Mittwoch, 7. Juli 2021

Rezension: Schneewittchen schläft - C. J. Tudor

Schneewittchen schläft - C. J. Tudor
© Penguin Random House
Schneewittchen schläft
| C. J. Tudor |

Verlag: Goldmann Verlag 2021
Seiten: 480 
ISBN: 9783442206162 

MEINE BEWERTUNG 
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Unheimliches Thriller-Puzzle

Gabe steht im Stau. Im Wagen vor ihm sieht er ein Mädchen, das eindeutig seine Tochter ist. Das Auto verschwindet und mit ihr Gabes Familie. Seither verbringt Gabe sein Leben wie ein Besessener auf der Autobahn, in der Hoffnung seine Tochter wiederzufinden.

„Schneewittchen schläft“ ist ein unheimlicher Thriller von C. J. Tudor. Sie ist eine Autorin, die für ausgeklügelte Spannung, fesselnde Atmosphäre und großartige Ideen steht. Meiner Meinung nach hat sie erneut bewiesen, dass sie ein funkelnder Stern unter Thriller-Autoren ist.

Gabe steht im Stau. Er hat es eilig, weil zuhause erwartet man ihn. Während er sich ärgert und rastlos am Steuer klebt, mustert er dem Wagen vor ihm und driftet in verkehrsbedingte Gefühlswallungen ab. Plötzlich sieht er ein Mädchen an der Heckscheibe, das haargenau seiner Tochter Izzy gleicht. Als sie das Wort Daddy mit ihren Lippen formt, ist Gabe völlig erstaunt. Genau in diesem Moment löst sich der Stau, und das Auto samt Mädchen wurden nicht mehr gesehen.

Jahre später ist Gabe erneut auf der Straße unterwegs. Mittlerweile ist sie sein Zuhause geworden, weil er rund um die Uhr nach seiner Tochter Izzy sucht. Gleichzeitig sind Fran und ihre Tochter Alice ständig auf Achse. Allerdings suchen sie nicht, sondern fliehen, weil Fran weiß, was damals geschehen ist.

Zu Beginn des Thrillers ist man in der Alltagssituation auf der Straße und schon zieht einem C. J. Tudor mit dieser irren Situation den Boden unter den Füßen weg. Man denkt, dass eigene Kind sei wohlbehalten zuhause und wartet sehnsüchtig, doch dann erblickt man es in einem fremden Auto, und die Welt steht still. Aus dieser kurzen Vergangenheitsepisode von Gabe wird man in die Gegenwart befördert, wo er wie ein Besessener nach seiner Tochter sucht.

Als Leser ist man nicht nur mit ihm unterwegs, sondern leistet zudem Fran und ihrer Tochter Alice Gesellschaft. Diese beiden führen ein Leben auf der Flucht, und es dauert, bis man ahnt, wovor sie fliehen.

C. J. Tudor hat wieder einmal einen fesselnden, mysteriösen Thriller geschrieben, der gleichzeitig eine leichte Gruselatmosphäre verströmt. Besonders während der ersten Hälfte des Romans wird es schaurig, es ereignen sich mysteriöse Situationen und als Leser fragt man sich die ganze Zeit, wie das alles zusammenhängt.

Die gesamte Handlung ist als geniales Puzzle konstruiert ohne dabei an Ecken hängen zu bleiben. Es ist exzellent durchdacht, die einzelnen Teile gleiten geschmeidig ineinander und es macht großen Spaß, das Rätsel zu lösen und zu guter Letzt das düstere Gesamtbild zu betrachten.

Die Zusammenhänge bleiben lange undurchschaubar und während des Lesens stellte ich Unmengen an Mutmaßungen an. Im Endeffekt hatte ich das letzte I-Tüpfelchen nach etwa drei Viertel des Romans durchschaut, doch zu diesem Zeitpunkt war es meiner Ansicht nach genau im richtigen Stadium.

Die Stimmung ist gedrückt sowie verzweifelt und im Erzählstil schwingt ein verbissener Grundton mit, der durch Protagonist Gabe Gestalt annimmt. Als Leser klammert man sich an ihn und seine Bemühungen. Dabei bewundert man, dass er bisher durchgehalten hat.

Meiner Meinung nach hat C. J. Tudor erneut einen anständigen Thriller geschrieben. Die Handlung ist exzellent konstruiert, die fesselnde Stimmung trägt einen durch die Story und die Spannung hält, was das Genre verspricht.

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MEINE BEWERTUNG

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Schneewittchen schläft - C. J. Tudor

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.

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2 Kommentare:

  1. Hallo Nicole!
    Das hört sich wirklich nach einem sehr guten Thriller an. Ich mag es wenn man bis relativ zum Schluss nicht durchschaut worum es geht. Vielleicht werde ich mir das Buch mal näher ansehen. :)
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

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    1. Hallo Diana,

      es ist zwar ruhig aber fesselnd. Ich habe die ganze Zeit getüftelt wie die Ereignisse zusammenhängen. Das kann die Autorin recht gut ohne sich zu sehr in wilde Konstruktionen zu verlieren. Es hat auch einen winzigen übernatürlichen Aspekt. Der ist aber minimal.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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