© Piper |
Meine Bewertung ★★★★★
SHORT FACTS
Titel: Das Licht der letzten Tage
Autor: Emily St. John Mandel
Verlag: Piper 2015
Seiten: 416
ISBN: 9783492060226
Endzeitszenario der leisen Töne
Die Welt ist zerbrochen. Eine Pandemie hat das Leben, wie wir es kennen, ausgelöscht. Den Anfang nimmt es mit dem Tod des Schauspielers Arthur Leander, der während einer Aufführung „König Lears“ auf der Theaterbühne an einem Herzinfarkt stirbt.
„Das Licht der letzten Tage“ ist ein sehr ungewöhnlicher Roman. Als Leser begleitet man eine Theatergruppe durch eine postapokalyptische Welt. Diese Gruppe nennt sich selbst „Die Symphonie“ und führt vor anderen Überlebenden die zeitlosen Stücke Shakespeares auf.
Auch „König Lear“ ist ein Stück aus Shakespeares Hand, daher wundert es nicht, dass sein vielleicht letzter Darsteller in der alten Welt, Arthur Leander, Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist. Man erfährt von seinem Auf- und Abstieg als Schauspieler, wie er sich von einer kleinen Insel zuerst nach Montreal bis ins Stargewühl von L.A. vorgearbeitet hat und im Besonderen lernt man Menschen kennen, die seinen Weg pflasterten. Denn viele dieser Menschen haben die Pandemie überlebt und erinnern sich nach der Apokalypse immer wieder an ihn zurück.
Die Stimmung war gigantisch, die Autorin hat mich in ihr postapokalyptisches Szenario geschleift und ließ mich nicht mehr los. Sogar mir haben die Annehmlichkeiten unserer modernen Gesellschaft gefehlt und während mancher Lesepause war ich direkt glücklich, dass im Badezimmer Wasser aus den Hähnen kommt und ich mir einen heißen Tee am Herd zubereiten kann.
Was mir an dieser Geschichte leider eindeutig gefehlt hat, war eine grundsätzliche Handlung. Es war auf jeden Fall interessant über Arthur Leanders Karriere zu erfahren, gemeinsam mit der Symphonie durch die Postapokalypse zu wandern und dabei manchen überreligiösen Anführer zu begegnen, trotzdem war für mich kein Ziel des Romans erkennbar.
Vielleicht wollte die Autorin meine philosophische Seite anregen, in dem sie mir vor Augen führt, wie zerbrechlich all unsere Selbstverständlichkeiten sind: Man denke an die medizinische Versorgung, lieb gewonnene Gewohnheiten - der Latte Macchiatto zum Frühstück - oder ganz einfach saubere Kleidung aus der Waschmaschine. Wenn das ihr Ziel war, dann hat sie es erreicht.
Allerdings lässt sie mich nicht als überzeugte Leserin zurück. Gerne hätte ich eine richtige Geschichte in ihrem Szenario erlebt und nicht nur die Bekanntschaft mit den Menschen aus Arthur Leanders Leben gemacht.
Ich denke, wer einmal ein Endzeitszenario der leisen Töne durchmachen und eine Postapokalypse wie aus Shakespeares Zeiten erleben will, ist mit „Das Licht der letzten Tage“ gut beraten. Wer sich davon eine richtige Geschichte vom und nach dem Ende der Welt verspricht, wird leider enttäuscht werden.
„Das Licht der letzten Tage“ ist ein sehr ungewöhnlicher Roman. Als Leser begleitet man eine Theatergruppe durch eine postapokalyptische Welt. Diese Gruppe nennt sich selbst „Die Symphonie“ und führt vor anderen Überlebenden die zeitlosen Stücke Shakespeares auf.
Auch „König Lear“ ist ein Stück aus Shakespeares Hand, daher wundert es nicht, dass sein vielleicht letzter Darsteller in der alten Welt, Arthur Leander, Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist. Man erfährt von seinem Auf- und Abstieg als Schauspieler, wie er sich von einer kleinen Insel zuerst nach Montreal bis ins Stargewühl von L.A. vorgearbeitet hat und im Besonderen lernt man Menschen kennen, die seinen Weg pflasterten. Denn viele dieser Menschen haben die Pandemie überlebt und erinnern sich nach der Apokalypse immer wieder an ihn zurück.
Die Stimmung war gigantisch, die Autorin hat mich in ihr postapokalyptisches Szenario geschleift und ließ mich nicht mehr los. Sogar mir haben die Annehmlichkeiten unserer modernen Gesellschaft gefehlt und während mancher Lesepause war ich direkt glücklich, dass im Badezimmer Wasser aus den Hähnen kommt und ich mir einen heißen Tee am Herd zubereiten kann.
Was mir an dieser Geschichte leider eindeutig gefehlt hat, war eine grundsätzliche Handlung. Es war auf jeden Fall interessant über Arthur Leanders Karriere zu erfahren, gemeinsam mit der Symphonie durch die Postapokalypse zu wandern und dabei manchen überreligiösen Anführer zu begegnen, trotzdem war für mich kein Ziel des Romans erkennbar.
Vielleicht wollte die Autorin meine philosophische Seite anregen, in dem sie mir vor Augen führt, wie zerbrechlich all unsere Selbstverständlichkeiten sind: Man denke an die medizinische Versorgung, lieb gewonnene Gewohnheiten - der Latte Macchiatto zum Frühstück - oder ganz einfach saubere Kleidung aus der Waschmaschine. Wenn das ihr Ziel war, dann hat sie es erreicht.
Allerdings lässt sie mich nicht als überzeugte Leserin zurück. Gerne hätte ich eine richtige Geschichte in ihrem Szenario erlebt und nicht nur die Bekanntschaft mit den Menschen aus Arthur Leanders Leben gemacht.
Ich denke, wer einmal ein Endzeitszenario der leisen Töne durchmachen und eine Postapokalypse wie aus Shakespeares Zeiten erleben will, ist mit „Das Licht der letzten Tage“ gut beraten. Wer sich davon eine richtige Geschichte vom und nach dem Ende der Welt verspricht, wird leider enttäuscht werden.
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Das Licht der letzten Tage - Emily St. John Mandel
Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.
Das Licht der letzten Tage - Emily St. John Mandel
Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.
Guten Morgen Nicole :)
AntwortenLöschenIch habe nun viele Rezensionen zu diesem Buch gelesen, bin aber wirklich nicht sicher, was ich davon halten soll. Einerseits sind viele von der Idee begeistert andererseits konnte das Buch sie trotzdem nicht überzeugen. Ist es also eher eine Geschichte, ohne wirkliche Geschichte? Also erzählt uns die Autorin hier einfach von einem möglichen Szenario?
x Andrea
Hallo Andrea,
Löschenim Zweifelsfall würde ich an deiner Stelle das Buch lesen. Es ist an und für sich gut, aber wie du schon richtig festgestellt hast, es ist eine Geschichte ohne Geschichte (sehr schöne Wortwahl) und das hat mir beim Lesen schon sehr gefehlt. Vielleicht hat sich die Autorin einfach auf ein Experiment eingelassen, das die meisten Leser etwas ratlos zurücklässt?
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
AntwortenLöschendas Buch steht schon seit der LBM in diesem Jahr auf meiner WuLi und eigentlich klingt die Geschichte richtig interessant. Aber leider habe ich bisher noch keine sehr positiven Rezis gelesen.
Es wandert erstmal etwas nach unten ;)
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löscheninteressant ist die Geschichte auf jeden Fall, aber ich habe schon gesehen, dass ich mit meiner Meinung nicht allein dastehe. Action darf man sich auf keinen Fall erwarten.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole :)
AntwortenLöschentolle Rezension! Allerdings bin ich jetzt ein wenig eingeschüchtert, da ich mir das Buch ja auch erst letzten Monat zugelegt habe, weil es mich so angesprochen hat vom Klappentext und nun darauf wartet auch gelesen zu werden. Aber ich werde nach deiner Warnung jetzt meine Erwartungen deutlich runter schrauben und hoffentlich werde ich nicht allzu enttäuscht davon sein :).
Liebe Grüße
Insi Eule
Hallo Insi,
Löschenja, lasse dich einfach auf das Buch ein! Es ist schon sehr besonders zu lesen, aber eben nicht der typische Endzeitkracher, was an und für sich ja nicht schlecht sein muss. ;-)
Ich bin total auf deine Meinung dazu gespannt!
Liebe Grüße,
Nicole
Das Setting ist cool und das Cover geil. Aber das Problem mit der Handlung... erinnerte mich an "Wo ein bisschen Zeit ist" - hier gab es eine Handlung, aber ich hatte das GEfühl, dass der Autor sehr philosophisch sein wollte und sich darin verstrickt hat. Wenn du reinlesen willst:
AntwortenLöschenhttp://evyswunderkiste.blogspot.de/2014/11/wo-ein-bisschen-zeit-ist-von-emil.html
Meine Bewertung ist ähnlich ausgefallen. Das Buch ist definitiv besonders, mir war es stellenweise aber zu langatmig...
AntwortenLöschenNicht wahr? Da hat etwas gefehlt ...
LöschenHallo Nicole,
AntwortenLöschenDanke für deine Rezi, da habe ich mir wohl einen Fehlkauf erspart ;-)
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Nicole,
AntwortenLöscheneine sehr treffende Rezension ist das! Ich habe das Buch auch gelesen und war sehr erschüttert...oder eher bewegt. Ich bin auch noch am Überlegen, was ich nun tatsächlich davon halten soll, aber mich hat besonders diese stille, friedliche Atmosphäre berührt. Gleichzeitig schwingt aber dauerhaft eine gewisse Melancholie mit. Aber was ich eigentlich sagen will: Deine Rezension beschreibt das Buch sehr treffend :)
Liebe Grüße,
Buchdetektiv von http://lesedetektiv.blogspot.de/
Hallo!
LöschenAlso, ich bin mir nach wie vor unschlüssig, was ich von dem Buch halten soll. Vor allem ist mir nicht ganz klar, was uns die Autorin damit sagen will. Obwohl es schon etliche Wochen her ist, denke ich immer noch ab und zu über das Buch nach. Damit hat die Autorin ja eigentlich was bewirkt ... :-)
Danke, dass freut mich, dass ich das Buch gut beschreiben konnte!
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole,
AntwortenLöschendas ist wieder mal eine wundervoll geschriebene Rezension von dir! Ich bin echt total beeindruckt, was du so für tolle Wörter findest. =) "Das Licht der letzten Tage" habe ich schon seit dem Erscheinungstermin auf dem Schirm, weil es mir dieses tolle Cover so angetan hat. *-* Zwar ist es in meiner Vorstellung noch ein wenig schräg, dass es keine wirklich Ich-Perspektive bzw. eine handelnde Person gibt, über deren Handlungen geschrieben wird, aber trotzdem bleibt dieses Buch auf meinem Schirm. =D Dieses Coooveeeeer!!! =D
Ganz liebe Grüße
Leni ♥
Hallo Leni,
Löschenda werde ich gleich richtig rot! :-D Dabei denke ich mir immer, dass meine Rezensionen zu kompliziert geschrieben sind ... Wenn dich das Buch interessiert, dann solltest du es unbedingt lesen. Der eigene Eindruck ist noch immer der beste. ;-)
Liebe Grüße,
Nicole