© Festa |
| Laura Purcell |
Verlag: Festa 2023
Seiten: 480
ISBN: 978-3986760816
MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★ -
Dieser Thriller legt sich kalt und feucht auf die Haut
Dr. Pinecroft hat an die Schwindsucht fast alles verloren: die Kinder, die Frau und den guten Ruf. Geblieben ist ihm seine Tochter Louise und die selbst auferlegte Mission, ein Heilmittel für die heimtückische Krankheit zu finden. Dazu nimmt er sich leidender Häftlinge an und führt ein erbarmungswürdiges Experiment mit ihnen durch.
Vierzig Jahre danach ist Louise selbst ein Pflegefall. Großteils gelähmt und verstummt wird sie von der frisch eingetroffenen Hester Why gepflegt, die vor einem grausigen Geheimnis in London geflohen ist.
*Affiliate-Link = Für mich fallen ein paar Cents ab, wenn du hier kaufst
Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Vierzig Jahre danach ist Louise selbst ein Pflegefall. Großteils gelähmt und verstummt wird sie von der frisch eingetroffenen Hester Why gepflegt, die vor einem grausigen Geheimnis in London geflohen ist.
„Das Porzellanhaus“ von Laura Purcell ist ein weiterer viktorianischer Thriller, welcher sich kalt und feucht auf die Haut legt. Es wird richtig ungemütlich und die Schauerstimmung weht wie beißender Wind mitten ins Gesicht.
Obwohl ich überhaupt keine Cover-Käuferin bin, gestehe ich, dass mir die Aufmachung des Romans unheimlich gut gefällt. Wäre nicht der herausgebende Verlag, welcher für großartige Thriller- und Gruselstimmung bürgt, würde ich eine zartere Geschichte dahinter vermuten.
Autorin Laura Purcell hat ihr eigenes Genre geschaffen. Zumindest ist mir kein:e weitere:r Schriftsteller:In bekannt, welche:r sich mit viktorianischen Thriller einen Namen macht. Sollte es doch andere geben, bin ich mir relativ sicher, dass die Autorin die Königin ihrer Schauer-Epoche ist.
Für Hester Why geht die Reise jedenfalls nach Cornwall, wo sie die Zofe von der betagten Louise wird. Die Anstellung ist ihre einzige Chance, den Ereignissen in London zu entrinnen, wo sie unter richtigem Namen Furchtbares angerichtet hat.
In mitreißenden Rückblenden erfährt man Hesters Geschichte, was sie beutelt, wovor sie sich fürchtet und wie es kommt, dass sie ein wahrlich zer- und gestörtes Wesen in sich trägt.
Doch in Cornwall kommt sie in kein galantes Herrenhaus, wie sie es von früher her kennt, sondern in ein bedenkliches Umfeld: Frostig kalt, feucht und bedrohlich, während ihre neue Herrin einsam, sprachlos und gelähmt im eisigen Porzellanzimmer vor sich hin sinniert.
Wie es dazu kam, dass Louise zu einer erbarmungswürdigen alten Frau geworden ist, wird durch einen zweiten Erzählstrang offenbart, der mindestens so schaurig wie die Gegenwart - vierzig Jahre später - ist.
Mit der Atmosphäre hat mich die Autorin wieder überzeugt. Die tristen Gestalten, die erbarmungswürdigen Frauen - egal ob man sich auf der einen oder anderen Erzählebene bewegt - verstören, stoßen ab und entwickeln eine schaurige Untermalung, dass man sich kaum von den Seiten löst.
Die Erzählungen um die Vergangenheit der beiden Frauen fängt unschuldig an, obwohl von Beginn an eine Bedrohung spürbar ist:
Louise, die mit ihrem enttäuschten Vater nach Cornwall zieht, ihre Träume erstickt und als hochintelligentes junges Mädchen unerschrocken bei der Erforschung der Schwindsucht assistiert. Ähnlich verläuft es bei Hester, die sich voll überschwänglichem Enthusiasmus in ihre Stelle in London stürzt.
Man weiß, die Frauen werden gebrochen, die Ereignisse rütteln sie durch, und dennoch mag man sich kaum vorstellen, was geschehen muss, um so tiefgreifend ihre positiven Wesensarten zu verändern.
Neben enttäuschten Hoffnungen, garstigen Schicksalsschlägen und einer eisigen Geschichte, greift die Autorin interessante Aspekte des viktorianischen Zeitalters auf. Dazu zählt unter anderem die grausame Geschichte der Medizin, bzw., wie die Schwindsucht erforscht wurde, und ein spannendes Detail ist die Herstellung und Rolle von Porzellan, mit dem ich mich zuvor nie beschäftigte.
Der Abschluss war für mich überraschend, auf eine schürende Art brutal, und ich habe fassungslos das Buch beendet.
Ein Besuch in Laura Purcells Porzellanhaus ist für Leser und Leserinnen empfehlenswert, die es leicht schaurig mögen, dichte Atmosphäre lieben und sich in der nasskalten Essenz des viktorianischen Zeitalters verlieren möchten.
Obwohl ich überhaupt keine Cover-Käuferin bin, gestehe ich, dass mir die Aufmachung des Romans unheimlich gut gefällt. Wäre nicht der herausgebende Verlag, welcher für großartige Thriller- und Gruselstimmung bürgt, würde ich eine zartere Geschichte dahinter vermuten.
Autorin Laura Purcell hat ihr eigenes Genre geschaffen. Zumindest ist mir kein:e weitere:r Schriftsteller:In bekannt, welche:r sich mit viktorianischen Thriller einen Namen macht. Sollte es doch andere geben, bin ich mir relativ sicher, dass die Autorin die Königin ihrer Schauer-Epoche ist.
Für Hester Why geht die Reise jedenfalls nach Cornwall, wo sie die Zofe von der betagten Louise wird. Die Anstellung ist ihre einzige Chance, den Ereignissen in London zu entrinnen, wo sie unter richtigem Namen Furchtbares angerichtet hat.
In mitreißenden Rückblenden erfährt man Hesters Geschichte, was sie beutelt, wovor sie sich fürchtet und wie es kommt, dass sie ein wahrlich zer- und gestörtes Wesen in sich trägt.
Doch in Cornwall kommt sie in kein galantes Herrenhaus, wie sie es von früher her kennt, sondern in ein bedenkliches Umfeld: Frostig kalt, feucht und bedrohlich, während ihre neue Herrin einsam, sprachlos und gelähmt im eisigen Porzellanzimmer vor sich hin sinniert.
Wie es dazu kam, dass Louise zu einer erbarmungswürdigen alten Frau geworden ist, wird durch einen zweiten Erzählstrang offenbart, der mindestens so schaurig wie die Gegenwart - vierzig Jahre später - ist.
Mit der Atmosphäre hat mich die Autorin wieder überzeugt. Die tristen Gestalten, die erbarmungswürdigen Frauen - egal ob man sich auf der einen oder anderen Erzählebene bewegt - verstören, stoßen ab und entwickeln eine schaurige Untermalung, dass man sich kaum von den Seiten löst.
Die Erzählungen um die Vergangenheit der beiden Frauen fängt unschuldig an, obwohl von Beginn an eine Bedrohung spürbar ist:
Louise, die mit ihrem enttäuschten Vater nach Cornwall zieht, ihre Träume erstickt und als hochintelligentes junges Mädchen unerschrocken bei der Erforschung der Schwindsucht assistiert. Ähnlich verläuft es bei Hester, die sich voll überschwänglichem Enthusiasmus in ihre Stelle in London stürzt.
Man weiß, die Frauen werden gebrochen, die Ereignisse rütteln sie durch, und dennoch mag man sich kaum vorstellen, was geschehen muss, um so tiefgreifend ihre positiven Wesensarten zu verändern.
Neben enttäuschten Hoffnungen, garstigen Schicksalsschlägen und einer eisigen Geschichte, greift die Autorin interessante Aspekte des viktorianischen Zeitalters auf. Dazu zählt unter anderem die grausame Geschichte der Medizin, bzw., wie die Schwindsucht erforscht wurde, und ein spannendes Detail ist die Herstellung und Rolle von Porzellan, mit dem ich mich zuvor nie beschäftigte.
Der Abschluss war für mich überraschend, auf eine schürende Art brutal, und ich habe fassungslos das Buch beendet.
Ein Besuch in Laura Purcells Porzellanhaus ist für Leser und Leserinnen empfehlenswert, die es leicht schaurig mögen, dichte Atmosphäre lieben und sich in der nasskalten Essenz des viktorianischen Zeitalters verlieren möchten.
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Hi Nicole!
AntwortenLöschenDas klingt ja mal wieder dramatisch gut! *lach* Ich hab so große Lust jetzt endlich ein Buch der Autorin zu lesen - wenn nicht grade so viele andere warten würden. Durch die wunderschönen Cover würde ich auch sehr gerne die HC Ausgaben haben, aber die sind schon immens teuer. Immerhin würden die Ebooks erheblich weniger kosten. Aber die Cover sehen halt einfach so schön aus *.* Mal sehen ob ich mir die irgendwie gebraucht holen kann...
Vielen Dank für die tolle Vorstellung!
Liebste Grüße, Aleshanee
Guten Morgen Aleshanee,
LöschenLaura Purcell habe ich nun wirklich für mich entdeckt. Jetzt bin ich so weit, dass ich ihre Bücher einfach kaufe, ohne groß darüber nachzudenken. XD
Aber ja, die gebundenen Bücher sind sehr teuer, dafür hochwertig verarbeitet. Damit hat man ein richtiges Schmuckstück im Regal stehen. Ich habe mir aber nur das erste Buch als Print gekauft und die anderen alle als eBook gelesen. Das wäre mir sonst finanziell zu aufwendig und mittlerweile lese ich eBooks tatsächlich lieber.
Laut dem Newsletter von Festa kommt nächstes Jahr wieder eins und "Der Schattenriss" habe ich noch am SuB.
Liebe Grüße
Nicole
Ja, solche Autoren hab ich auch ein paar, da lese ich auch alles was kommt, und schau mir gar nicht den Klappentext näher an :)
LöschenDie Bücher sehen halt echt so toll aus und gebraucht sind die sicher auch schwer zu bekommen. Mal schauen, wie ich das dann mache ^^
Wahrscheinlich sind die gebraucht noch sehr teuer. Vielleicht machst du mal Meldung an den Weihnachtsmann, das Christkind oder die Geburtstagsfee?
LöschenEs ist ja nicht eilig ;) Ich warte ja auch gerne mal, allerdings weiß man manchmal gar nicht, wie lange die Bücher "auf dem Markt" sind. Manche gibt es dann plötzlich gar nicht mehr nach ein paar Jahren, das ist echt erschreckend ...
LöschenEins von ihr wird nächstes Jahr sicher einziehen :D
Ein Tipp am Rande: "Die stillen Gefährten" mochte ich am wenigsten (aber das war auch gut!). XD
LöschenVielleicht lese ich das dann ja als erstes xD
LöschenHallo Nicole,
AntwortenLöschenwenn das Buch nicht schon längst auf meiner WuLi wäre, dann würde es spätestens nach deiner Rezension drauf stehen.
Du hast mich voll gepackt und ich denke, ich muss das Buch weiter nach oben auf meiner WuLi wandern lassen. :D
Liebe Grüße
Diana von lese-welle.de
Hallo Diana,
Löschenhast du schon etwas von Laura Purcell gelesen? Sie schreibt so genial düster und schaurig. Bei dieser Autorin bin ich mittlerweile so weit, dass ich die Bücher "ungeschaute" kaufe, sobald ihr Name drauf steht. :D Bisher hat mir alles von ihr gefallen.
Liebe Grüße
Nicole
Leider bisher noch keines. Aber das ist echt eine Empfehlung! :D
LöschenDann bin ich gespannt, ob und was du von ihr lesen wirst. :)
LöschenLiebe Nicole
AntwortenLöschenEs scheint, als hätten dich viele deiner Bücher im Dezember nicht nur begeistert, sondern auch überrascht, erschüttert und eiskalt erwischt und das passt ja wunderbar zum Genre. Ich muss mich definitiv mehr von dir influencen lassen, wenn es um Spannung und Gänsehaut geht.
Alles Liebe
Livia
Hallo Livia,
LöschenLaura Purcell hat sich mittlerweile einen Platz in meiner Favoritenliste gesichert. :) Freut mich, wenn du bei mir fündig wirst.
Liebe Grüße
Nicole