Dienstag, 31. Juli 2018

Rezension: Der Tag, an dem Cooper starb - Rebecca James

© Random House
Der Tag, an dem Cooper starb
| Rebecca James |

Verlag: cbj Verlag 2018
Seiten: 432 
ISBN: 9783570312063

MEINE BEWERTUNG 

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Berührender Jugendthriller

Cooper hat sich umgebracht! Seine Freundin Libby kann es nicht fassen, weil er augenscheinlich glücklich war. Nach dem ersten Schock stellt sie Fragen, die Coopers Freunden und seiner Familie unangenehm sind.

"Der Tag, an dem Cooper starb" ist ein Jugendthriller, der nicht nur Spannung verspricht, sondern zugleich gefühlvoll und wunderschön zu lesen ist.

Gleich zu Beginn erlebt man Coopers letzte Sekunden mit und  erfährt seine Gedanken. Allerdings weiß man nicht, was geschehen ist. Dieser Einstieg hat sofort die unheilvolle Stimmung von den Klippen am Meer direkt in mein Wohnzimmer katapultiert. 


Danach wird man gemeinsam mit Libby mit Coopers Selbstmord konfrontiert. In diesem Augenblick habe ich mit Libby gefühlt, schon fast geweint, und wir standen benommen vor der Tatsache, dass sie niemals wieder mit ihm sprechen wird


Libby ist Coopers Freundin. Sie ist ein nettes Mädchen, das sich voll auf ihr Studium konzentriert. Gemeinsam mit ihren Freunden genießt sie die Abende am Strand, überlegt sich Geburtstagsüberraschungen und -geschenke und schaut zuversichtlich ihrer Zukunft entgegen.


Doch dann tritt Cooper in ihr Leben, von dem sie bisher dachte, dass er ein eingebildeter Schnösel sei. Immerhin zählte er schon zu Schulzeiten zu den angesagten Kids und hat sich auf den wilden Partys seines besten Freunds Sebastian einen berüchtigten Namen gemacht.


Berüchtigter als seine Freundin Claire kann er jedoch nicht sein. Denn Claire ist das It-Girl im Partymodus schlechthin. Statt wie Libby ihre Nase in Bücher zu vergraben, zieht sie sich damit eine Line nach der anderen rein, schwebt ständig im Wodka-Himmel und hat sich durch ihre sexuelle Unbeständigkeit um ihre große Liebe Cooper gebracht.


Exquisite Partys sind Sebastians Markenzeichen. Er ist Coopers bester Freund und hat mehr Geld, als man ausgeben kann. Andrerseits ist es mit dem familiären Rückhalt in seiner Familie nicht weit her, und er sieht in Cooper, mehr als einen Freund. 


Die Figuren sind allesamt beeindruckend grauschattiert. Trotz meiner simplen Beschreibung, die eher auf Klischees schließen lässt, hat Rebecca James ein facettenreiches Bild von ihren Figuren gemalt, die man mit jeder Seite besser kennenlernt. Es gefällt mir, wie die Autorin die Motivation ihrer Charaktere langsam einfließen lässt. Sie erklärt, warum Claire eine drogenvernichtende Bitch geworden ist, wie es dazu kommt, dass Sebastian seinem Freund Cooper die neue Liebe nicht gönnt, und den Grund, warum Coopers Selbstmord unerklärlich ist.


Dreh- und Angelpunkt der Figuren und der Handlung ist Libby, die Coopers Selbstmord nicht hinnehmen kann. Sie haben herrlich romantische Stunden verbracht, sie hatten Pläne und depressiv hat ihr Freund beim besten Willen nicht gewirkt. Aber warum ist Cooper tot?


Libbys Stellung wird vor allem durch die Perspektive gestärkt. Insgesamt wird die Handlung von Cooper, Sebastian, Claire und Libby erzählt, dennoch erfährt man Libbys Sicht direkt aus der Ich-Erzählung. Zudem spielt Rebecca James mit den Zeitsträngen, indem sie die Vergangenheit mit ‚Damals‘ zum Leben erweckt und unter ‚Jetzt‘ in der Gegenwart auftaucht. Dieses Perspektivenspiel hat Handlung und Figuren unheimliches Leben und fesselnde Spannung eingehaucht. 


Ich war von der ersten Seite an berührt, weil mich die Trauer um Cooper regelrecht erschlagen hat. Das Leid, die Fassungslosigkeit und der Schock haben sich schwer zwischen die Zeilen gelegt und mich sofort eingefangen. 


Zum Glück ist nicht die ganze Handlung nur von Trauer übersät, weil man unter anderen erfährt, wie aus Libby und Cooper ein Liebespaar geworden ist. Man erlebt glückliche Momente mit ihnen, die beim Lesen vom nahenden Selbstmord überschattet sind.


Für mich ist „Der Tag, an dem Cooper starb“ ein exzellent gelungener Jugend-Thriller, der mit Atmosphäre, zugänglichen Figuren und einer mitreißenden Handlung punktet. Überwältigende Emotionen treffen auf packende Thrillerelemente, die das Buch zum Pageturner machen.

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MEINE BEWERTUNG

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Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.


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6 Kommentare:

  1. Hi Nicole,

    eine tolle Rezension, die mich richtig neugierig gemacht hat!
    Schon alleine der Aufbau der Geschichten mit dem Wechsel reizt mich, aber natürlich auch die Handlung. So wie du die Beschreibung der Charaktere ausgeführt hast, klingt sehr spannend und obwohl es an sich nicht unbedingt ein Thema ist, das mich reizt, werd ich das Buch mal auf meine Wunschliste packen :)

    Ein bisschen erinnert es mich ja an "Tote Mädchen ...". Ein Selbstmord, ein/e Freund/in die es hinterfrägt, und die anderen, die dabei wohl irgendwie eine Rolle spielen. Trotzdem mit Sicherheit völlig anders und ich bin gespannt wie es auf mich wirken wird.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,

      ich glaube, dass es ein Buch für dich ist. Obwohl es ein Jugendthriller ist, ist es vom Grundton her relativ erwachsen. Es hat nichts von dem heischerischen Ton, den viele Thriller aufweisen, sondern ist sehr berührend. "Tote Mädchen lügen nicht" habe ich nicht gelesen, da fehlt es mir am Vergleich.

      Ich bin jedenfalls gespannt, wie es dir gefallen wird!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Huhu Nicole :D

    JAAAA! Dir hat es auch so gut gefallen! :D Ich bin echt froh, das Buch entdeckt zu haben, ein echt packender und wie du ja schon sagtest, auch sehr emotionaler Jugendthriller! Auf der einen Seiten echt spannend durch die Ungewissheit, was mit dem Cooper passiert ist, auf der anderen Seite dann aber auch echt traurig, wenn man miterlebt wie Libby und er zusammenkommen und schon weiß, dass es bald enden. Ich musste tatsächlich weinen bei dem Buch!

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      was bin ich froh, dass ich mich auf deine Meinung verlassen hatte! Das Buch ist wirklich toll. Ich war so richtig drin und Story sowie die Figuren haben mich tief berührt.

      Bzgl. der Liebesgeschichte ist es schon fast gemein, dass man weiß, wie es enden wird. Da lernen sie sich kennen, nähern sich einander an und alles könnte so schön sein. Aber man weiß halt schon, dass Cooper bald sterben wird. :S

      Danke für den Tipp!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Huhu Nicole,
    danke für deine Rezension. Ich habe das Buch auch schon im Blick gehabt und dann bei Jessi auch eine begeisterte Meinung gelesen. Deine positiven Worte machen mir noch mehr neugierig und ich werde es jetzt auf jeden Fall auf meine Merkliste setzen!
    Liebe Grüße, Petra

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    1. Hallo Petra,

      das Buch ist wirklich toll! Zumindest konnte es mich absolut überzeugen und die Mischung aus Emotion und Thrill halten sich wunderbar die Waage.

      Ich hoffe, dass es dir ähnlich gut gefällt, wenn du es liest!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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