Rezension: Anton Serkalows Nighthunter. Sammelband 2 - Anton Serkalow

© Anton Serkalow

Anton Serkalows Nighthunter. Sammelband 2

| Anton Serkalow |

Verlag: Independently published 2020
Seiten: 530 

ISBN: 9798635904701

MEINE BEWERTUNG 
 - ★★★★★ - 

Horror im Wilden Westen

Wenn Cowboys, Pinkerton Agenten und Indianer auf Werwölfe und Vampire treffen, dann hat Anton Serkalow die Finger im Spiel. In diesem zweiten Sammelband um den blutsaugenden Nighthunter Louis Royaume und seinem wölfischen Gefährten, wird die Vergangenheit ans Licht gezerrt und so mancher Hintergrund aufgedeckt.

Anton Serkalows Nighthunter sind im Westen der USA unterwegs. Der Vampir Louis Royaume und der Gestaltwandler Geistwolf reiten durch die Prärie und sind dämonischen Machenschaften im Wilden Westen auf der Fährte.

Grundsätzlich handelt es sich um eine Serie von Kurzgeschichten, wobei die einzelnen Ausgaben als eBook erhältlich sind. In diesem zweiten Sammelband sind drei Kurzgeschichten um das übersinnliche Duo vereint: „Die Posaunen von Jericho“, „Das Geheimnis von Bright Hope“ und „Geisterreiter der Prärie“.

„Die Posaunen von Jericho“ ist noch vor dem ersten Auftritt von Louis Royaume und Geistwolf angesiedelt. Es spielt vor der ersterschienen Kurzgeschichte und erklärt Zusammenhänge, die als Grundlage für die Serie dienen.

In „Das Geheimnis von Bright Hope“ steht Pinkerton Agent Horace Whittmore im Vordergrund, den es in die Siedlung Bright Hope verschlägt. Der Agent ist der Gegenspieler von Louis Royaume und die Geschichte gibt einen exzellenten Blick auf die Beweggründe und die Entwicklung dieser Figur.

Dafür ist in „Geisterreiter der Prärie“ mehr über die Geschichte von Louis Royaume zu erfahren, was mich besonders interessiert hat. 

Insgesamt beschäftigen sich die Geschichten von Sammelband 2 mit den Hintergründen und Zusammenhängen und schaffen einen Bezug zur Gegenwart, in der Vampir und Gestaltwandler als dunkle Revolvermänner durch den Wilden Westen ziehen.

Die Besonderheit an dieser Reihe ist die originelle Mischung aus Horror-Elementen und Wild-West-Style. Serkalow vereint die Genres ohne dabei ins Überfrachtete oder Kitschige abzudriften. Indianische Kulte treffen auf europäische Mythen, welche sich nach der Inquisition wie der Phoenix aus der Asche im Wilden Westen erheben.

Außerdem arbeitet der Autor detailverliebt historische Hintergründe und Zusammenhänge aus der Popkultur ein. Es gibt zahlreiche Fußnoten und Verweise, die auf Werke anderer Autoren hinweisen und den geschichtlichen Kontext darstellen. Ich finde diese Erklärungen fast genauso unterhaltsam und interessant wie die Kurzgeschichten. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Autor dieses gesammelte Wissen zu einem eigenständigen Werk zusammenführt.

Die Rahmenhandlung um das übernatürliche Duo ist souverän über die einzelnen Episoden gespannt, obwohl jede Geschichte als eigenständiges Abenteuer gelesen werden kann.

Ich bewundere das Zusammenspiel der Genres, Details und fachmännischen Schreibstils, was Anton Serkalows Nighthunter zu einem erstklassigen Gesamtwerk macht.

Mich stört, dass es sich um Kurzgeschichten handelt. Ich bin eine Leserin, die gerne in einer umfangreichen Handlung versinkt, und dem kurzen Lesevergnügen nicht so viel abgewinnt. Ansonsten habe ich mich von Louis Royaume und seinem Begleiter ausgezeichnet unterhalten gefühlt.

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MEINE BEWERTUNG
★★★★★

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