© Penguin Random House |
| Jennifer Lynn Barnes |
Verlag: cbj 2022
Seiten: 400
ISBN: 9783570314326
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Herausfordernde Erbschaftsspielchen
Avery ist absolut auf ihr Überleben konzentriert: Sie will die Highschool mit Bravour bestehen, ein Stipendium für’s Studium erhalten und danach einen sicheren Job abgreifen. Als sie vom Milliardär Tobias Hawthorne sein Vermögen erbt, steht sie mit offenem Mund vor einem Rätsel und einer Herausforderung. Woher kannte sie der Mann? Und warum hat er sie als Erbin eingesetzt?
„The Inheritance Games“ ist der Auftakt einer Jugenbuch-Reihe, in der es um richtig viel geht. Denn Avery muss mit Hawthornes Familie sozusagen um sein Erbe spielen, woraus eine Mischung aus Rätselspaß, Abenteuer und Liebesgeschichte in einem Roman bzw. einer Reihe vereint ist.
Am Anfang werden Protagonistin Avery und ihr Leben vorgestellt. Sie geht zur Schule, ist überdurchschnittlich gescheit und müht sich aufgrund eines Schicksalsschlags im Alltag ab. Ihre Mutter ist gestorben und gegenwärtig ist sie mittellos bei ihrer Halb-Schwester einquartiert. Für Avery zählt nur, die Schule gut zu schaffen, sich mit einem Stipendium an einer Uni einzuschreiben, um danach eine sichere Arbeitsstelle zu erhalten.
Diese Pläne werden durch den Tod von Tobias Hawthorne auf positive Weise durchkreuzt. Der Milliardär hinterlässt ihr unbekannterweise ein beachtliches Vermögen. Allerdings ist eine Bedingung daran geknüpft: Avery muss ein Jahr lang im extraordinären Hawthorne Haus mit seiner Familie leben, wenn sie das Vermögen behalten will.
Dies ist der Auftakt zu einem verwirrenden Abenteuer voller Rätsel, gefährlicher Begegnungen und der Ungewissheit, warum ausgerechnet Avery den alten Hawthorne beerbt.
Von der Handlung her lassen sich Parallelen zu Cinderella ziehen, wenn man an das arme Mädchen denkt, dass ins Schloss der Königsfamilie zieht. Jedoch gibt es keinen schönen Prinzen, sondern ein Schlangennest aus undurchschaubaren Hawthornes, die gefährlich, bissig und vermutlich giftig sind.
Die enterbten Hawthornes sind verständlicherweise nicht begeistert, dass sie mit einem lebenslangen Wohnrecht im familiären Anwesen abgespeist sind. Sie beäugen Avery misstrauisch und fragen sich, was die junge Frau in Schilde führt. Man muss sich schon eingestehen, dass es merkwürdig ist, wenn ein alter Mann einem ihm unbekannten Mädchen seine Milliarden hinterlässt.
Doch je mehr man im familiären Geschehen und in Hawthorne Haus ankommt, umso klarer ist, dass der alte Hawthorne nach seinem Tod ein merkwürdiges Spielchen spielt. Avery stößt auf Rätsel, die zu den Hintergründen ihrer Erbschaft führen und zieht dabei mit den vier Hawthorne-Enkelsöhnen gedrungenerweise an einem Strang.
Damit ist Avery sozusagen die Henne im Korb und von vier reichen, attraktiven und gefährlichen Männern umgeben. Dieser Punkt hat mich etwas gestört, weil sich das Mädchen sofort zu ihnen hingezogen fühlt, obwohl es dafür keinen ersichtlichen Grund gibt.
Der plötzliche Reichtum hat sie jedenfalls wie der Schlag getroffen. Sie ist von Luxus, Glamour und Moneten umgeben und hat kaum Zeit dies zu verarbeiten. In einem Moment war sie eine verbissene Schülerin, die sich selbst aus dem Elend zieht, im nächsten Augenblick wird sie vom eigenen Security-Team in ihren privaten Hubschrauber gesetzt. Sie fühlt sich überfahren und ist entsetzt, wie dramatisch sich der plötzliche Geldsegen auf ihr Umfeld auswirkt.
Vom Stil her mochte ich Avery gern, weil sie ein toughes, intelligentes Mädchen ist, das ihre Umgebung in Frage stellt. Sie ist alles andere als ein Glamour-Girl, sondern ein natürlicher Typ, der den gewonnenen Reichtum eher skeptisch betrachtet, als ihn voller Freude beidhändig auszugeben.
Weniger gefallen hat mir das Vierergespann der Hawthorne-Enkelsöhne. Sie treten als nebulös-mysteriöse Gestalten auf, die unmöglich zu durchschauen sind. Durch sie soll vermutlich gezielt Spannung und Neugier entstehen, auf mich hat es eher zu gewollt und oberflächlich gewirkt.
Interessant war die Rätselrallye, auf die der alte Hawthorne posthum Erbin und Enkel schickt. Nur durch Zusammenarbeit schaffen sie es, an der Spur zu bleiben. Leider waren die Rätsel so verstrickt, dass sie außerhalb des Hauses Hawthorne nicht zu lösen und ein Miträtseln für den Leser nicht möglich ist, weil Wissen um die Familie als Basis dient.
Insgesamt ist es eine originelle Idee und weitab vom Üblichen, was in Jugendbüchern mit Abenteuer-Touch erzählt wird. Ich hatte Spaß und bin von dem neuartigen Plot angetan, auch wenn es mich nicht vollständig begeistert hat.
Meiner Meinung nach ist „The Inheritance Games“ ein passabler Auftakt einer verspielten Jugendbuchreihe mit Abenteuerflair und Rätselcharakter, der neugierig auf den nächsten Akt der Hawthorne-Spiele macht.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★★
MEINE BEWERTUNG
★★★★★
Die Reihe:
1) The Inheritance Games
2) The Inheritance Games. Das Spiel geht weiter
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Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Huhu Nicole,
AntwortenLöschenDas Buch habe ich tatsächlich schon auf Instagram des öfteren gesehen und irgendwie fand ich das "Rätsel"-Thema hier schon echt ansprechend. Schade, dass man als Leser nicht so recht miträtseln kann, das wäre eigentlich etwas, das mich am meisten reizen würde.
Ansonsten klingt es dennoch nach einem Jugendbuch, das mich wohl auch unterhalten würde.
Danke dir für deine sehr ausführliche und wunderbar zu lesende Rezension, Nicole.
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
LöschenRätsel- und Erbschaftsthema sind wirklich mal außergewöhnlich. Leider klappt's mit dem Miträtseln nicht so ganz, weil man dazu das Leben von Mr Hawthorne kennen müsste. Trotzdem ist es recht spannend zu lesen. Vielleicht kommt dann noch was im nächsten Teil.
Ja, es ist flott und unterhaltsam zu lesen und die originelle Idee macht Spaß.
Danke dir!
Liebe Grüße
Nicole
Hallo liebe Nicole,
AntwortenLöschenalso der Plot hat mich ja schon sehr angesprochen. Scheinbar gibt es hier einige Klischees, die mich jedoch - noch nicht - allzu sehr stören würden. Lediglich der Punkt, dass man so gar nicht hinter die Fassade der einzelnen Hawthornes schauen kann, lässt mich ein wenig skeptisch zurück.
Ich würde mir schon wünschen, dass man als Leser wenigstens einen Hauch von Vertrauen für den ein oder anderen Charakter entwickeln würde. Selbst, wenn dieses dann wieder enttäuscht wird.
Könnte auf jeden Fall ein Kandidat für die Wunschliste werden. Ich werde das Buch mal im Auge behalten. :o)
Wirst du die Reihe denn weiterlesen?
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
Löschendie Klischees sind definitiv ok, sonst würde es der Handlung - meiner Meinung nach - zu sehr in die Dynamik greifen. Die Hawthorne-Enkel, eigentlich alle Figuren, waren schwer zu durchschauen. Man wusste nie, was als nächstes kommt. Das macht es zwar interessant, war mir aber schon fast zu sehr ausgereizt. Eine Figur zum Anhalten wäre fein gewesen.
Ich weiß noch nicht, ob ich weiterlese. Einerseits reizt es mich, andrerseits habe ich jetzt nicht unbedingt den Drang, dass ich sofort den nächsten Teil in den Händen halten müsste. Aber wahrscheinlich werde ich ihn mir gönnen.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole
AntwortenLöschenVielen Dank für die tolle und aussagekräftige Rezension. Sie zeigt mir genau auf, was ich am Buch problematisch finden würde (diese Klischees und vor allem auch die undurchsichtigen Figuren) und somit weiss ich, dass die Geschichte nichts für mich ist.
Alles Liebe und danke für die "Warnung" ;-)
Livia
Hallo Livia,
Löschenbei Jugendbüchern kann ich teilweise gut über Klischees hinwegsehen, wobei es bei diesem Buch schon fast notwendig ist, einige zu bedienen. Die Geschichte ist recht komplex und würde nicht mehr so fluffig sein, wenn die Figuren zu sehr in die Tiefe kennzeichnet worden wären.
Jedenfalls hat es Spaß gemacht. :D Und gut, wenn du weißt, dass es kein Buch für dich ist. Dann kann man nichts verkehrt machen.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
AntwortenLöschendeine Rezension hat einen super Eindruck zum Buch gemacht, ohne zu viel zu verraten. Ich bin gespannt, wie es mir gefallen wird. Deine Kritikpunkte kann ich gut verstehen und mir vorstellen, dass sie mich auch stören könnten. Ich lasse mich überraschen.
Liebe Grüße
Laura
Hallo Laura,
Löschendas freut mich, dass du meine Rezension magst.
Insgesamt war es ein tolles Buch. Ich denke mal, die Kritikpunkte mussten im Buch sein, denn wenn die Autorin das umschifft hätte, wäre es zu komplex bzw. schwierig zu lesen geworden. Dann wäre der Spaß auf der Strecke geblieben.
Ich hoffe, dass dir das Buch gefällt.
Viel Spaß damit!
Liebe Grüße
Nicole