Dienstag, 2. März 2021

Rezension: Was ist mit uns - Becky Albertalli & Adam Silvera

| Becky Albertalli & Adam Silvera |

Verlag: Arctis Verlag 2019
Seiten: 416 
ISBN: 9783038800309

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★★ - 



Das Leben ist (k)ein Musical

Der Jugendliche Arthur macht ein Praktikum in New York, wo er auf grandiose Musical-Vorstellungen am Broadway und phänomenale Abenteuer in seinem Leben hofft. Währenddessen müht sich Ben nach einer Trennung in der Sommerschule ab, wo er täglich seinem Versagen und dem Ex in die Augen sieht. Als sich Ben und Arthur für einen unvergesslichen Moment gegenüberstehen und gleich wieder verlieren, ist klar, dass sie auf die Suche nach den jeweils anderen gehen.

Becky Albertalli und Adam Silvera haben mit „Was ist mit uns“ eine solide, sogar bodenständige, sympathische Teenie-Liebe in einen netten Roman verpackt.

Manchmal lese ich gerne Liebesgeschichten und dann greife ich zu Büchern, die ein bisschen anders sind. Es darf mir weder zu kitschig noch zu dramatisch sein, daher wurde ich darauf aufmerksam. 

Arthur und Ben finden sich in der Großstadt New York und verlieren sich im nächsten Augenblick wieder. Beiden hängt diese Begegnung nach und sie können den jeweils anderen nicht vergessen. Daraufhin werden Himmel und Hölle bewegt, um den Zauber von New York in Gang zu setzen, genau wie es in vielen Musicals gang und gäbe ist. 

Was auf den ersten Blick wie ein berauschendes New Yorker Liebesdrama mit einem Happy End am Gipfel des Rockefeller Centers klingt, ist in Wirklichkeit eine solide Geschichte, die sich mit der ersten Liebe, Enttäuschung und jugendlichen Erwartungen auseinandersetzt. 

Denn die Liebe schlägt nicht kitschgewaltig wie eine Bombe ein, sondern sie kämpft sich in die graue Realität, wo statt des bombastischen Musicals schon einmal der eigene Gesang unterstützt vom Smartphone reichen muss. 

Arthur ist ein verträumter Junge, der dank seiner Mutter ein Praktikum ein einer New Yorker Anwaltskanzlei absolviert. In der Freizeit spürt er dem berüchtigten Zauber der Großstadt hinterher, der sich offenbar im hitzig-hektischen Treiben vor ihm verbirgt.

Ben ist New Yorker durch und durch, der sich mit einer kürzlichen Trennung plagt. Außerdem sitzt er die Zeit in der Sommerschule ab, weil seine schulischen Leistungen äußerst bescheiden sind. 

Das Treiben in der Großstadt wurde von den Autoren anschaulich beschrieben. Mir gefällt, wie Arthur nach und nach durch den Nebel seiner Träume die Realität erkennt. Als Jugendlicher ist man von Film, Fernsehen, Büchern - und in Arthurs Fall - von Musicals geprägt. Langsam begreift er, dass das Leben und die Liebe nur in seltenen Momenten die versprochene Qualität aus Erzählungen hält, diese dafür aber umso kostbarer sind.

Die Handlung wird abwechselnd aus Bens und Arthurs Perspektive erlebt, wodurch eine gute Dynamik zustande kommt. Ich mochte, dass sie trotz aufkeimender Liebe und explosionsartiger Verliebtheit, die Wirklichkeit im Blick behalten und damit die gesamte Geschichte äußerst realitätsnah wirkt. 

Aufgrund der realistischen Darstellung sind emotionale Spitzen nahezu völlig ausgeblieben, was für manche Leser unter Umständen enttäuschend ist. Für mich war es im Großen und Ganzen genau richtig erzählt, weshalb ich die Geschichte gerne gelesen habe.

Im Endeffekt ist „Was ist mit uns“ eine entzaubernde Geschichte, die Mythen und zu hohe Erwartungen an die Liebe in den Vordergrund stellt, trotzdem kleine Wunder geschehen lässt und insgesamt unterhaltsam zu lesen ist. 
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MEINE BEWERTUNG

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6 Kommentare:

  1. Guten Morgen Nicole :)

    Ich hab das Buch ja auch schon gelesen und kann deine Meinung absolut teilen. Ich fand es schön, dass es mal anders dargestellt wurde ... wobei anders ist es ja auch nicht, aber eben anders als man es von vielen anderen Büchern kennt. Ich mochte die beiden Protas sehr gerne und auch die Geschichte hat mir Spaß gemacht.
    Am meisten überrascht hat mich doch das Ende, weil es wirklich nicht das war, was ich erwartet hatte. Was es aber umso besser gemacht hat :)

    Lieben Gruß
    Andrea

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    1. Hallo Andrea,

      ja, die Geschichte war erfrischend anders, obwohl sie gar nicht anders war. :D Das trifft es total gut, wie du es beschrieben hast. Ich finde, es hat ingesamt recht realistisch gewirkt mit ein paar kleinen Ausreißern, die genau so auch in der Realität vorkommen können. Die du schon sagst, ein gutes Buch für schönes Lesestunden. Freut mich, dass du es auch mochtest.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Hallo Nicole!
    Ich habe das Buch leider abgebrochen, weil mir das doch zu viel Liebe war. :)
    Eigentlich lese ich ja auch keine Liebesromane, aber das habe ich probiert, weil das für unseren Lesekreis vorgeschlagen wurde, aber es passte einfach nicht für mich.
    Aber ich kann dir einen anderen Liebesroman den ich auch für den Lesekreis gelesen habe empfehlen, "The Sun is also a Star". Das Buch fand ich ganz toll! Vielleicht gefällt es dir auch. :)
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

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    1. Hallo Diana,

      wirklich? :D So viel Liebe habe ich darin gar nicht gefunden. Aber stimmt, es ist schon eher ein Liebes- als ein Jugendroman. Der Fokus ist eindeutig. "The Sun is also a Star" ist mir oft aufgefallen, aber gereizt hat es mich eigentlich nie. Jetzt muss ich mal schauen, ob ich es nicht doch in die nähere Wahl kommt.

      Liebe Grüße & schönes Wochenende,
      Nicole

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    2. Siehst du mal wie unterschiedlich die Auffassung ist. :D

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    3. Wäre ja langweilig, wenn wir alle alles gleich empfinden würden. :D

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