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© Golkonda |
| Lee Mi-ye |
Verlag: Golkonda 2022
Seiten: 280
ISBN: 978-3965090538
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
ISBN: 978-3965090538
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Philosophische Bettlektüre
In einem verschlafenen Dorf lädt das Kaufhaus von Dallergut in die Welt der Träume ein. Hier gibt es fliegende Träume, Albträume aus abgedunkelten Werkstätten oder limitierte Editionen für besondere Momente. Penny, die frisch im Kaufhaus angestellt ist, entdeckt diese außergewöhnliche Welt voller träumerischer Abenteuer. Dahinter verbirgt sich eine tiefere Botschaft über Sehnsüchte, Ängste und das Streben nach Zufriedenheit. Betreten Sie das Kaufhaus und finden Sie ihren Traum!
„Das Kaufhaus der Träume“ klang für mich nach einer sehr originellen Geschichte. Vorneweg gestehe ich, dass ich einen handfesteren und weniger verträumten Roman erwartete. Zudem war meine Vorstellung, dass sich der Rahmen realer anfühlt und nicht vom ersten Moment an wie eine märchenhafte Traumlandschaft wirkt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Penny, die in einem Kaufhaus arbeitet, das Träume verkauft. Die Handlung entwickelt sich episodenhaft. Dabei begleiten wir Penny bei ihrer Arbeit sowie manche Geschichten der Kunden.
Es beginnt aber schon damit, dass sich Penny nach einem besonderen Arbeitsplatz sehnt. Sie träumt von einem Job im Kaufhaus der Träume. Deshalb begleitet man sie bei ihrer akribischen Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch, bei der sie dank eines guten Tipps genau zur richtigen Lektüre greift. Schließlich verschafft ihr dieses Wissen die ersehnte Anstellung.
Nun lernen wir gemeinsam mit Penny das Kaufhaus kennen. Zuerst darf sie die Abteilungen erkunden und sich im Anschluss den Arbeitsplatz wählen. Jede Abteilung hat ihr eigenes Konzept - von innovativen Träumen bis hin zum Klassiker für den Mittagsschlaf. Dabei lernt Penny exzentrische Führungskräfte kennen und muss sich entscheiden, wo sie arbeiten will. Glücklicherweise ergibt sich eine freie Stelle an der Rezeption, die zu den wichtigsten Positionen im Kaufhaus gehört.
Ab diesem Zeitpunkt erfährt man, welche Traumproduzenten angesagt sind, wie sich Träume organisieren lassen, wie die geschäftliche Seite des Träumens Rechnung trägt und ist letztendlich sogar bei einer großen Preisverleihung dabei.
Die Idee, Träume als Ware zu verkaufen und sie mit menschlichen Emotionen zu bezahlen, ist originell und faszinierend. Lee Mi-ye nutzt diese Grundlage, um philosophische Themen zu betrachten. Es geht um die Rastlosigkeit der Gesellschaft, das Streben nach Reichtum und die Suche nach Zufriedenheit. Die Botschaften werden mit Metaphern und Sinnbildern transportiert, was zu einem märchenhaften Ambiente führt.
Die episodische Struktur mag zwar thematisch zum Traumhaften passen, hinterlässt aber oft das Gefühl, dass die Tiefe und der Spannungsbogen auf der Strecke bleiben. Die Figuren wirken dabei eher wie konturlose Scherenschnitte, die nur dazu dienen, die philosophischen Gedanken der Geschichte zu unterstreichen.
Darin liegt die Schwäche des Buchs. Der philosophische Anspruch dominiert die Handlung, sodass diese den ganzen Roman verschläft. Die Atmosphäre ist durchweg verträumt und eindeutig zu sanft. Hinzu kommen der höfliche Tonfall und die stilistische Glätte, die das Buch wie einen Traum erscheinen lassen, der weichgespült und von Konflikten bereinigt wurde. Eine mitreißende Handlung oder prickelnde Aufregung lassen sich nicht finden, was ich enttäuschend fand.
Letztendlich ist „Das Kaufhaus der Träume“ ein Buch, das sich auf die Philosophie des Leben als auf eine ausgereifte Handlung konzentriert. Die reizvolle Idee und die Mi-yes charmante Welt sind faszinierend, doch der gemächliche Handlungsfluss laden regen fast eher zum Schlummern als zum Schmökern an. Wer in eine Geschichte eintauchen will, die sanft und beruhigend wie ein Traum wirkt, hat damit vermutlich die richtige Bettlektüre zur Hand.
„Das Kaufhaus der Träume“ klang für mich nach einer sehr originellen Geschichte. Vorneweg gestehe ich, dass ich einen handfesteren und weniger verträumten Roman erwartete. Zudem war meine Vorstellung, dass sich der Rahmen realer anfühlt und nicht vom ersten Moment an wie eine märchenhafte Traumlandschaft wirkt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Penny, die in einem Kaufhaus arbeitet, das Träume verkauft. Die Handlung entwickelt sich episodenhaft. Dabei begleiten wir Penny bei ihrer Arbeit sowie manche Geschichten der Kunden.
Es beginnt aber schon damit, dass sich Penny nach einem besonderen Arbeitsplatz sehnt. Sie träumt von einem Job im Kaufhaus der Träume. Deshalb begleitet man sie bei ihrer akribischen Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch, bei der sie dank eines guten Tipps genau zur richtigen Lektüre greift. Schließlich verschafft ihr dieses Wissen die ersehnte Anstellung.
Nun lernen wir gemeinsam mit Penny das Kaufhaus kennen. Zuerst darf sie die Abteilungen erkunden und sich im Anschluss den Arbeitsplatz wählen. Jede Abteilung hat ihr eigenes Konzept - von innovativen Träumen bis hin zum Klassiker für den Mittagsschlaf. Dabei lernt Penny exzentrische Führungskräfte kennen und muss sich entscheiden, wo sie arbeiten will. Glücklicherweise ergibt sich eine freie Stelle an der Rezeption, die zu den wichtigsten Positionen im Kaufhaus gehört.
Ab diesem Zeitpunkt erfährt man, welche Traumproduzenten angesagt sind, wie sich Träume organisieren lassen, wie die geschäftliche Seite des Träumens Rechnung trägt und ist letztendlich sogar bei einer großen Preisverleihung dabei.
Die Idee, Träume als Ware zu verkaufen und sie mit menschlichen Emotionen zu bezahlen, ist originell und faszinierend. Lee Mi-ye nutzt diese Grundlage, um philosophische Themen zu betrachten. Es geht um die Rastlosigkeit der Gesellschaft, das Streben nach Reichtum und die Suche nach Zufriedenheit. Die Botschaften werden mit Metaphern und Sinnbildern transportiert, was zu einem märchenhaften Ambiente führt.
Die episodische Struktur mag zwar thematisch zum Traumhaften passen, hinterlässt aber oft das Gefühl, dass die Tiefe und der Spannungsbogen auf der Strecke bleiben. Die Figuren wirken dabei eher wie konturlose Scherenschnitte, die nur dazu dienen, die philosophischen Gedanken der Geschichte zu unterstreichen.
Darin liegt die Schwäche des Buchs. Der philosophische Anspruch dominiert die Handlung, sodass diese den ganzen Roman verschläft. Die Atmosphäre ist durchweg verträumt und eindeutig zu sanft. Hinzu kommen der höfliche Tonfall und die stilistische Glätte, die das Buch wie einen Traum erscheinen lassen, der weichgespült und von Konflikten bereinigt wurde. Eine mitreißende Handlung oder prickelnde Aufregung lassen sich nicht finden, was ich enttäuschend fand.
Letztendlich ist „Das Kaufhaus der Träume“ ein Buch, das sich auf die Philosophie des Leben als auf eine ausgereifte Handlung konzentriert. Die reizvolle Idee und die Mi-yes charmante Welt sind faszinierend, doch der gemächliche Handlungsfluss laden regen fast eher zum Schlummern als zum Schmökern an. Wer in eine Geschichte eintauchen will, die sanft und beruhigend wie ein Traum wirkt, hat damit vermutlich die richtige Bettlektüre zur Hand.
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Hi Nicole!
AntwortenLöschenDa sehen wir es ja leider recht ähnlich ... ich hatte auch irgendwie etwas anderes erwartet. Es hat für mich dann doch auch etwas an Reiz verloren und ich glaube, dass ich hier auch einfach nicht alles verstanden habe, was die Autorin ausdrücken wollte.
Ich hatte gehofft, dass es dir vielleicht etwas besser gefällt.
Liebste Grüße, Aleshanee