Mittwoch, 5. November 2025

Rezension: Es spukt in Craven Manor - Darcy Coates

Es spukt in Craven Manor - Darcy Coates
© Festa
Es spukt in Craven Manor
| Darcy Coates |

Verlag: Festa 2024

Seiten: 320
ISBN: 978-3986761486 

MEINE BEWERTUNG 
- ★★★
 - 



Unterhaltsam, aber zu harmlos
 
Daniel erhält eine ungewöhnliche Anstellung in Craven Manor und schon bald wird er von einem Familienfluch, einem Mord und einem Geist heimgesucht. Schnell merkt er, dass das Anwesen noch viel mehr Geheimnisse birgt.

Ich lese mich gerne quer durch die Werke von Darcy Coates, weil sie die klassische Gruselhaus-Story immer wieder neu interpretiert. „Es spukt in Craven Manor“ hat sich für mich wie ein früheres Werk der Autorin angefühlt, weil sie darin, meinem Eindruck nach, sehr vorsichtig mit der düsteren Seite umgeht. 

Die Ausgangssituation hat mir jedenfalls gefallen. Daniel ist arbeitslos und knapp bei Kasse. Gerade als er besonders verzweifelt ist, erhält er ein merkwürdiges Jobangebot als Gärtner beziehungsweise als Hausmeister für ein verlassenes Herrenhaus. Die Kommunikation mit seinem neuen Arbeitgeber erfolgt nur per Brief, was die Angelegenheit sofort geheimnisvoll wirken lässt.

Daniel habe ich ins Herz geschlossen. Er ist fürsorglich, bedacht und zeigt Mitgefühl für andere. Beispielsweise nimmt er sich einer alten Dame an und es ist offensichtlich, dass er Tiere mag. Er handelt überlegt und versucht, seinen Weg zu finden. Seine ruhige Art und die kleinen Gesten der Freundlichkeit haben ihn für mich sympathisch gemacht.

Das Anwesen Craven Manor selbst ist ein wunderbar durchdachtes Setting. Es ist ein verstaubtes, verwahrlostes Haus inmitten verwilderter Gärten. Und es gibt Regeln, die eher beunruhigend als alltäglich erscheinen. Daniel darf nachts seine Hütte nicht verlassen, die Vorhänge müssen zugezogen sein, und ein nächtliches Klopfen soll er auf keinen Fall beachten. Ich wollte richtig eintauchen, die Atmosphäre aufsaugen und ein paar Tage mit ihm in diesem Grusel-Setting verbringen, um die Schauerstimmung langsam wirken zu lassen.

Doch die anfängliche Spannung verflog schnell. Bereits zu Beginn stößt Daniel auf freundliche Gesinnung und der Hausherr entwickelt sich eher zu einem skurrilen Bekannten als zu einer bedrohlichen Figur. Viele Konflikte, etwa mit Daniels Cousin, sind früh abzusehen. Trotzdem gibt es kleine, charmante Momente und mir hat die Handlung an sich gut gefallen. 

Die Geschichte liest sich insgesamt leicht und unterhaltsam. Spaß hat sie mir auf jeden Fall gemacht, aber der Gruselfaktor fällt sehr niedrig aus. Ich schätze an der Autorin unheimliche Kniffe und düster-bedrohliche Stimmung, die ich in diesem Werk vermisst habe. Gleichzeitig zeigt das Buch, wie charmant und kreativ Coates mit klassischen Spukhaus-Motiven spielt.

„Es spukt in Craven Manor“ empfand ich als leicht zugänglichen Roman, der mit einem sympathischen Protagonisten, einem geheimnisvollen Arbeitgeber und einem liebevoll gestalten Setting im Gedächtnis bleibt. Für mich war es ein amüsanter, aber viel zu harmloser Ausflug in die Welt des Spuks und ich habe damit eine etwas sanftere Seite der Autorin kennengelernt.
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MEINE BEWERTUNG
★★★

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