Freitag, 29. März 2024

Rezension: Der Pfad - Megan Miranda

Der Pfad - Megan Miranda
© Penguin
Der Pfad
| Megan Miranda |

Verlag: Penguin 2024
Seiten: 384 
ISBN: 978-3328109082

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 



Düster und unterschwellig spannend

Die Ortschaft Cutter’s Pass ist es mittlerweile gewohnt, dass Wanderer verschwinden. Alle paar Jahre begeben sich Touristen auf den Pfad und werden nie mehr gesehen. Dennoch fühlt sich Abby in der trügerischen Ferien-Idylle wohl, bis zu dem Tag als ein Fremder in einer Gewitternacht in ihrer Hotel-Lobby steht.

Obwohl „Der Pfad“ vom Verlag als Thriller angepriesen wird, sehe ich das Buch eher als Spannungsroman, der aufgrund seiner dunklen Atmosphäre durchaus zu fesseln weiß. 

Im Mittelpunkt des Romans stehen die Ortschaft und die Einwohner von Cutter’s Pass. Es handelt sich um ein Dorf im Schatten eindrucksvoller Berggipfel, welches bei Urlaubern mit zahlreichen Wanderrouten lockt, entspannte Tage bietet und gleichzeitig Bewegung in der Natur verspricht. Die Touristen fallen all jährlich in den Hotels, Souvenirläden und Sportgeschäften ein, während die Bewohner die Kulisse der Saison bilden. 

Die Urlaubsort-Stimmung hat Autorin Megan Miranda meiner Meinung nach exzellent umgesetzt. Ich fühlte mich sofort in das Treiben vor Ort ein und hatte den Eindruck, tatsächlich auf Reisen zu sein. 

Protagonistin Abby wohnt mittlerweile zehn Jahre in Cutter’s Pass, wo sie im Hotel ihrer Tante Celeste ihr Auskommen hat. Sie steht an der Rezeption, kümmert sich um die Anliegen der Gäste und trifft mit ihrer Kollegin Vorsichtsmaßnahmen, damit nicht wieder ein Tourist abhandenkommt.

Denn immer wieder verschwinden Wanderer am Pfad, was auf die Stimmung der gesamten Ortschaft drückt. Zwar schiebt man es auf Abstürze oder Irrwege, dennoch bleibt es mysteriös, weil niemals eine Leiche gefunden wird. 

Die Bewohner sind von diesem Phänomen gebeutelt und die Medien fragen lautstark danach, was mit dem Ort nicht stimmt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Gemeinschaft eng zusammenrückt.

Selbst für Abby ist es nach mehr als zehn Jahren im Hotel schwer, von den Bewohnerinnen und Bewohnern akzeptiert zu werden. Zwar hat sie aufgrund ihrer Tante einen relativ hohen Stellenwert, bekommt aber zu spüren, dass sie nicht dazu gehört. 

Als während einer Gewitternacht ein Fremder bei Abby in der Rezeption steht, ahnt sie rasch, dass sein Erscheinen mit dem berüchtigten Pfad zusammenhängt.

Wie eingangs erwähnt handelt es sich bei „Der Pfad“ um keinen klassischen Thriller, welcher von actiongeladenem Tempo oder wilden Verfolgungsjagden lebt. Megan Miranda treibt still und leise die Spannung in ihrem Roman an. Sie verleiht dem mysteriösem Verschwinden der Touristen eine düstere Stimmung, passt sie den Gegebenheiten und der Natur vor Ort an, und lässt den:der Leser:in spüren, dass in Cutter’s Pass etwas ganz und gar nicht stimmig ist. 

Trotz etlicher Verdachtsmomente habe ich bis zum Ende nicht erkannt, was hier im Argen liegt und worauf Abby gestoßen ist. Zuerst eher unfreiwillig stellt sie Nachforschungen an, stößt auf merkwürdige Ungereimtheiten, während ich mich teilweise sogar fragte, ob mit der Protagonistin selbst etwas nicht stimmt.

Ich habe es jedenfalls genossen, zuerst Cutter’s Pass zu erkunden und nebenher langsam die Geschichte des Pfads zu erfahren. Abbys Empfinden und ihre Erkenntnisse haben mich wie die unterschwellig bedrohliche Stimmung gepackt und ich war zuletzt überrascht, in welche Richtung die Handlung geht. 

„Der Pfad“ ist ein gemächlicher Thriller, eher ein Spannungsroman. Sachte und leise lässt dieser der Natur der Wälder lauschen, während sich ein gefährliches Unwetter über der Handlung zusammenbraut. Ich war gerne in Cutter’s Pass zu Gast, habe mich auf den verschlungenen Pfad begeben und mich in die Irre führen lassen.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★

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