Samstag, 26. Oktober 2024

Rezension: Onkel Montagues Schauergeschichten - Chris Priestley

Onkel Montagues Schauergeschichten 1 - Chris Priestley
© Oetinger
Onkel Montagues Schauergeschichten
| Chris Priestley|

Verlag: Oetinger 2023
Seiten: 224
ISBN: 978-3751204811

MEINE BEWERTUNG 
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Kleines Gruseln für zwischendurch

Onkel Montague lebt mit seinem Diener Franz allein in einem düsteren Haus. Umgeben vom Wald, abseits des tägliches Trubels und inmitten eines beklemmenden Gartens liegt sein Domizil. Doch für Edgar zählt, dass Onkel Montague der beste Geschichtenerzähler ist.

Auf "Onkel Monatgues Schauergeschichten" bin ich dank anderer Bücherbegeisterter erneut aufmerksam geworden. Das Buch ist mir schon früher aufgefallen, doch weil es als Kinderbuch gilt, habe ich es aus dem Blick verloren. Da in den meisten Rezensionen davon die Rede ist, dass viele der Geschichten wirklich unheimlich sind, musste es als Lektüre für die düstere Jahreszeit her.

Ich habe es nicht bereut. Onkel Montagues Geschichten sind entzückend und schaurig zugleich. Sie haben mir oft einen kalten Schauer über den Rücken getrieben. Denn auch, wenn diese im verspielten Gewand erscheinen, haben sie alle zusammen eine böse Quintessenz, die wirklich gruselig ist.

Edgar ist ein kleiner Junge, der regelmäßig und gerne seinen Onkel Montague besucht. Wie eingangs beschrieben wohnt der in einem abgelegenen Haus im Wald, und freut sich über die Gesellschaft des Neffen.

Der Junge findet ihn nicht nur nett, und zugegeben, etwas merkwürdig, sondern liebt die Schauergeschichten, die ihm der Onkel jedes Mal erzählt.

Dazu greift sich der einen Gegenstand im Raum und berichtet, welche Rolle dieser bei einem gruseligen Hergang spielte.

"Ich bin ein Sammler des nicht Gewollten, Edgar; des Verwunschenen, des Verfluchten - des Verdammten." (S. 126)

In diesem ersten Teil der Sammlung um Onkel Montague sind insgesamt elf Geschichten zu finden, wobei die erste und die letzte davon zur Rahmenhandlung gehören. Im Mittelpunkt jeder Handlung steht ein Kind, dem Unheimliches und Brutales geschieht. Grundlage ist meist, dass die Kinder oder Erwachsene herum nicht auf Warnungen hören oder etwas Verbotenes tun.

Dabei erinnerten sie mich an Sagen und Märchen aus meiner Kindheit, die auf erzählerische Weise Moral vermitteln und vor möglichen Konsequenzen warnen.

Die Atmosphäre ist insgesamt schön schaurig umgesetzt, wobei es für mich eher ein kleiner Grusel zwischendurch als ein intensives Schauer-Erlebnis ist.

Viele Geschichten haben es wirklich in sich, wobei ich "Winterschnitt", "Der Goldrahmen" und "Der Pfad" am gruseligsten empfand und mir am besten gefielen. Diese waren besonders böse und würden ausgeschmückt zu einem Buch sicherlich geniale Horror-Romane ergeben.

Die kurzen Episoden sind, meiner Meinung nach, kindgerecht aufbereitet. Brutale Details sind ausgespart und gekonnt umschrieben. Altersempfehlung traue ich mir keine abgeben, aber für ältere Kinder müssten die Geschichten schon bekömmlich sein. Nach oben ist sicherlich keine Grenze gesetzt.

„Du meinst, es gibt ein Alter, in dem man keine Angst mehr haben soll?“ (S. 202)

Ich freue mich jedenfalls, dass ich Edgar auf seinen schaurigen Besuch zum kauzigen Onkel Montague begleitet habe, und hoffe, dass wir uns bei Gelegenheit wieder begegnen.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★

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