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Titel: In der Finsternis
Autor: Sandrone Dazieri
Verlag: HÖRBUCHHAMBURG 2015
Dauer: 1111 min
Sprecher: Jürgen Holdorf
Sprecher: Jürgen Holdorf
ISBN: 9783865922593
In der Finsternis
Dante Torre kann Menschen lesen. Das kann er, weil er seiner Ansicht nach nicht zu ihnen gehört. Er sieht sich als Außenstehender, als Beobachter, weil er es nie geschafft hat, sich voll und ganz in die Gesellschaft zu integrieren. Denn Dante Torre war gefangen. 11 Jahre von seiner Kindheit an bis in die Jugend hinein, hat er abgeschottet in einem Silo verbracht. Und jetzt werden auf einmal wieder Kinder entführt …
Der Autor greift eine interessante Idee auf. Wie entwickelt sich ein Mensch, der fast seine ganze Kindheit und Jugend eingesperrt und in den Fängen eines psychopathischen Entführers verbracht hat? Wie wird dieses Trauma verarbeitet? Wie fügt sich dieser Mensch in das soziale Leben ein? Und wer ist diese Person als Erwachsener?
Dieser Mensch heißt Dante Torre. Dem Protagonisten Dante Torre war es nicht vergönnt, in einer Familie, in einem Elternhaus und im Rahmen eines „normalen“ Umfelds aufzuwachsen. Dante Torre ist dieser Mensch, der im Silo großgezogen wurde, seinen Peiniger als „Vater“ bezeichnet und Jahre nach dem Martyrium außerhalb der Gesellschaft lebt. Gleichzeitig mit dieser traurigen Existenz, hat es Dante allerdings geschafft, das einzig Positive daraus zu gewinnen. Denn durch seine Ausgrenzung, kann er Menschen lesen, sie einschätzen und kleinste Verhaltensweisen deuten. Und diese Gabe hat er zum Beruf gemacht.
Als sich in Rom wieder ein Entführungsfall ereignet, wird Dante von der Polizei als Berater beauftragt und damit nimmt sich ein etwas chaotisch-amüsantes Ermittlerteam des Falles an.
Vertreterin der Polizei ist Colomba Caselli, die selbst ein Trauma zu verarbeiten hat und nicht so recht weiß, warum sie sich mit diesem Fall und Dante beschäftigen soll. Aber ihrem Vorgesetzten zuliebe, nimmt sie sich gemeinsam mit Dante des entführten Kindes an.
Für mich liegt in dem außergewöhnlichen Ermittlerteam der Reiz dieses Thrillers. Beide sind so richtig traumatisiert und haben eigentlich schon genug mit sich selbst zutun. Dante hält es nicht in geschlossenen Räumen aus, Colomba neigt zu Panikattacken, aber irgendwie schaffen sie es doch, gemeinsam voranzukommen. Es kam mir fast so vor, als ob sich ein Blinder und ein Tauber gegenseitig stützen, obwohl beide sogar noch einen Fuß in Gips haben.
Die Handlung selbst war gut ausgearbeitet und es war spannend, den Hintergründen auf den Grund zu gehen. Hier gibt es viele verschiedene Handlungsstränge. Man schwenkt zurück in Dantes Zeit in seinem Kindheitsverlies, beobachtet den Polizeiapparat bei der Arbeit oder darf sich in allen - auch blutigen - Einzelheiten eine Explosion in einem Restaurant schildern lassen. Insgesamt fand ich den Aufbau nicht wirklich rasant, dafür aber sehr fesselnd erzählt und mit interessanten Einblicken gespickt.
Die Auflösung bzw. die Hintergründe des Falles habe ich persönlich als sehr konstruiert empfunden. Hier muss ich allerdings einräumen, dass die Ansatzpunkte des Autors im Grunde auf wahren Ereignissen beruhen und vielleicht gar nicht mal so sehr an den Haaren herbeigezogen sind.
„In der Finsternis“ ließ mich keinesfalls im Dunkeln stehen. Durch die Protagonisten wird man als Leser hineingezogen, leidet mit ihnen, ist mut- und ratlos und man gibt trotzdem nicht auf.
Meiner Meinung nach ist es ein bemerkenswerter Thriller, mit einem höchst erstaunlichen Ermittlerteam, der einem zusätzlich noch die Vorgehensweise des italienischen Polizeiapparats näher bringt, und damit eindeutig als empfehlenswert bezeichnet werden kann.
Der Autor greift eine interessante Idee auf. Wie entwickelt sich ein Mensch, der fast seine ganze Kindheit und Jugend eingesperrt und in den Fängen eines psychopathischen Entführers verbracht hat? Wie wird dieses Trauma verarbeitet? Wie fügt sich dieser Mensch in das soziale Leben ein? Und wer ist diese Person als Erwachsener?
Dieser Mensch heißt Dante Torre. Dem Protagonisten Dante Torre war es nicht vergönnt, in einer Familie, in einem Elternhaus und im Rahmen eines „normalen“ Umfelds aufzuwachsen. Dante Torre ist dieser Mensch, der im Silo großgezogen wurde, seinen Peiniger als „Vater“ bezeichnet und Jahre nach dem Martyrium außerhalb der Gesellschaft lebt. Gleichzeitig mit dieser traurigen Existenz, hat es Dante allerdings geschafft, das einzig Positive daraus zu gewinnen. Denn durch seine Ausgrenzung, kann er Menschen lesen, sie einschätzen und kleinste Verhaltensweisen deuten. Und diese Gabe hat er zum Beruf gemacht.
Als sich in Rom wieder ein Entführungsfall ereignet, wird Dante von der Polizei als Berater beauftragt und damit nimmt sich ein etwas chaotisch-amüsantes Ermittlerteam des Falles an.
Vertreterin der Polizei ist Colomba Caselli, die selbst ein Trauma zu verarbeiten hat und nicht so recht weiß, warum sie sich mit diesem Fall und Dante beschäftigen soll. Aber ihrem Vorgesetzten zuliebe, nimmt sie sich gemeinsam mit Dante des entführten Kindes an.
Für mich liegt in dem außergewöhnlichen Ermittlerteam der Reiz dieses Thrillers. Beide sind so richtig traumatisiert und haben eigentlich schon genug mit sich selbst zutun. Dante hält es nicht in geschlossenen Räumen aus, Colomba neigt zu Panikattacken, aber irgendwie schaffen sie es doch, gemeinsam voranzukommen. Es kam mir fast so vor, als ob sich ein Blinder und ein Tauber gegenseitig stützen, obwohl beide sogar noch einen Fuß in Gips haben.
Die Handlung selbst war gut ausgearbeitet und es war spannend, den Hintergründen auf den Grund zu gehen. Hier gibt es viele verschiedene Handlungsstränge. Man schwenkt zurück in Dantes Zeit in seinem Kindheitsverlies, beobachtet den Polizeiapparat bei der Arbeit oder darf sich in allen - auch blutigen - Einzelheiten eine Explosion in einem Restaurant schildern lassen. Insgesamt fand ich den Aufbau nicht wirklich rasant, dafür aber sehr fesselnd erzählt und mit interessanten Einblicken gespickt.
Die Auflösung bzw. die Hintergründe des Falles habe ich persönlich als sehr konstruiert empfunden. Hier muss ich allerdings einräumen, dass die Ansatzpunkte des Autors im Grunde auf wahren Ereignissen beruhen und vielleicht gar nicht mal so sehr an den Haaren herbeigezogen sind.
„In der Finsternis“ ließ mich keinesfalls im Dunkeln stehen. Durch die Protagonisten wird man als Leser hineingezogen, leidet mit ihnen, ist mut- und ratlos und man gibt trotzdem nicht auf.
Meiner Meinung nach ist es ein bemerkenswerter Thriller, mit einem höchst erstaunlichen Ermittlerteam, der einem zusätzlich noch die Vorgehensweise des italienischen Polizeiapparats näher bringt, und damit eindeutig als empfehlenswert bezeichnet werden kann.
Ja, ich fand diesen Thriller auch irgendwie angenehm eigen. Zwar war der Aufbau der Ermittlungen recht klassisch, aber die Figuren und auch die Stimmung, das hatte was. Ist mir sehr gut in Erinnerung geblieben, ich hoffe, dass es noch mehr zu lesen geben wird!
AntwortenLöschenDas Ende gibt ja auf jeden Fall Raum für weitere Teile. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon froh wäre, wenn es nicht wieder in eine Reihe ausartet ... ;-)
LöschenWundern würde es eigentlich nicht! ;)
LöschenNein, da hast du Recht. Aber ich habe echt das Gefühl, als ob ich nur mehr Reihen lesen würde, obwohl ich ursprünglich mit einem Einzelband begonnen hatte. :-D
LöschenJa, der Anteil an Reihen ist recht hoch, das stimmt!
LöschenHallo Nicole,
AntwortenLöscheneine wirklich sehr gelungene Rezi zu diesem Buch. Ich bin zwar aktuell noch am Lesen, aber meine bisherigen Eindrücke decken sich mit deinen.
Besonderes deine Feststellung der beiden Protas "Es kam mir fast so vor, als ob sich ein Blinder und ein Tauber gegenseitig stützen, obwohl beide sogar noch einen Fuß in Gips haben." kann ich absolut unterschreiben.
Ich bin gespannt, wie sich das ganze auflösen wird und kann das Buch bisher auch nur empfehlen.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschendie sind schon ein Gespann, oder? :-D Aber gerade das macht sie meiner Meinung nach sehr realistisch. Man hat es nicht mit Superheros zutun, die einfach alles so wegstecken. Dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen.
Ich bin auf jeden Fall auf deine Meinung gespannt.
Liebe Grüße,
Nicole
Aaahhh, ich hatte das Buch, zugegeben, von meiner Wunschliste verbannt und jetzt? Jetzt lese ich so eine positive Rezension dazu und packe es doch wieder drauf. Verdammt. ;)
AntwortenLöschen:-D Wer Krimis mag, sollte sich dieses Ermittlerteam nicht entgehen lassen.
LöschenFreut mich, dass dir das (Hör)Buch auch gefallen hat. Ich fand hier auch endlich mal die Figuren sehr gut ausgearbeitet und nicht so platt wie in den meisten Thrillern. Die beiden bleiben einem echt noch eine Weile in Erinnerung.
AntwortenLöschenIch fand es auch vom Stil her mal was anderes. Teilweise hatte ich schon gemerkt, dass der Autor sonst Drehbücher schreibt, z.B. bei der Explosion der Bomben.
Ich mag es auch immer ganz gerne, wenn ein paar realistische Hintergründe mit eingebaut werden.
Bin mal gespannt, ob es irgendwann noch mehr von dem Autor zu lesen gibt.
Viele Grüße, Julia