Dienstag, 19. Januar 2016

Rezension: Die Blutschule - Max Rhode

© Lübbe
Meine Bewertung ★★★★

SHORT FACTS

Titel: Die Blutschule
Autor: Max Rhode
Verlag: Lübbe 2015
Seiten: 272
ISBN: 9783404172672

Schaurig. Spannend. Fitzek.

Wirtschaftliche Notwendigkeit treibt Simon und Max mit ihren Eltern aus der Großstadt Berlin ins ländliche Brandenburg. Das heruntergekommene Haus der Großeltern wird notdürftig renoviert und dient ab sofort als Familiendomizil. Der Vater sucht nach Arbeit und der einzige Trost für Simon und Max ist, dass Sommerferien sind. Aber da hat ihr Vater einen ganz anderen Plan und die höllische Ausbildung in der Blutschule beginnt.

Hinter Max Rhode verbirgt sich der Thrillerautor Sebastian Fitzek und Max Rhode selbst ist jener Max, der gemeinsam mit Bruder Simon und den Eltern nach Brandenburg zieht und in Sebastian Fitzeks „Das Joshua-Profil“ die eine Rolle spielt.

Schon die Umstände des Umzugs drücken auf die Stimmung. Max und Simon sind davon nicht begeistert, die Eltern haben allerdings kaum Geld und sehen darin die einzige Möglichkeit ihre Familie durchzubringen. 

Natürlich ist für solche Großstadtjungs das Landleben langweilig. Zur Dorfjugend finden sie keinen Zugang und irgendwie zeigt sich, dass die meisten von ihnen ohnehin gemein wenn nicht sogar bösartig sind. Doch dann schleppt sie ihr Vater auf eine Insel und der grauenhafte Unterricht in der Blutschule nimmt seinen Lauf.

Bisher konnte mich Sebastian Fitzek nie so richtig überzeugen, aber mit diesem Thriller hat er auf jeden Fall einen Leser mehr.

Der interessante Aufbau hat mich sofort neugierig gemacht. Max erzählt in einem Patiententagebuch von seiner Jugend und man weiß schon von Vornherein, dass er im Erwachsenenalter in der Psychiatrie landen wird. Umso eindrucksvoller war es, seinen Schilderungen jenes schicksalhaften Sommers zu folgen, der ihn in diese Situation gebracht hat.

Es wird blutig, es wird grausig und trotzdem schafft es Fitzek, besonders grausame Stellen auszusparen und dabei die Spannung zu halten. Ein Detail, wofür ich dem Autor dankbar bin. Denn Blut darf zwar spritzen, doch auf Hardcoresplatter lasse ich mich auch nicht gern ein.

Außerdem hat mir die Geschichte an sich gefallen. Fitzek hat mich bisher immer durch eine gewisse Überkonstruktion der Story abgeschreckt, aber diesmal konnte er mich reinziehen und mich überraschen, ohne dabei das Gefühl zu haben, dass hier jemand stundenlang an der Logik der Handlung oder einzelner Szenen gefeilt hat. Denn genau das macht für mich eine gute Geschichte aus, wenn sie mir von Anfang bis Ende wie aus einem Guss erscheint und in mir den Anschein von Wahrheit weckt.

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mich der Autor derart packen und mich doch noch richtig begeistern kann. Es ist ein brutaler Fitzek, ein Fitzek, ganz nach meinem Geschmack, und ein Fitzek, der einen nicht nur vor Spannung durch die Seiten sondern auch einen kalten Schauer über den Rücken jagt.


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Die Blutschule - Max Rhode

21 Kommentare:

  1. Hallo nochmal :)

    mich hat "Die Blutschule" auch positiv überrascht, es war genau die Art Spannung und Nervenkitzel, die für mich eine gute Horrorgeschichte ausmachen. Auch dass alles aus Marks Sicht erzählt wurde, dessen Zukunft den Lesern schon bekannt ist, hat die Geschichte perfekt abgerundet.

    Der letzte Thriller von Fitzek konnte mich bisher auch noch nicht überzeugen. Ich hoffe, dass die Geschichte langsam Fahrt aufnimmt und besser wird.

    Liebe Grüße,
    Bianca

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    1. Hallo Bianca,

      ja, genau! Die ganze Geschichte ist meiner Meinung nach total untypisch für Fitzek und gerade deshalb hat sie mir wahrscheinlich so gut gefallen. Jetzt bin ich wirklich froh, dass ich das Buch gelesen habe und natürlich bin ich auf "Das Joshua-Profil" sehr gespannt.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Mir erging es mit Noah so ähnlich. Ich bin sonst keine regelmäßige Fitzek-Leserin (Na gut, 5 Bücher sind es inzwischen auch, aber mit relativ gemischten Eindrücken), aber im Gegensatz zu vielen langjährigen Lesern hatte mir Noah sehr gefallen. Manchmal muss es eben aus der Reihe tanzen. ;)

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    1. Mit 5 Büchern hast du jedenfalls mehr als ich von ihm gelesen! :-D Mir liegt sein Stil an und für sich einfach nicht. Ich mag diese "konstruierten" Handlungen einfach nicht, aber "Die Blutschule" ist ganz anders. Das erklärt natürlich auch, warum viele Stammleser so enttäuscht waren. "Noah" habe ich mir noch nicht einmal angesehen, weil ich von einem typischen Fitzek ausgegangen bin. Vielleicht ist es nun doch einen Blick wert.

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    2. Noah bedient ein wenig mein latent ausgeprägtes Interesse an Verschwörungsthrillern. ;) Davon gibt es nur zu wenig gute.

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    3. Ui, dann weiß ich, warum ich um "Noah" einen Bogen mache. Verschwörungsthriller sind nicht mehr so meins. Die habe ich früher aber recht gern gelesen.

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    4. Wenn ich das inzwischen im Klappentexte lese, lasse ich auch eher davon ab, weil es zumeist sehr plump und hollywood-08/15-mäßig inszeniert wird. Aber wenn es in der Auflösung überraschend auftaucht so wie bei Syndrome Dazieri zum Beispiel, dann kann ich mich sehr dafür begeistern. Also quasi versteckte Verschwörungen. :D

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  3. Hi :-)

    Das Buch empfand ich auch als eher ungewohnt für Fitzek, aber definitiv gut! Aber irgendwie geht mir der ganze hypeauf die nerven, deswegen habe ich seinen neuen Thriller noch nicht gelesen,obwohl der ja mit diesem Buch zuammenhängt!

    Liebe grüsse
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      ja, der Hype um das Buch war eher abschreckend. Und ich muss zugeben, dass ich mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft hätte, aber als ich es in unserer Bibliothek entdeckt habe, dachte ich mir, warum nicht? Jetzt bin ich wirklich froh darüber. Diese Mystery-Elemente sind halt einfach meins. ;-)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  4. Hallo Nicole,

    ab und an lese ich ja auch mal einen Thriller (ja das kommt vor) und Sebastian Fitzek - von dem schwärmen alle so, dass ich überlege, ob das was für mich ist? Ist das Buch sehr blutig/brutal/eklig oder überwiegt die Spannung?

    Liebe Grüße,
    Anna

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    1. Hallo Anna,

      also, es gibt schon einige Ekelszenen, wobei die richtig brutalen Situationen dann doch ausgespart wurden. Also, blutig ist es allemal und ich weiß jetzt nicht so recht, ob ich dir wirklich dazu raten soll. Im Zweifelsfall würde ich es an deiner Stelle bleiben lassen ...

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  5. Ich bin total erleichtert, dass es dir so gut gefallen hat. :) Wie gut, dass die Geschmäcker verschieden sind. Wie du weißt, fand ich Die Blutschule ja eher schwach und auch ziemlich langweilig, aber ich mag auch eher die Thriller vom "richtigen" Fitzek. Ich denke, wenn man diese mag, ist die Blutschule wohl eher nichts, aber wenn man mit den anderen Thrillern vom Autor nichts anfangen kann, dann mag man die Blutschule. War das jetzt grammatikalisch richtig? Hört sich so merkwürdig an. ;) *Kratz am Kopf*

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    1. Hallo Kitty,

      oh ja, (zumindest verstehe ich den Satz und ein Urteil über die Grammatik traue ich mir als Österreicherin nicht zu :-D) - mir ist auch schon aufgefallen, dass das Buch bei Fitzek-Lesern nicht so gut ankommt und bei anderen Begeisterungsstürme auslöst. Ich mag ja die "normalen" Fitzek-Thriller nicht unbedingt, aber dieses Buch hatte es für mich in sich.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  6. Guten Morgen Nicole,

    die Blutschule habe ich bisher noch nicht gelesen, aber so ziemlich alle anderen Bücher von Fitzek, 3 fehlen mir noch. Ich bin schon sehr gespannt, was dieses Buch von anderen unterscheidet. Hab mich ehrlich gesagt noch nicht näher mit beschäftigt und frage mich, warum er unter Pseudonym schreibt. Ich werds herausfinden. Dieses Jahr geht Fitzek auf Jubiläumstour. Man kann auf seiner Website einen Trailer dazu sehen. Ich hab meine Karte heute bekommen und freu mich schon sehr darauf. Da noch nicht geschehen trag ich mich gleich mal noch als Leserin bei dir ein. Bin schon gespannt auf deinen nächsten Beitrag.

    liebe Grüße
    Sandra von http://www.sandraskreativelesezeit.blogspot.com

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    1. Hallo Sandra,

      normalerweise schreibt Fitzek - meiner Ansicht nach - so überkonstruiert und verwirrt den Leser gern. Bei diesem Roman geht's aber sehr geradlinig und mit einem Mystery-Touch voran, das ist zumindest für mich der Unterschied.

      Ansonsten bin ich nicht so der Fitzek-Fan, aber darauf war ich neugierig.

      Freut mich, dass es dir hier gefällt. :-)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  7. Hallo Nicole,

    oh, die erste positive Rezi, die ich dazu lese! Sonst hörte ich eher von Enttäuschung über Fitzek und schnödem, langweiligem Horror. Ich bin noch kein Fitzek-Fan und habe bisher nur 1 Buch von ihm gelesen. So richtig warm geworden bin ich mit ihm noch nicht. Dieses Buch ist wahrscheinlich auch nicht das Richtige, um ihm noch eine "Chance" zu geben. ;-)

    LG Steffi

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    1. Hallo Steffi,

      normalerweise mag ich Fitzeks Stil nicht, vielleicht liegt es auch daran, dass mir ausgerechnet dieses Buch von ihm so gut gefallen hat. Vielleicht könntest du dem Buch vielleicht doch eine Chance geben? Es ist ganz anders als die anderen Fitzek-Bücher.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    2. Mh, wenn der Stil so ganz anders ist, vielleicht hast du Recht - vielleicht wäre es dann gerade etwas für mich... Guter Punkt. Darüber denke ich mal nach...

      LG Steffi

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  8. Hallo Nicole,

    mich konnte der Autor mit diesem Buch so gar nicht überzeugen. Interessant, wie die Meinungen hier auseinander gehen ;) Eigentlich bin ich kein Fan von bluten Thrillern oder sowas, aber irgendwie habe ich genau da serwartet. Mir hat hier irgendwie die Spannung gefehlt, weil für mich die spannenden Stellen ausgelasen wurden.

    Ich habe da gar nicht drauf geachtet, dass Max Rhode der Max aus der Geschichte ist und ich wusste auch nicht, dass er im Joshua-Profil eine Rolle spielt.
    Fitzek konnte mich vorher nie so richtig begeistern und auch hier leider nicht :l

    Liebe Grüße,
    Alex

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    1. Hallo Alex,

      das ist ja schade, dass dir das Buch nicht gefallen hat. Ich gehöre eigentlich nicht der Fitzek-Leserschaft an, weil mir seine Thriller zu konstruiert sind, aber das Buch hat mich umgehauen.

      Spannung, tja, ich fand es eigentlich schon recht spannend und gerade weil hier etliche Stellen ausgelassen werden, konnte man viel der Fantasie überlassen (die bei mir vielleicht zu lebendig ist).

      Wie du schon sagst, es ist immer interessant, wenn Meinungen so unterschiedlich ausfallen, gerade das macht das Lesen und Rezensieren für mich aus. :-)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  9. Liebe Nicole,

    zu meiner Schande muss ich gestehen Blutschule immer noch nicht gelesen zu haben *schäm*. Ich setzte es mir nach deiner Rezension direkt auf die Büchertraumliste.

    Sei besonders lieb gegrüßt,

    Nisnis

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