Mittwoch, 8. Oktober 2014

Rezension: Die Bestimmung. Tödliche Wahrheit - Veronica Roth

© Random House
Meine Bewertung ★★

SHORT FACTS

Titel: Die Bestimmung. Tödliche Wahrheit
Autor: Veronica Roth
Verlag: Goldmann 2012
Seiten: 512
ISBN: 9783442480623

 


Unbestimmter Mittelteil


Spoiler aufgepasst! Es handelt sich um den 2. Band der Divergent-Trilogie von Veronica Roth.



Nach der Initiation ist Tris endlich eine Ferox, doch gerade da lösen sich die Fraktionen regelrecht auf.

Die Ferox sind gespalten, die Altruan wurden niedergemetzelt, den Ken ist nicht zu trauen und die Candor mischen sich nicht ein. Zumindest nehmen die Amite Tris’ Gruppe auf, doch auch hier ist niemand in Sicherheit, denn der Krieg zwischen den Fraktionen beginnt.



Mittelteile von Trilogien sind nie überragend, was auch für diesen hier gilt und trotzdem ist es eine passable Fortsetzung.



Veronica Roth schickt die Fraktionen in den Bürgerkrieg, genauso wie ich ihn mir vorstelle. Sogar die Fraktionen spalten sich in Gruppen und Untergruppen, es wird verhandelt, es werden Zugeständnisse gemacht, man hintergeht sich gegenseitig und sprengt manches Bündnis mit Waffengewalt.



Die Ungewissheit zwischen den Fraktionen wird sehr gut beschrieben, wer hilft zu wem, wie und warum?



Die Unbestimmte Tris macht in diesem Teil ihrer Unbestimmtheit alle Ehre. Nicht nur, dass sie sich zwischen den Fraktionen hin- und hergerissen fühlt, auch ihr Charakter kann sich nicht entscheiden und der Leser ist den unbestimmten Launen einer 16jährigen ausgesetzt:



„Manchmal bestehst du darauf, dass du kein kleines Mädchen mehr bist, dann wiederum behauptest du das Gegenteil. Ich wüsste wirklich gern, wie du dich selbst siehst. Bist du das eine oder das andere? Oder beides? Oder keines von beiden?“ (S. 238)



Manchmal sind die Avancen dieser 16jährigen nur mit Anstrengung zu ertragen, wirken jedoch sehr authentisch und dem Alter entsprechend.



Nervenaufreibend war aber vor allem Tris’ Beziehung zu Tobias, die mir zu stark in den Vordergrund gerutscht ist und auf die ausschweifenden Beschreibungen von Tobias’ äußerlichem Erscheinungsbild hätte ich gern verzichtet.



Weiters soll ein stilistischer Makel nicht unerwähnt bleiben.
Ich habe noch nie so häufig von T-Shirts bzw. vom Saum eines T-Shirts gelesen. Auf jeder gefühlten zweiten Seite hat sich jemand den Saum seines T-Shirts gekrallt, die schwitzenden Hände daran abgewischt oder ihn halt nur gerichtet. Nach einiger Zeit habe ich mir immer gedacht, bitte lasse den Saum vom T-Shirt einfach nur den Saum des T-Shirts sein …



Am 1. Teil habe ich kritisiert, dass man zu wenig über die Hintergründe der Fraktionen erfährt. Ich gebe zu, da war ich etwas vorschnell, weil in diesem Band einige Geheimnisse enthüllt werden und damit die Leselust für den Abschluss der Trilogie geschürt wird.



Im Großen und Ganzen ist „Tödliche Wahrheit“ ein typischer Mittelteil mit Luft nach oben, den ich als guten Übergang zu Teil 3 ansehe.




Die Divergent-Trilogie:


Die Bestimmung
 [Rezension lesen]
Die Bestimmung. Tödliche Wahrheit

Die Bestimmung. Letzte Entscheidung [Rezension lesen]

2 Kommentare:

  1. Ach ich sollte auch endlich mal weiter lesen. Von Band 1 war ich ja begeistert, aber bei Teil 2 habe ich schon öfters gehört, dass es so ein typischer Zwischenband ist. Und bei Band 3 scheiden sich ja die Geister. ABer ich muss auch die Trilogie mal beenden, um endlich mitreden zu können. Um Rezis zu Band 3 mache ich immer schön nen Bogen, weil ich Angst habe mich irgendwo mit dem heiß diskutierten Ende zu spoilern.

    Liebe Grüße, Julia

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    1. Hallo Julia,
      meistens sind die 2. Teile von Trilogien ja nicht besonders umwerfend, so geht's mir halt.
      Auf den letzten Teil bin ich schon sooo neugierig, da gehen die Meinungen ja in alle Richtungen.
      Und ja, ich ignoriere sämtliche Informationen zu Band 3, wäre schade, wenn man hier zu früh zu viel erfährt.
      Liebe Grüße,
      Nicole

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