Samstag, 4. Januar 2020

Rezension: The Ascent. Der Aufstieg - Ronald Malfi

© Luzifer Verlag
The Ascent. Der Aufstieg
| Ronald Malfi |

Verlag: Luzifer Verlag 2017
Seiten: 364 
ISBN: 9783958351936

MEINE BEWERTUNG 

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Kalt, unheimlich & spannend

Tim Overleigh flieht vor den Dämonen der Vergangenheit und schließt sich einer Gruppe auf eine Tour in die Berge Nepals an. Während er von Erinnerungen und Selbstzweifeln gepeinigt wird, befindet er sich am bedrohlichsten Trip seines Lebens, weil nicht nur der Berg und die Kälte zur Gefahr werden.

„The Ascent. Der Aufstieg“ ist ein (Horror-) Thriller von Ronald Malfi, der in die unwirtliche Gegend des Himalayas entführt.

Tim schließt sich dieser Truppe von Bergsteigern an, die vom reichen Exzentriker Trumbauer zusammen gestellt ist. Trumbauer selbst zieht sich eher zurück, obwohl er aufgrund seines Status eindeutig den Ton angibt.


Mittendrin ist Protagonist Tim Overleigh, der ebenso exzentrisch, wenn auch auf andere Weise ist. Tim hat es durch Bildhauerei einst zu Ruhm und akzeptablem Wohlstand gebracht. Allerdings quält ihn der Verlust seiner Frau dermaßen, dass er depressiv und lebensmüde wirkt. Dennoch schließt er sich der Eroberung des Berges an, weil er vom Geist der Vergangenheit getrieben ist. 


Gleich zu Beginn taucht man in eine äußerst dramatische Szene ein. Protagonist Tim ist in Lebensgefahr. Er ist in ein Loch mitten in Eis und Schnee gerutscht, sein Bein ist gebrochen und der Knochen schaut zwischen dem Fleisch hervor. Schon mit diesem Einstieg hatte mich Malfi bei der Stange, obwohl die eigentliche Handlung noch gar nicht angefangen hat.


Danach plätschert die Geschichte, weil man den Protagonisten in seinem Leid vorgestellt bekommt. Das Eisloch ist überwunden und man begleitet Tim während der Genesung. Er hat Zeit um über die Vergangenheit nachzudenken, er trauert seiner Frau nach, und reflektiert die eigene Schuld an den Ereignissen. 


Auf diesen eher introvertierten Teil folgt der Abenteuer-Charme. Es geht auf nach Nepal, wo es geheimnisvolle Schluchten und Täler sowie uralte Legenden zu ergründen gilt. Dieser Hauptteil ist von dem Kampf mit dem Berg und gegen Eis und Schnee geprägt. Hier trifft realer Horror auf grausige Fiktion, wonach sie Hand in Hand Tims Gruppe und den Leser in Schrecken versetzen.


Mir hat „The Ascent. Der Aufstieg“ richtig gut gefallen. Ich mag es, wenn es darum geht, Berge zu erklimmen, die Kälte zu überwinden und mit den passenden Steigeisen bewaffnet Fuß zu fassen. Ronald Malfi schildert den beschwerlichen Weg, die Anstrengungen und die Gruppendynamik, wie ich sie mir auf so einer Expedition vorstelle. 


Zusätzlich streut er sanfte Mystery-Elemente ein, wobei es hier beim Leser liegt, sie als real zu betrachten oder als Hirngespinst abzutun.


Die Handlung um den Berg ist vom Expeditionsleiter Trumbauer geprägt. Dieser Trumbauer ist reich, exzentrisch und er hat die Teilnehmer aus einer bestimmten Absicht heraus eingeladen. Worin diese Gründe liegen, ist ein weiterer Rahmen, der den Aufstieg und den Verlauf des Romans beherrscht.


Zudem gibt es etliche Rückblenden auf Tims Ehe, die bisherige Karriere als Bildhauer und die Bekanntschaft mit Trumbauer. Diese Blicke in seine Vergangenheit mochte ich weniger. Sie fügen sich gut ins Gesamtbild ein und runden die Geschichte ab, dennoch haben sie die eisige Spannung am Berg eher gebremst als vorangebracht. 


Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mit „The Ascent. Der Aufstieg“ fesselnde Lesestunden verbracht. Es war kalt, unheimlich und spannend, die Berge Nepals zu erkunden, die Gruppenmitglieder kennenzulernen und der Gefahr ins Gesicht zu sehen. Wer gern eiskalte Gipfel im Thriller- oder Horror-Genre stürmt, hat damit den richtigen Lesestoff parat.

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MEINE BEWERTUNG

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2 Kommentare:

  1. Huhu Nicole :D

    Jetzt hast du mich echt neugierig gemacht! :D Irgendwie klingt das ein wenig wie der Mount-Everest-Trip von Sarah Lotz im letzten Jahr. Also ich hätte auch definitiv mal wieder Lust, gedanklich solch ein Thrillerabenteuer in den Bergen zu erleben! :D

    Von dem Autor habe ich auch tatsächlich noch etwas auf dem Tablet, allerdings ist es leider nicht dieses Buch! Es erinnert mich aber daran, dass ich ihn unbedingt mal ausprobieren muss!

    Liebe grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      ja, ich habe beim Lesen auch oft an "Angstrausch" gedacht! Sarah Lotz schreibt jedenfalls besser bzw. gibt ihre Geschichte mehr her. Malfis Beziehungskiste als Hintergrund war nicht immer so mitreißend - gut war's auf jeden Fall.

      Meinst du vielleicht "December Park"? Das Buch habe ich schon ewig auf meiner Wunschliste. Irgendwann will ich es lesen.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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