© Cross Cult Verlag |
| Christopher Golden |
Verlag: Cross Cult 2023
Seiten: 400
ISBN: 978-3966589895
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
On the Road of Bones
Auf der 1.200 Meilen langen Kolyma, unter anderem als Straße des Todes bekannt, begeben sich Teig und Prentriss in ungeahnte Gefahr: Außerordentliche Kälte, eine Gänsehaut erregende Geschichte und der eisige Hauch des Todes heizen den beiden Dokumentarfilmer am Weg zum Ziel ordentlich ein.
„Road of Bones - Straße des Todes“ von Christopher Golden fand ich auf der Stelle interessant. Ich habe schon mehrere Bücher des Autors gelesen, die ich gelungen fand, und mich haben besonders Geschichte und Kulisse der Kolyma, der sibirischen Todesstraße, gelockt.
Die Kolyma ist 1.200 Meilen bzw. ungefähr 2.000 Kilometer lang und in der Gegenwart als R504 bekannt. Es handelt sich um eine Fernstraße, welche auf eine grausige Geschichte blickt: Beim Bau der Straße starben sehr viele Gulag-Häftlinge, deren Leichen angeblich kurzerhand in die Fahrbahn eingearbeitet wurden. Deshalb ist sie unter anderem als „Straße der Knochen“ oder „Straße des Todes“ geläufig. Laut Autor Christopher Golden führt sie durch die kälteste Gegend der Welt. Die Figuren sind in diesem Horror-Roman zweistelligen Grad Celsius unter Null ausgesetzt, was während der Fahrt für erhebliche Probleme sorgt.
Hiermit kommen wir zum Rahmen der Handlung, welcher für mich etwas zu sehr im Hintergrund war. Die Straße der Knochen sowie die eiskalte Umgebung haben ordentliches Potential für einen schaurigen Roman. Besonders während des ersten Drittels hat Christopher Golden dies perfekt in Szene gesetzt.
Die Filmemacher Teig und Prentriss beabsichtigen, eine Dokumentation über die Kolyma beziehungsweise über die „Straße des Todes“ zu drehen. Hierzu finden sie sich zu einem ersten Lokalaugenschein die eisigen Weiten der Kolyma entlang ein, um ein Konzept für einen Film oder sogar eine Reality-Show auszuarbeiten.
Lebensbedrohliche Minustemperaturen und die Einsamkeit Sibiriens setzen ihnen zu. Aus ihrer Sicht wird beschrieben, wie verlassen und unwirtlich die Gegend ist, wie gefährlich die eintönige Fahrt auf der geschichtsträchtigen Straße ist und wie die Menschen leben, welche zum Beispiel die nächste Tankstelle betreiben.
Mir hätte sehr viel mehr aus dieser Richtung gefallen, um Atmosphäre einzufangen und Dichte zu erzeugen. Dennoch steuert die Geschichte nach dem ersten richtigen Halt auf einen Standardablauf zu, welcher der ausgefallenen Kulisse den Reiz stiehlt.
Knall auf Fall verfällt die Geschichte in einer typischen Handlungsabfolge, die mit Tod, Gewalt und dem Kampf um’s Überleben in unzählbar anderen Romanen geschildert wird. Die Kolyma als überragendes Element wird von den Eingeweiden eines blutigen Massakers verdeckt, dem es meiner Meinung nach am Besonderen fehlt.
Somit hat mich der Autor im ersten Drittel absolut mit einer höchst interessanten Geschichte überzeugt, mich aber danach ziemlich brutal an die Oberfläche geholt, als es nur mehr um’s blanke Überleben ging.
Dennoch fand ich einige Details ausgezeichnet eingearbeitet, wie zum Beispiel die Einsicht der amerikanischen Figuren, dass gar nicht jede:r Europäer:in unbedingt in die USA emigrieren will, sondern diese mit ihrem Leben in der sogenannten Alten Welt mehr als zufrieden sind. Christopher Goldens Schreibstil ist jedenfalls exzellent und ich finde es schade, dass die Story damit nicht mithält.
Alles in allem handelt es sich um einen Horror-Roman aus der Slasher-Ecke, welcher zwar auf einer herausragenden Grundidee beruht und diese zuerst packend einsetzt, danach aber im üblichen Blutrausch abfällt und mich im Endeffekt nicht vollkommen überzeugt.
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MEINE BEWERTUNG
★★★★★
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Hi Nicole!
AntwortenLöschenDas ist natürlich echt schade wenn es anfangs mit so einer tollen, einstimmenden Atmosphäre punkten und dann in eine Richtung geht, die man sich nicht erhofft hat. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es anderen gefällt, dass es so in die blutige Horror Richtung geht... manchmal kann so ein Cut ja auch gut funktionieren.
So wirklich weiß ich jetzt nicht, ob ich das Buch auf meine Wunschliste setzen soll. An sich reizt es mich schon, aber die Thematik bzw. das Genre kann ich zurzeit halt nicht so gut ab. Mal sehen. Ich werds im Auge behalten :)
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
Löschenja, es war mir zu blutrünstig. Das liegt aber nicht am Blut sondern weil ich solche Massaker einfach nur langweilig finde. XD Man weiß ja schon, was passiert und darunter leidet die ganze Atmosphäre.
Es war nicht schlecht, aber das tolle Thema wurde verschenkt. Lesen lässt es sich trotzdem gut.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
AntwortenLöschendas Buch hört sich definitiv sehr spannend an und ich hatte direkt Lust es zu lesen. Schade, dass der Autor dich dann hat doch nicht richtig überzeugen hat können.
Ich setz es Mal auf meine WULI :)
Vielen lieben Dank für deine Vorstellung.
Liebe Grüße
Teresa
Hallo Teresa,
Löschendas freut mich, wenn ich deine Wunschliste füttern konnte. :)
Mir wird schnell langweilig, wenn es eher in die blutige Richtung geht. Ich brauche eher romanhaftes Schaudern. Früher hat es mich weniger gestört.
Jedenfalls wünsche ich dir viel Spaß, wenn du es vielleicht einmal liest!
Liebe Grüße
Nicole
Hi Nicole,
AntwortenLöschenich habe heute meine Rezi zu "Snowblind" getippt und sitze gerade am Feinschliff, bin bei Amazon auf dieses Buch hier gestoßen und am Ende der Seite auf deine Rezension. Wir waren ja letztens beim Thema Schlagwörter und Kalt, Wildnis, Gulag hätten bei mir eigentlich gereicht, aber damit verbinde ich absolut keinen Massaker. Mich störte im KT der Filmemacher irgendwie schon. Ab und zu mag ich blutig, aber nicht so. Also ziehe ich das Buch mal erst gar nicht in Betracht. Hättest du jetzt da ne 5 Sterne Rezi drunter gesetzt, hätte ich es mir sofort für meinen Lesemonat Januar bestellt, aber so lass ich es und finde bestimmt noch was anderes kaltes in meinem Regal^^
Liebe Grüße,
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenauf deine Rezension bin ich gespannt. Ich brauche noch ein bisschen bis ich in Ruhe zum Stöbern komme.
Den Filmemacher fand ich gar nicht schlecht. Der hat die Ami-Perspektive reingebracht. Das Buch an sich ist auch ok, aber die Hintergrundgeschichte wurde verschenkt. Es ist ein typisches Blutwut-Buch. ^^ Da wäre sooo viel mehr drin gewesen. Aber der Anfang ist sehr gut. Also, es lässt sich auf jeden Fall lesen.
Liebe Grüße
Nicole