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Meine Bewertung ★★★★☆
SHORT FACTS
Titel: Alles, was die Zeit vergisst
Autor: Julia Navarro
Verlag: Limes Verlag 2011
Seiten: 969
ISBN: 978-3-8090-2597-9
Eine aufregende Frau
Der Spanier Guillermo Albi ist Journalist, seiner Ansicht nach charakterfest und deshalb so gut wie arbeitslos. Einzig durch die Tätigkeit für ein Onlinemagazin und die finanzielle Zuwendung seiner Mutter hält er sich einigermaßen über Wasser.
Dann erhält er einen außergewöhnlichen und lukrativen Arbeitsauftrag: er soll das Leben seiner Urgroßmutter Amelia Garayoa rekonstruieren, die einst – vor dem spanischen Bürgerkrieg – ihren Mann und Sohn verlassen hatte und in die Arme eines kommunistischen Franzosen geflüchtet ist.
Doch was ist aus ihr geworden?
Guillermo nimmt die spärliche Fährte auf und findet sich dank etlicher Zeitzeugen im aufregenden Leben seiner Urgroßmutter wieder: kaum ein Kontinent, der nicht bereist wurde, kaum ein politischer Konflikt, in den die schöne Amelia nicht verwickelt gewesen wäre und kaum ein Mann, der sich nicht in sie verliebt hätte.
Die Geschichte an sich ist sehr flüssig geschrieben. Als Rahmenhandlung besucht Guillermo Bekannte und Verwandte seiner Urgroßmutter, die ihm als Zeitzeugen die Geschehnisse der verwirrenden Jahre, angefangen vom spanischen Bürgerkrieg über den 2. Weltkrieg bishin zum kalten Krieg, erläutern und ihm Einblick in das Leben seiner Vorfahrin gewähren.
Mich haben allerdings die vielen detaillierten politischen Dialoge etwas gelangweilt, denn sie gehen meiner Meinung nach weit über Allgemeinwissen hinausgehen und ich weder mit der Entwicklung des spanischen Bürgerkriegs noch mit der damaligen kommunistischen Bewegung vertraut bin.
Außerdem fand ich die Rahmenhandlung etwas trocken, weil sie sich ständig wiederholte: der gleichtönige Konflikt zwischen Guillermo und seiner Mutter sowie die Ermahnung durch seine Interviewpartner, dass er die Geschichte Schritt für Schritt entdecken soll.
Dennoch ist es die aufregende Lebensgeschichte einer faszinierenden Frau, die keine Tragödie ihrer Generation ausgelassen hat, und den Leser durch die politischen Turbulenzen und Gefahren des 20. Jahrhunderts leitet.
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