Dienstag, 11. Juli 2017

Rezension: Shifters. Radikal böse - Edward Lee/ John Pelan

© Festa Verlag
Shifters. Radikal böse
| Edward Lee & John Pelan |

Verlag: Festa Verlag 2016
Seiten: 384 
ISBN: 9783865524485

MEINE BEWERTUNG 

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Radikal böser Dracula-Roman

Bestialische Morde geschehen in San Francisco. Bisswunden deuten auf Kannibalismus hin. Doch Captain Jack Cordesman ist dank einiger roter Haare am Tatort der blutigen Wahrheit auf der Spur.

Bei „Shifters. Radikal böse“ handelt es sich um eine großartige, moderne Dracula-Adaption. Meiner Meinung nach liegt das Hauptthema eindeutig beim Vampirismus, wobei die zugehörigen Elemente wie unerklärliche Wollust sowie Begierde, die Faszination der Dunkelheit und die makellose Schönheit des unstillbaren Blutdursts etwas extremer vertreten sind.

Zu Beginn werden etliche Figuren eingeführt, was mir zuerst die Orientierung in der Geschichte erschwert hat. Grob gesehen sind wohl diese Charaktere am wichtigsten:


Es gibt die rothaarige Frau von vollkommener Schönheit, die episodenhaft von ihrer Existenz berichtet. Dabei geht sie auf ihre Vergangenheit genauso wie auf ihre Gegenwart ein und gerade zu Beginn fiel es schwer, sie einzuordnen.


Locke ist ein distanzierten Dichter, der sein Herz an eine Frau verloren hat und nun mit seinem Liebeskummer kämpft. 


Und natürlich gibt es Captain Jack Cordesman, den Ermittler, der meinem Gefühl nach nur eine Nebenfigur ist. Er beschäftigt sich mit den großen Philosophen und ist ein gestandener Cop.


Daneben werden zahlreiche Randfiguren eingeführt, die relativ rasch wieder verschwinden. Trotzdem haben allesamt Tiefe bekommen und jede einzelne davon hat auf mich glaubwürdig gewirkt.


Die vielen Perspektivenwechsel lassen den Leser im Dunkeln tappen, allerdings bringen sie eine faszinierende Dynamik und Anspannung in die Handlung rein, wodurch ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. 


Wermutstropfen sind für mich die poetischen Abschnitte, die bei Locke immer wieder in den Vordergrund rücken. Seinen Gedichten wird viel Raum gegeben und ich bin ein Mensch, der mit Poesie nicht viel anfangen kann.


Der mystische Rahmen um den Vampirismus wird in all seinen Facetten beschrieben. Hier sind etliche Hardcore-Szenen dabei, die sich zarte Gemüter nicht antun dürfen. Oft ist es sexy, gespenstisch und so richtig ekelhaft. 


„Sie erschufen Dinge, die uns bis hinab in unsere primitivsten Gene Angst machten.“ (S. 338 - 339)


Cordesmans Ermittlungen holen einen immer wieder in die Realität zurück, während man bei den anderen Abschnitten in eine dunkle, blutige Welt abdriftet. Das finde ich sehr gelungen beschrieben, weil ich es gern mag, wenn die Realität auf das Außergewöhnliche trifft.


Einige Entwicklungen waren mir zu philosophisch angehaucht oder sind mir zu schnell aus der Handlung entschwunden. Trotzdem es ist ein Vampir-Roman mit Hand und Fuß, der mich mit seiner radikal bösen Stimmung von Anfang an gefangen hat.


Alles in allem lässt sich „Shifters. Radikal böse“ extrem gut lesen und hat einen Horror-Splatter-Schliff vom Feinsten. Demzufolge kann ich es an Horror- , Splatter- und Vampir-Freunde absolut weiterempfehlen.

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MEINE BEWERTUNG

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6 Kommentare:

  1. Guten Morgen Nicole :D

    Na, das klingt doch echt gut. Ich hatte nur einmal in ein Buch von Edward Lee hineingelesen und fand es echt krass! :D Da ging es irgendwie um ein riesengroßes Weibliches Körperteil, das Leute verschlingt, falls du verstehst was ich meine xD Ich glaube, damals war ich nur noch zu jung dafür :O

    Ich glaube, ich müsse mich echt mal an ein Buch von Edward Lee wagen, klingt auf jeden Fall echt krass! :D

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      super! Nein, so ein verschlingendes Körperteil wäre mir auch zu abgedreht. XD Obwohl es an und für sich eine tolle Idee ist.

      Das Buch hier kann ich empfehlen. Manche Handlungsstränge enden zwar etwas abrupt und die Gedichte waren gar nicht meins, doch ansonsten hat's mich richtig begeistert.

      Ansonsten habe ich noch nichts von Edward Lee gelesen und kann es nicht beurteilen.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Hallo Nicole,
    das klingt doch ganz nach meinem Geschmack ;)
    Von Edward Lee hab ich bisher Das Schwein gelesen und fand es ziemlich gut (also eklig, krass und überhaupt xD)
    Auf jeden Fall steht das Original "Dracula" noch auf meiner Liste und dann könnte ich ja noch diese Adaption hierzu lesen :D
    Liebe Grüße Melli

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    1. Hallo Melli,

      ja, das könnte dir wirklich gefallen. :) Ich glaube, wenn man vorher "Dracula" gelesen hat, dann kommt es besser an, weil doch manche Elemente sehr ähnlich (im positiven Sinn) sind. Mit diesen Vampiren hätte Bram Stoker bestimmt seine Freude gehabt.

      "Das Schwein" schreckt mich schon vom KT her ab - das ist dann doch wieder nichts für mich.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    2. Hahaha, ja, "Das Schwein" ist gewöhnungsbedürftig und nichts für Jedermann :D Aber mir hat der schwarze Humor darin unglaublich gut gefallen. Bei solchen Büchern muss man meiner Meinung nach Fiktion und Realität auseinanderhalten können, dann ist es völlig in Ordnung. Auf jeden Fall sind sie berechtigt erst ab 18 Jahren.

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    3. Ich habe ja jetzt schon einige Bücher aus dem Hause Festa gelesen - und stimme zu, die Freigabe ab 18 ist auf jeden Fall berechtigt. XD

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