© Penguin Random House |
Verlag: Heyne Verlag 2021
Seiten: 576
Seiten: 576
ISBN: 97833453320321
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Horror-Empfehlung
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Horror-Empfehlung
Kris Barlow steht vor den Trümmern. Ihr Mann ist bei einem Unfall gestorben und so zieht sie sich mit ihrer Tochter Sadie in ein altes Ferienhaus an einem See zurück. Die Warnungen der hiesigen Einwohner vor dem Haus schießt sie in den Wind. Doch dann merkt sie, dass sich ihre Tochter unheimlich zu verhalten beginnt.
„Violet“ ist ein Horror-Roman von Scott Thomas, der dem dunklen Genre alle Ehre macht.
Ich bin immer auf der Suche nach Horror-Autoren und mit Scott Thomas habe ich vermutlich einen starken Namen der dunklen Zunft entdeckt. Bereits mit „Kill Creek“ hat er mich begeistert. Und ich freue mich, dass er mit „Violet“ ordentlich nachgelegt hat.
Kris‘ Ehemann ist bei einem Unfall gestorben und jetzt steht sie mit ihrer Tochter Sadie allein da. Um den Kopf freizubekommen und die erste Trauerphase zu überstehen, beschließt sie, im alten Ferienhaus ihrer Eltern den Sommer zu verbringen.
Kris hat zahlreiche Sommer mit ihren Eltern in dem Ferienhaus verbracht und es hängen viele Erinnerungen daran. Aber Rückblicke sind nicht immer erfreulich, schon gar nicht, wenn sie mit dem Tod der eigenen Mutter zusammenhängen.
Daraus ergibt sich eine drückende Mischung aus Trauerbewältigung in Vergangenheit und Gegenwart, realem Entsetzen und eingebildetem Grauen, das die Grenze zur Realität durchdringt.
Thomas Scott schreibt überwältigend eindringlich. Er nimmt sich Zeit, seine Figuren vorzustellen, die Umgebung zu beschreiben und vor allem, um die drückende Stimmung zu vermitteln. Sein Stil fesselt an die Seiten, schürt subtile Spannung, zieht den Leser in die Story und bannt an jedes Wort. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, obwohl lange Zeit kaum etwas geschieht.
Kris und Sadie kommen in dem Ferienhaus an und Kris ist über den verwahrlosten Zustand empört. Zuerst wird gewienert, geschrubbt, geputzt und gelüftet. Der Zitronenduft des Reinigungsmittels breitet sich aus, die Spinnweben werden entfernt und langsam macht sich ein wohnliches Gefühl breit. Es ist total merkwürdig, wie fesselnd Scott Thomas banale Gegebenheiten beschreibt. Kris schrubbt über mehrere Seiten hinweg eine Badewanne, und trotz der ereignislosen Situation, bin ich an dem Buch geklebt.
Von Beginn an zieht sich eine bedrohliche Atmosphäre durch den Roman. Allein aufgrund des Autors weiß man, dass die Geschichte in eine schaurige Richtung führt. Dabei bleibt es zuerst recht überschaubar, obwohl subtile Spannung aus allen Winkeln und Ecken des Ferienhauses kriecht.
Letztendlich formt sich die Handlung zu einem feinen Horror-Roman, der dem Genre definitiv Ehre macht. Einzig, an den unheimlichen Situationen hat der Autor meinem Geschmack nach ein bisschen zu übertrieben gespart. Ein paar grausige Ereignisse mehr, hätte die Geschichte vertragen. Trotzdem ist dieses Buch ein unheimlicher Hochgenuss, der Freunde des Genres mit einem unbehaglichen Gefühl verwöhnt.
Im Endeffekt ist „Violet“ ein atmosphärischer Roman, der dank der mulmig-beklemmenden Stimmung ein schauriges Leseerlebnis mit einer feinen Horror-Handlung ist. Empfehlung.
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Huhu Nicole :D
AntwortenLöschenNa, das klingt doch mal nach einer echt coolen Atmosphäre. "Kill Creek" habe ich ja auch gelesen, das fand ich echt mega, hatte von mir auch 5+ bekommen eben auch wegen der Atmosphäre. Dieses Buch habe ich mir direkt mal notiert!
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenich habe mich durch das Buch gesuchtet und konnte echt nicht genug davon kriegen. Von der Atmosphäre her fand ich es sogar besser als "Kill Creek", weil es eine Spur persönlicher gewirkt hat. Scott Thomas ist ein sehr genialer Horror-Autor und ich hoffe, er versorgt uns noch mit ganz viel Stoff. Ich kann mir gut vorstellen, dass dir "Violet" ebenfalls gefällt.
Liebe Grüße,
Nicole