Sonntag, 14. Oktober 2018

Rezension: Skarabäus und Schmetterling - Elisabeth Büchle

© Gerth Medien
Skarabäus und Schmetterling
| Elisabeth Büchle |

Verlag: Gerth Medien 2015
Seiten: 576 
ISBN: 9783957340139

MEINE BEWERTUNG 

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Beziehungslastiger Ägyptologen-Roman

1922 reist Sarah nach Ägypten. Im Tal der Könige ist sie bei den Ausgrabungen des berühmten Howard Carter zu Gast, der dem Grab des unbedeutenden Pharaos Tutanchamun auf der Spur ist. Doch je näher die Graböffnung rückt, desto mehr wähnt sich Sarah in Gefahr ...

"Skarabäus und Schmetterling" ist eine Mischung aus historischem Roman und Liebesgeschichte, die mit Spannungselementen durchzogen ist.

Gleich vorneweg, ich habe zu diesem Buch gegriffen, weil mich die Zeit der Pharaonen, ihre berühmten Grabanlagen und die archäologischen Funde in diesem Zusammenhang brennend interessieren. Ich liebe es, der ägyptischen Hochkultur auf den Grund zu gehen und mich mit der Faszination der pompösen Grabanlagen zu umgeben.


"Skarabäus und Schmetterling" hat für mich leider nicht gehalten, was die Aufmachung des Buches verspricht. Hier will ich gar nicht der Autorin die Schuld geben, sondern ich hätte mich wohl besser über diesen Roman informieren sollen. Gerechnet hatte ich mit einem historischen Roman, der von einer Liebesgeschichte durchzogen ist. Bekommen habe ich hingegen einen Liebesroman in doppelter Ausführung, der durch seinen historischen Hintergrund besticht.


Nun aber zum Anfang. Dieser Roman ist in zwei Hälften geteilt. Der erste Part spielt in den 1920er-Jahren, wo die junge Sarah mit ihrer Ziehmutter Lady Alison ins ferne Ägypten aufbricht. Sie wollen Howard Carter im Tal der Könige einen Besuch abstatten, weil dieser in nächster Zeit das Grab von Tutanchamun finden und öffnen will.


Hier taucht man als Leser in die aristokratische Gesellschaft Britanniens in den 1920er-Jahren ein und darf durch ihre Augen Ägypten bestaunen. Ladies und Gentlemen sind an den Ausgrabungen höchst interessiert und wittern an Carters Seite einen Hauch von Abenteuer, in dem sie ihm im Tal der Könige Gesellschaft leisten.


Die Autorin konzentriert sich auf ihre Figuren und die staubige Hitze Ägyptens gerät zum Nebeneffekt. Haarklein wird man mit Sarahs Herkunft, ihrer Kindheit und ihr Leben mit Lady Alison vertraut. Genauso gut lernt man ihre Ziehmutter kennen, die sich schon lange ihre Bezeichnung als Femme fatale in Aristokratenkreisen verdient hat. 


Dennoch gibt es einige spannende Elemente um Sarah, weil ihr ein mysteriöser Verfolger um's Leben trachtet, sie plötzlich zwischen zwei Männern steht und ihr ein Geheimnis aus der Vergangenheit zum Verhängnis werden kann.


In der Gegenwart ist man mit der jungen Frau Rahel unterwegs. Sie arbeitet im Berliner Neuen Museum und wird in eine Schwarzmarkt-Affäre um Tutanchamun-Artefakte verstrickt. Ebenso wie Sarah 90 Jahre zuvor, bekommt es Rahel mit zwei Herren zutun, deren Gunst ihr sicher ist.


Auch dieser Teil tut sich durch einige spannende Elemente hervor, weil Rahel ebenso wie Sarah in Gefahr gerät. Hier stellt sich die Frage, wer die Tutanchamun-Artefakte auf den Schwarzmarkt bringt und woher sie überhaupt stammen, weil diese Exemplare damals von Carter nicht katalogisiert worden sind.


Obwohl es fast nach einem Krimi riecht, bleibt Elisabeth Büchle ganz der emotionalen Verfassung ihrer Figuren treu. Sie konzentriert sich auf die Beziehungsebene und betont vor allem Äußeres und Befindlichkeiten der Charaktere. Dabei geraten die Geschehnisse um das Grab des Tutanchamun beziehungsweise um die Schwarzmarkt-Affäre in den Hintergrund, und dienen ausschließlich als Kulisse für die Love-Story. 


Der Erzählstil war ebenso wenig meins, weil sich die Autorin arg auf Beschreibungen versteht. Teilweise konnte ich mich gar nicht in die Situationen einfinden, weil ich Rückenmuskulaturen bestaunen musste, triviale Ereignisse und Dialoge - zum Beispiel über Joghurt - thematisiert werden oder mich die Gedankenflut der Figuren davon abgehalten hat. 


Trotz meiner Kritik hat mir die Geschichte an sich sehr gut gefallen. Wäre die Autorin nicht so sehr an der Liebe hängen geblieben, dann wäre es wohl genau meins gewesen.


Insgesamt kann ich „Skarabäus und Schmetterling“ an Leser empfehlen, die es gerne emotional haben, und mit einem Liebesroman, inklusive Spannung und historischem Hintergrund im Gepäck, nach Ägypten aufbrechen wollen. 

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MEINE BEWERTUNG

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2 Kommentare:

  1. Liebe Nicole,
    schade, aber ich kann deine Kritik verstehen. Da ich diesen Roman der Autorin noch nicht gelesen habe, kann ich sonst nichts dazu sagen ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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    Antworten
    1. Hallo Martina,

      ja, schade. Man kann's halt nicht allen recht machen. Ich bin mir sicher, dass das Buch anderen Lesern gut gefällt.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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