. Theo fängt an, seine Rolle im Leben neu zu denken. Roger schafft es langsam, für sich einzustehen. Das macht die Beziehung zwischen den beiden zwar nicht aufregender, aber dafür authentisch und warmherzig. Dennoch hätte sie der Autor, meinem Geschmack nach, ruhig ein bisschen aus der Komfortzone schubsen dürfen.

Das Bistro, in dem Theo arbeitet, war einnehmend beschrieben. Die Lokalatmosphäre hat Robin Lang schön eingefangen. Man sitzt gedanklich fast mit am Tresen, hört das Zwischen der Kaffeemaschine und sieht, wie sich die Gäste an den Tischen im Laufe des Tages verändern. Das hat den Alltag der Figuren auf jeden Fall lebendiger gemacht und dem Buch einen warmen Rahmen gegeben. 

Dafür lässt mich die Wohngemeinschaft, die zur Reihe gehört, etwas zwiegespalten zurück. Dadurch kommt sicherlich Vielfalt hinein, aber man manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass es vielleicht etwas weniger Figuren auch getan hätten. Manchmal wirkte das WG-Treiben eher wie Füllmaterial auf mich. Ich mochte den Gedanken des gemeinsamen Lebens, da auch alle im Bistro arbeiten, nur hätte ich mir mehr Fokus auf Theo und Roger gewünscht. 

Alles in allem hat mir das Umfeld aus Wohngemeinschaft und Bistro aber gefallen, weil es der Geschichte einen gemütlichen Rahmen gibt. 

Unterm Strich ist "Zwischen Titel und Theke" kein Roman, der nicht mit großen Überraschungen arbeitet, sondern sich sanft entfaltet und damit ein passendes Buch für zwischendurch ist. Theo und Roger wirken zwar nicht immer aufregend, aber sie wachsen beide über sich hinaus, was letztendlich eine schöne Liebesgeschichte ergibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich zu weiteren Büchern des Autors greife.
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MEINE BEWERTUNG
★★★

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