Montag, 4. Oktober 2021

Rezension: Quicksand House - Carlton Mellick III

Quicksand House - Carlton Mellick III
© Festa Verlag
Quicksand House
| Carlton Mellick III |

Verlag: Festa 2021
Seiten: 368 
ISBN: 978365529527

MEINE BEWERTUNG 

 - 



Bizarre, vergnügliche Horror-Story

Zecke und Polly leben im Hort. Sie haben noch nie ihre Eltern gesehen. Eine Nanny betreut sie und verspricht, dass sie eines Tages abgeholt werden. Doch dann bricht die Wasser- und Nahrungsversorgung zusammen und die Geschwister wagen sich in unbekannte Teile des Hauses vor.

"Quicksand House" zählt zum sonderbaren Genre Bizarro-Fiction und lässt sich meiner Ansicht nach als schräge, dystopische und fesselnde Horror-Story beschreiben. 

Zuerst begegnet man Zecke und Polly in ihrem Leben im Hort und lernt dabei die wichtigsten Regeln kennen. Der Hort ist den Geschwistern und ihrer Nanny vorbehalten. Hier wachsen sie auf, um später zu den Eltern geholt zu werden. Weder Zecke noch Polly verstehen, warum sie derart abgeschottet leben und sie träumen davon, endlich ihre Familie zu sehen.

Carlton Mellick III wirft den Leser in eine bizarre Situation. Die Kinder wachsen isoliert auf, werden zum Schulunterricht teleportiert, mittels Maschinen mit Nahrung versorgt und eine Nanny kümmert sich um die Erziehung. Eine Spur merkwürdiger wird es, wenn Polly vor dem geistigen Auge erscheint: Sie hat grüne Haare und ein Geweih wächst aus ihrem Kopf. 

Während ich diese Details verarbeitete, beschäftigte sich Zecke mit Auffälligkeiten im Unterricht und beim Speiseplan. Es treten Störungen auf bis letztendlich die gesamte Technik im Hort versagt.

Für Zecke und Polly bleibt nur, sich auf die Suche nach den Eltern zu machen, was sie durch das gesamte Haus mit seinen unaussprechlichen Gefahren führt.

Carlton Mellick III ist höllisch talentiert und schickt den Leser in eine Welt, die rundherum schräg verläuft, sodass er vom ersten Moment an unsagbare Neugier weckt. Ich denke, man muss sich auf diese bizarre Atmosphäre einlassen, aber mir hat es definitiv großes Vergnügen gemacht.

Spannung ergibt sich zuerst daraus, diese Welt, den Hort, das Haus, Pollys Geweih und die bizarren Elemente allgemein zu verstehen. Zudem sind Zecke und Polly auf ähnlichem Wissensstand wie der Leser und streben selbst nach Antworten. Daraus ergibt sich eine gemeinsame Entdeckungsreise, die zum bedrohlichen Abenteuer wird. 

Von der Handlung her begeben sich Zecke und Polly auf einen gefährlichen Weg durch das Haus, das man sich in seinem Ausmaß erst während des Lesens grob vorstellen kann. Es ist gigantisch und hält allerhand Überraschungen bereit. 

Ich war gefesselt, interessiert und konnte mich kaum von der Geschichte lösen, weil mir immer mehr Fragen auf der Seele brannten.

Die Erzählung empfand ich stellenweise als brutal. Mellick III schildert ernsthafte Verletzungen, gequältes Leiden und versteckt im Kern einen erschreckenden Hintergrund. Ich litt mit den Figuren, schleppte mich durch dunkle Gänge, fürchtete mich vor den Schatten und den Gefahren in der Finsternis. 

Mit dem Ausgang der Geschichte war ich nicht vollständig zufrieden, obwohl das Ende zum Gesamtpaket passt. Es ist bizarr, schwer verdaulich und kribbelt nach dem Lesen unter der Haut. 

„Quicksand House“ ist äußerst speziell, bereitet dafür großes Vergnügen, wenn man sich auf diesen bizarren Horror einlässt. Meiner Meinung nach sollte man es versuchen, wenn man auf die Geschichte neugierig geworden ist. 
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MEINE BEWERTUNG
★★★★

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