Quelle: Amazon * |
| Alexandra Fischer |
Verlag: Book on Demand 2024
Seiten: 562
ISBN: 978-3759733726
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Das Erbe des Horizonts
Nach dem Zweiten Weltkrieg geht es für Westsamoa aufwärts. Abenteuerhungrige Reisende strömen zunehmend auf die Südsee-Insel und sogar Filme werden vor Ort gedreht. Für die Familie von Bahlow fängt eine Zeit des Umbruchs an, die nicht nur angenehme Entwicklungen bereithält.
Mit „Das Erbe des Horizonts“ findet man sich ein viertes Mal im familiären Gefüge der von Bahlows wieder. Die Familie verließ einst Deutschland, um in der Südsee wirtschaftliches Glück zu finden. Seither ist Tamalele das Anwesen der von Bahlows, welches nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine Plantage ist.
In jedem Band werden die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auf der Südseeinsel beleuchtet. Im Jahr 1947 haben die Filmemacher Hollywoods die Südsee als Filmkulisse für sich entdeckt, was unter anderem zu wirtschaftlichen Aufschwung führt.
Auch der Tourismus beginnt zu keimen, was reiche Amerikaner auf die Insel aus Filmen bringt.
Einerseits ist das Geld auf der Insel willkommen, andererseits fühlen manche die regionale Kultur bedroht. Nichtsdestotrotz ist das wirtschaftliche Überleben im Vordergrund, was für die von Bahlows an erster Stelle steht.
Im ersten Band fängt die Saga mit Helenes und Marthas Kindheit an, die vom gewalttätigen Vater in ein neues Leben auf Westsamoa verfrachtet wurden. Jede von ihnen fand einen eigenen Weg, damit umzugehen. Dennoch färbten Jähzorn und Wucht des Vorfahren auf die Generationen nach ihm ab.
Mittlerweile stehen Enkel und sogar Urenkel der Schwestern im Vordergrund. Sie sind es, die sich am Erhalt ihres Erbes aufreiben, ihre Herkunft von Deutschland und die Verbundenheit mit der Insel in sich tragen und sich den Gezeiten der Gegenwart stellen.
Alexandra Fischers Romane sind allesamt wunderbar geschrieben und erzählt. Die Autorin schafft es ausgezeichnet, politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen mit der Handlung zu verweben und somit ein lebendiges Bild dieser Zeit zu transportieren. Persönliche Ängste, Befürchtungen und Hoffnungen stehen auf einer Ebene mit geschichtlichen Ereignissen und Entwicklungen, wodurch ihre Romane zu einer erkenntnisreichen Lektüre werden.
Schon im letzten Teil hat mich die Fülle an agierenden Personen gestört, die den Lesefluss hemmen und die Orientierung erschweren. Fast jedem Nachkommen werden eigene Kapitel gewidmet, wodurch es teilweise schwierig ist, den Überblick zu bewahren.
Die Handlungen und die Entscheidungen der Figuren konnte ich nicht immer nachvollziehen. Oftmals stand ich dabei vor einem Rätsel, was sich bis zum Ende hin nur seltenst auflöste. Außerdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich die persönliche Geschichte der Familie besser als sie selbst kenne, wenn es beispielsweise um die angrenzenden Grundstücke geht.
Es gab Zeitsprünge, die ich zu abrupt empfunden habe. Zum Beispiel wird die Gefahr von Polio sowie Maßnahmen dagegen ausgiebig ausgebreitet und plötzlich war dies zeitlich abgehakt.
Die Handlung des vierten Bands hatte wenige Höhen und Tiefen, sondern blieb eher im Alltäglichen hängen, was ich insgesamt als interessant empfunden habe. Dabei spielten die Nachwehen des Zweiten Weltkriegs genauso eine Rolle, wie es das aktuelle Geschehen um Hollywood und der politische sowie gesellschaftliche Blick in die Zukunft tat.
Alles in allem ist „Das Erbe des Horizonts“ eine Art Übergangsband für mich, der das Aufrappeln nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu einer politischen Festigung in der Mitte des 20. Jahrhunderts beschreibt.
Zum Schluss bleiben viele Fragen an die Zukunft offen und ich freue mich sehr, wenn ein abschließender fünfter Teil noch einmal an die Seite der von Bahlows auf Westsamoa führt.
Schon im letzten Teil hat mich die Fülle an agierenden Personen gestört, die den Lesefluss hemmen und die Orientierung erschweren. Fast jedem Nachkommen werden eigene Kapitel gewidmet, wodurch es teilweise schwierig ist, den Überblick zu bewahren.
Die Handlungen und die Entscheidungen der Figuren konnte ich nicht immer nachvollziehen. Oftmals stand ich dabei vor einem Rätsel, was sich bis zum Ende hin nur seltenst auflöste. Außerdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich die persönliche Geschichte der Familie besser als sie selbst kenne, wenn es beispielsweise um die angrenzenden Grundstücke geht.
Es gab Zeitsprünge, die ich zu abrupt empfunden habe. Zum Beispiel wird die Gefahr von Polio sowie Maßnahmen dagegen ausgiebig ausgebreitet und plötzlich war dies zeitlich abgehakt.
Die Handlung des vierten Bands hatte wenige Höhen und Tiefen, sondern blieb eher im Alltäglichen hängen, was ich insgesamt als interessant empfunden habe. Dabei spielten die Nachwehen des Zweiten Weltkriegs genauso eine Rolle, wie es das aktuelle Geschehen um Hollywood und der politische sowie gesellschaftliche Blick in die Zukunft tat.
Alles in allem ist „Das Erbe des Horizonts“ eine Art Übergangsband für mich, der das Aufrappeln nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu einer politischen Festigung in der Mitte des 20. Jahrhunderts beschreibt.
Zum Schluss bleiben viele Fragen an die Zukunft offen und ich freue mich sehr, wenn ein abschließender fünfter Teil noch einmal an die Seite der von Bahlows auf Westsamoa führt.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★★
Die Reihe vom Horizont:
1) Der Traum vom Horizont [Rezension lesen]
2) Die Rückkehr zum Horizont [Rezension lesen]
3) Die Kinder des Horizonts [Rezension lesen]
4) Das Erbe des Horizonts
5) Die Freiheit am Horizont
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