Samstag, 7. März 2020

Rezension: Kill Creek - Scott Thomas

© Random House
Kill Creek
| Scott Thomas |

Verlag: Heyne Verlag 2019
Seiten: 544 
ISBN: 9783453320253

MEINE BEWERTUNG 

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Gruselig-schöne Lesezeit

Vier Horror-Autoren - jeder Stellvertreter eines eigenen Erzählstils - werden von Wainwright zum Interview geladen. Er betreibt ein Online-Magazin, das sich dem Horror verschrieben hat. Die perfekte Kulisse hierfür, scheint ihm das Finch House zu sein, das in Leben und Literatur einen berüchtigt-gruseligen Ruf hat.

Scott Thomas hat den Horror sicherlich nicht neu erfunden, aber mit "Kill Creek" hat er der üblichen Haunted-House-Story kräftig Leben eingehaucht.

Es beginnt damit, dass die Figuren allesamt selbst Vertreter des Genres sind. Sam, T.C., Daniel und Sebastian gelten als Meister ihrer Zunft, wenn auch jeder seinem eigenen Stil nachgeht. T.C. ist die abstoßend-sexy Splatterqueen, Daniels Jugendhorror kommt nicht ohne das Gute aus, Sebastian ist die unangefochtene Nummer Eins, weil er schon erfolgreich schrieb als die anderen in Windeln lagen, und Sam bedient sich einer Mischung, die blutige Elemente mit subtilem Horror vereint. 


Wie genial ist das denn! Vier Horror-Autoren als Protagonisten in einer Haunted-House-Story - das ist meiner Ansicht nach zwar naheliegend, doch in ihrer Einfachheit muss man auf diese Idee erst kommen. Schon allein deshalb, hat sich Scott Thomas  meine Anerkennung verdient. 


Ein Interview mit diesen vier Autoren ist gar nicht einfach einzufädeln, daher werden sie zuerst einmal im Detail vorgestellt. Hier kristallisiert sich Sam als Protagonist heraus. Zwar nimmt man beim Lesen die Perspektiven fast aller Figuren ein, doch sein Part drängt sich deutlich in den Vordergrund. 


Und natürlich müssen bei einem Live-Interview in der Online-Welt der Ort sowie die Zeit passen. Wainwright hat sich für das Finch House entschieden, weil es schon Jahre lang als Gruselhaus gilt. Das leerstehende Gemäuer wird rasch bezogen, damit pünktlich an Halloween das Interview starten kann.


Die Ereignisse im Finch House sind eher ruhig, obwohl gerade diese Ruhe bei mir für gnadenlose Gruselmomente steht. Immerhin wissen alle Beteiligten, dass mit dem Haus etwas nicht stimmt. Es hat eine schaurige Vergangenheit, und die lässt die Fantasie spielen. Obwohl es bis dahin nicht sonderlich beunruhigend ist, hat's mir ab Übertreten der Türschwelle die Nackenhaare aufgestellt, weil es in seiner Subtilität schon sehr schaurig ist. 


Mit dem Interview im Haus ist es nicht getan, und der eigentliche Horror fängt erst nachher an. Es gibt zum Beispiel ein Quietschen, das mich halb wahnsinnig machte. Allein bei der Erwähnung kam mir die Angst aus allen Poren, und mein Herzschlag hat an Tempo zugelegt. 


Die Geschichte lässt kaum ein Element des Genres aus, daher wird zum Ende hin auch kräftig mit Blut gespritzt. Zugegeben, das war dann nicht mehr ganz mein Fall, hat für mich die Story aber zu einem großartigen Abschluss gebracht, wie man ihn gerne liest.


Insgesamt fand ich die Atmosphäre schon sehr, sehr gruselig. Es kommt meiner Meinung nach nicht darauf an, was der Autor erzählt, sondern was er dem Leser überlässt - und Scott Thomas hat bei mir viele Horror-Fantasien bis zum Zerreissen bedient.


Damit ist „Kill Creek“ die beste Haunted-House-Story, die ich jemals gelesen habe. Das Haus hat eine schaurige Vergangenheit, das Ambiente ist gruselig, die Figuren sind kreativ ausgefeilt - und der Horror steht unbestritten im Mittelpunkt. 


Wer subtilen Horror mag, ein bisschen Blut aushält und Freund klassischer Haunted-House-Stories ist, wird im Finch House gruselig-schöne Stunden verleben - die mit Gänsehaut gesegnet sind. 

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MEINE BEWERTUNG

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5 Kommentare:

  1. Huhu Nicole :D

    Es freut mich total, das du das Buch auch so genial fandest :D Ich fand ja die Charaktere, also die vier Autoren, echt genial. So schön klischeehaft. Da war echt alles dabei und ich fand besonders T.C. echt amüsant! :D

    Das Buch hatte auch einige echt tolle Gruselmomente! :D Ich mochte die Vorgeschichte des Hauses :D Jetzt hab ich echt Lust, ein ähnliches (horror-)Buch zu lesen. Gute Haunted-House-Sachen sind echt schwer zu finden!

    Unzertrennlich <3

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    1. Sorry, ich meinte natürlich "LG Jessi", hab in der letzten Zeit zu viele Geocaches geloggt xD

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    2. Hallo Jessi,

      das war richtig schön genial. :D Es war so klischeehaft, dass es schon wieder richtig gut gewesen ist. Und ich habe mich echt ordentlich gegruselt: Das Quietschen hat mich fertig gemacht! :)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Hi Nicole,
    ich habs ja nun auch gelesen, aber mir hat da vor allem an Grusel was gefehlt.
    Die Halloweennacht erschien mir fast langweilig und auch zu den Schwestern und Goodman und Frau hätte ich gern noch viel mehr gelesen.

    4 Sterne bekommt das Buch dank der vier Autorenfiguren dennoch.
    #teamTCMoore :P

    Liebe Grüße,
    Andrea

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    1. Hallo Andrea,

      ich fand es so genial eingefädelt. Allein, wie er die bekannten Horror-Elemente verarbeitet hat und Bezug zu den verschiedenen Meistern dieser Zunft geschaffen hat. Für mich war es schon eher eine Verneigung vorm Genre und sehr elegant.

      Beim ruhigen Grusel springe ich ja viel eher an als du. Von daher wundert es mich gar nicht, dass es dir zu wenig war. XD

      Liebe Grüße
      Nicole

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