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| © DAV |
| Heather Gudenkauf |
Verlag: DAV 2025
Dauer: 9 h : 24 min
Dauer: 9 h : 24 min
ASIN: B0F8QZQCCG
Sprecher: Inka Löwendorf
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Winterlicher Thriller mit True-Crime-Fokus
Sprecher: Inka Löwendorf
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-
Krimiautorin Wylie Lark sucht die Einsamkeit, um an ihrem neuen Buch zu schreiben. Unvermutet landet sie mitten in einem eingeschneiten Alptraum.
Heather Gudenkauf serviert uns mit „Ein unerwarteter Gast“ einen Thriller, der True-Crime-Elemente sehr ansehnlich ins Zentrum der Handlung rückt.
Die True-Crime-Autorin Wylie Lark sucht in einem isolierten, historisch vorbelasteten Farmhaus Ruhe für ihr neues Projekt. Aber der heraufziehende Schneesturm kappt die Verbindung zur Außenwelt. Die Entdeckung eines stummen, verwirrten Kindes im Schnee offenbart Wylie, dass sie nicht allein ist. Bei ihren Nachforschungen gerät sie in Lebensgefahr, denn jemand will die dunklen Geheimnisse des Ortes um jeden Preis bewahren.
Das Buch spaltet sich in drei Erzählstränge auf, die atmosphärisch unglaublich dicht gestaltet sind. Die Autorin hat mich, trotz ruhigen Erzähltempos, wirklich gepackt. Sie verleiht jeder Perspektive eine eigene Stimme und teilweise sogar eine individuelle Temperatur. Da ist Wylie in der Gegenwart, die in einem abgelegenen Farmhaus eingeschneit wird. Man spürt förmlich die Kälte auf der Haut, hört den Wind pfeifen und stapft mit ihr gemeinsam durch die Schneewehen, um Brennholz zu holen.
Im Gegensatz dazu steht ein Handlungsstrang aus dem Jahr 2000. Wir nehmen minutiös an dem Massaker an einer Familie teil. Beim Lesen fühlt man die drückende Sommerhitze, Schweiß bildet sich auf der Stirn und man hört die Grillen zirpen. Dieser "Familien-Strang" in seinem detailliertem nüchternen Blickwinkel ist eine starke Annäherung an den True-Crime-Gedanken, da auch polizeiliche Ermittlungen und Ergebnisse dargestellt werden.
Wylie als Protagonistin fand ich überraschend erfrischend. Sie hat ein kompliziertes Verhältnis zu ihrem Sohn und ihrem Mann. Statt sich aufzuopfern, zieht sie sich zurück und überlässt dem Vater das Feld. Das wirkt auf den ersten Blick hartherzig. Ich fand es ziemlich tough, dass eine Frau die Verantwortung mal abgibt und sich auf ihre Arbeit fokussiert. Dennoch merkt man schnell, dass Wylie von ihren eigenen Dämonen getrieben wird. Ihre panische Angst vor der Dunkelheit und die überall im Haus verteilten Taschenlampen lassen ahnen, dass sie Schlimmes erlebt haben muss.
Wie eingangs erwähnt gibt es einen dritten Strang, der für mich eine echte Herausforderung war. Wir blicken hier in einen feuchten Keller und erleben das Schicksal einer Mutter und ihrer Tochter. Ich muss gestehen, dass mir dieser Teil sehr an die Nieren ging. Themen wie Gefangenschaft und das Ausgeliefertsein von Frauen und Kindern vertrage ich nur schwer. Hätte ich gewusst, welchen Raum das einnimmt, hätte ich vielleicht nicht zum Buch gegriffen. Es ist handwerklich gut geschrieben, aber es drückt arg auf’s Gemüt.
Im Finale driftet die Geschichte kurzzeitig ins klassische Hollywood-Klischee ab. Der:die Täter:in neigt dazu, Pläne und Hergänge haarklein zu erläutern, bevor diese Person zur endgültigen Tat schreitet. Das hat mich unfreiwillig an typische James-Bond-Bösewichte denken lassen und nahm der Situation die Bedrohlichkeit.
Dennoch hat mir des Buchs insgesamt gut gefallen. Besonders der Part um das Familienmassaker im Jahr 2000 war exzellent beschrieben und kam ganz ohne stilistische Übertreibungen aus. Auch der Abschluss wirkte auf mich versöhnlich und rund. Wer atmosphärische Thriller mit unterschiedlichen Zeitebenen mag und starke Nerven für drückende Kellerszenarien hat, wird mit „Ein unerwarteter Gast“ eine passende Lektüre haben.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★★
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Guten Morgen,
AntwortenLöschenhört sich spannend an. Ist da jetzt True Crime mit drin oder nicht?. Aber egal, das kommt auf meine Wunschliste. Danke für das Vorstellen
Liebe Grüße
Anja