Samstag, 12. März 2022

Rezension: Verschließ jede Tür - Riley Sager

Verschließ jede Tür - Riley Sager
© dtv
Verschließ jede Tür
| Riley Sager |

Verlag: dtv 2020
Seiten: 400 
ISBN: 9783423219334

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 



Stimmungsvoller Thriller mit leichtem Gruseltouch

Was für ein Job! Jules passt auf eine Luxuswohnung im exklusiven Hochhaus Bartholomew auf und bekommt dafür ordentlich bezahlt. Trotz merkwürdiger Bedingungen lässt sie sich die Gelegenheit nicht entgehen und gerät dabei in Gefahr.

„Verschließ jede Tür“ von Riley Sager ist ein feiner Psychothriller, der mit jeder gelesenen Seite immer mehr zum Pageturner wird.

Von Riley Sager habe ich bereits „Final Girls“ gelesen und ich wusste, dass er guten Thrillerstoff schreibt, der sich packend lesen lässt. Zwar haben mir die „Final Girls“ gefallen, doch damals dachte ich mir, da ist etwas Luft nach oben. Jedenfalls habe ich mir deshalb „Verschließ jede Tür“ geschnappt und Sager nähert sich mit diesem Werk der Thriller-Spitze an.

Jules braucht dringend Geld. Ihre Beziehung ist vorbei, ihren Job hat sie an den Nagel gehängt und aus der gemeinsamen Wohnung mit dem Ex ist sie ausgezogen. Jetzt lümmelt sie auf der Couch ihrer besten Freundin herum, was auf Dauer keine Lösung ist. So stolpert sie über ein unschlagbares Job-Angebot: Für eine Wohnung im prominenten Hochhaus Bartholomew wird ein:e Wohnungssitter:in gesucht und Jules versucht ihr Glück.

Tatsächlich bekommt sie den Job und arrangiert sich mit den Bedingungen: Sie muss jede Nacht in der Wohnung schlafen und es darf kein Besuch empfangen werden. 

Zu den Bedingungen möchte ich erwähnen, dass sie mir gar nicht merkwürdig erscheinen, obwohl sie im Klappentext so beschrieben sind. Ich denke, wenn man auf eine Luxus-Wohnung aufpasst, liegt es auf der Hand, dass Besuch verboten und man nachts immer anwesend ist.

Jules fasst ihr Glück nicht, als sie „ihre“ neue Wohnung bezieht. Doch bald weicht ihre Glückseligkeit einem Gefühl von Bedrohung und Angst, weil Gruseliges geschieht. Außerdem sind die Hausbewohner:innen allesamt abweisend. Sie hat den Eindruck, dass ihr bewusst ausgewichen wird, weil es ein Geheimnis gibt. Selbst die Apartmentsitter:innen anderer Wohnungen deuten an, dass etwas Gefährliches in diesem Gebäude umgeht. 

Anhand der Protagonistin erhält man weitere Informationen zum Bartholomew. Es gilt als historisches Bauwerk in New York, das auf eine ereignisreiche Geschichte blickt. Mittlerweile dient es der Crème de la Crème als Wohnstätte, die vor allem die Abgeschottenheit schätzt.

Laut meinen Recherchen steht das Bartholomew Building in Manhattan im Viertel Turtle Bay. Aber ich kann nicht beurteilen, inwieweit sich Riley Sager an der Realität orientiert.

Auf jeden Fall hat der Autor die Handlung und die Stimmung um das Bartholomew geschickt aufgebaut, sodass sich durchgehend die Spannung steigert und Gänsehautstimmung herrscht. Die Geschichte hat mich eingesogen, ich habe mich mit Jules in der Wohnung gefürchtet und wir bekamen Angst, als wir hinter die Fassade des Gemäuers blickten. Vom Ambiente her ist es ein perfekter Thriller mit Schauermomenten, der großen Lesespaß macht.

Bei einer Figur war mir bald klar, dass sie mit den Ereignissen zutun hat. Dennoch war es ein außerordentliches Vergnügen, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Wer gerne und viele Thriller in diese Richtung liest, kennt das Strickmuster einigermaßen. Daher war es bei dem einen Punkt für mich vorhersehbar.

Trotzdem habe ich die Hintergründe lange nicht durchschaut und ich habe mich von der genialen Gruselstimmung durch das Buch tragen lassen. Es passiert viel Unheimliches, was den Nervenkitzel unterstreicht. 

Das Ende fand ich richtig gut, denn es war genauso grausig wie der Weg dahin. Außerdem endet es pompös, aber nicht zu überladen. Es ist ein solides Konstrukt, das einen zufrieden das Buch schließen lässt.

Meiner Meinung nach hat Sager einen stimmungsvollen Thriller mit leichtem Gruseltouch geschrieben und ich freue mich auf das nächste Buch von ihm. 
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MEINE BEWERTUNG
★★★★

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5 Kommentare:

  1. Liebe Nicole

    Oh, wow, das klingt spannend. Aber in deinem abschliessenden Fazit schreibst du von "leichtem Gruseltouch", während alles, was du vorher schreibst, nach enorm viel Grusel klingt ;-) Aber ich bin ready für Grusel, es ist abends wieder länger hell, deshalb habe ich mir das Buch gleich einmal auf die Liste gepackt.

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Hallo Livia,

      bei deinem Kommentar musste ich lachen. :D Naja, so richtig gruselig fand ich es nicht. Es hat zwar ein paar Momente, aber das war jetzt nicht so, dass ich es als gruseliges Buch bezeichnen würde. Aber ja, wahrscheinlich hat es für Normalleser:innen einen Gruselfaktor.

      Viel Spaß im Bartholomew Building, wenn es so weit ist.

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Liebe Nicole

    Danke für die Klarstellung :-D

    Ich denke, dass mir das Buch sehr gut gefallen könnte. Viel oder wenig Grusel hin oder her ;-)

    Danke und alles Liebe
    Livia

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  3. Hallo Nicole,

    die Bedingungen für den Job erscheinen mir auch sehr vernünftig! Also, ich würde den Job annehmen und mir einfach einen Stapel Bücher oder meinen eBook-Reader mitnehmen... 📚😊

    Das klingt nicht schlecht, ich hab mir das mal in der Onleihe vorgemerkt!

    LG,
    Mikka

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    1. Hallo Mikka,

      ja, ich finde das sind doch sehr realistische Bedingungen. Ich würde es mir auch einfach gemütlich machen und lesen. :D

      Ich mag die Bücher von Riley Sager mittlerweile sehr. Jetzt habe ich erst "HOME - Haus der bösen Schatten" von ihm gelesen und fand es noch besser. Nun hat er mich. ^^

      Liebe Grpüße
      Nicole

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